Fatih Akin
Kurzbiographie
Der am 25. August 1973 in Hamburg geborene deutsch-türkischer Filmregisseur, Drehbuchautor, Schauspieler und Produzent Fatih Akin ist der Sohn türkischer Einwanderer, die Mitte der 60er Jahre nach Deutschland übersiedelten. Bereits in seiner Jugend spielt er Theater und schreibt Kurzgeschichten. 1993, noch während seiner Schulzeit, kontaktiert er mit seinem Drehbuch zu KURZ UND SCHMERZLOS den Filmproduzenten Ralph Schwingel (Wüste Filmproduktion), bei dem er zu Beginn Aushilfstätigkeiten vor und hinter der Kamera übernimmt. Aus der Zusammenarbeit mit Schwingel gehen zwei Kurzfilme hervor: SENSIN (1995) und GETÜRKT (1996). 1998 debütiert Akin als Spielfilmregisseur mit KURZ UND SCHMERZLOS.
Nach dem Abitur studiert er von 1994 bis 2000 Visuelle Kommunikation an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HfbK). Sein Diplom erlangte er – nachdem bereits zwei seiner eigenen Filme im Kino gelaufen sind – mit einer Arbeit über „Frauen in den Filmen Fatih Akins“. Nach der Milieustudie KURZ UND SCHMERZLOS dreht er 2000 mit IM JULI eine Genremischung aus Komödie, Romanze und Roadmovie. 2002 folgt SOLINO, das Porträt einer italienischen Gastarbeiterfamilie.
2004 gründet er gemeinsam mit Andreas Thiel und Klaus Maeck die Filmproduktionsfirma CORAZÓN INTERNATIONAL. Im selben Jahr realisiert er mit dem Spielfilm GEGEN DIE WAND den ersten Teil seiner Trilogie über Liebe, Tod und Teufel. Ebenfalls 2004 inszeniert Akin den Kurzfilm DIE ALTEN BÖSEN LIEDER (nach einem Gedicht von Heinrich Heine) als deutschen Beitrag für den von Lars von Trier produzierten Film EUROPÄISCHE VISIONEN.
2005 folgt mit CROSSING THE BRIDGE: THE SOUND OF ISTANBUL ein Dokumentarfilm über die Musikszene Istanbuls. Der zweite Teil der Liebe, Tod und Teufel-Trilogie ist der 2007 entstandene Film AUF DER ANDEREN SEITE. Der Kiez-Komödie SOUL KITCHEN von 2009 folgt 2012 die Dokumentation MÜLL IM GARTEN EDEN. Akin schriebt dann das Drehbuch zu KEBAP CONNECTION (2005) und produziert unter anderem die Filme CHIKO (2008), MIN DÎT (2009) und BLUTZBRÜDAZ () (2011).
Seine Trilogie Liebe, Tod und Teufel vollendet Akin 2014 mit THE CUT, einem Film, der den Genozid am armenischen Volk zu Beginn des 20. Jahrhunderts thematisiert.
2013 verfasst Akin einen offenen Brief an den türkischen Staatspräsidenten Gül zu den Protesten in der Türkei. Nachdem das Protestlager im Istanbuler Gezi-Park von der Polizei gewaltsam geräumt worden ist, ist es im ganzen Land zu Protesten gekommen. Akin erinnert den Staatspräsidenten an sein Antrittsversprechen „sich für die Grund- und Bürgerrechte eines jeden in der Türkei einzusetzen“.
Fatih Akin ist mit der deutsch-mexikanischen Schauspielerin und Regisseurin Monique Akin verheiratet. Sie haben einen gemeinsamen Sohn und leben in Hamburg.