Kurzbiographie

 

Benjamin Lebert stammt aus einer Journalistenfamilie. Sein Vater, der unter anderem bei der Süddeutschen Zeitung tätig war, wie auch andere Familienmitglieder sind Journalisten. Nach mehreren Schulwechseln verlässt er im Alter von 17 Jahren in der neunten Klasse ohne Abschluss die Schule. Lebert holt als 21-Jähriger seinen Hauptschulabschluss an der Volkshochschule in Freiburg nach. Die linke Körperhälfte Leberts ist von Geburt an spastisch gelähmt. Im Alter von 16 Jahren beginnt er ein Praktikum beim „Jetzt“-Magazin der Süddeutschen ZeitungHier verfasst er tagebuchartige Texte zu Themen aus dem Alltag. Durch diese Arbeit wird Lebert "entdeckt" und dazu angehalten, seinen ersten Roman Crazy (Köln, 1999) zu verfassen. Das Debüt wird ein großer Erfolg und in insgesamt 33 Sprachen übersetzt. Im Jahr 2000 wird es unter dem Regisseur Hans-Christian Schmidt auch verfilmt. Crazy weist starke autobiografische Parallelen zum Leben des Autors auf und befasst sich als Adoleszensroman vornehmlich mit Themen und Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens. Aufgrund des großen Erfolges ist Lebert Gast in vielen Talkshows und begibt sich auf Reisen nach Berlin und New York, aber auch in andere Städte, in denen er Kurse in "kreativem Schreiben" gibt. Viele der Eindrücke, die Lebert in dieser Zeit sammelt, werden in seinen jüngeren Werken aufgegriffen. So zum Beispiel seine Gedanken zur Stadt Berlin im Roman Der Vogel ist ein Rabe (Köln, 2003) oder die Probleme eines jungen Autors, der auf einen Schlag erfolgreich wurde, beschrieben in dem Werk Kannst du (Köln, 2006). Hier wird ferner auf eine Diskussion eingegangen, welche auch im wirklichen Leben eine recht große Rolle für Lebert spielt. Thema dieser Auseinandersetzung sind folgende Fragen: Wurden die Verkaufszahlen von Crazy gepuscht? Wurde der Hype um Lebert von Dritten geplant und aufgebauscht? Diese Diskussion steht auch heute noch im Raum. In seinem neusten Werk Im Winter dein Herz (Hamburg, 2012) greift er ebenfalls eigene Erfahrungen auf (so war er selbst wegen einer Essstörung in einer Klinik).
Lebert lebt heute in Hamburg und arbeitet neben seiner Autorentätigkeit auch als Übersetzer englischsprachiger Werke ins Deutsche.

Werkverzeichnis

 

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Romane und Erzählungen

CrazyKöln: Kiepenheuer & Witsch 1999.

Die Geschichte vom kleinen Hund, der nicht bellen konnte
 (in Zusammenarbeit mit Ursula Lebert und Hildegard Müller). Frankfurt am Main: Fischer Verlage 2000.

Der Vogel ist ein Rabe
. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2003.

Kannst du
.
 Köln: Kiepenheuer & Witsch 2006.

Flug der Pelikane
.
 Köln: Kiepenheuer & Witsch 2009.

Im Winter dein Herz
.
 Hamburg: Hoffmann und Campe 2012.

Mitternachtsweg
. Hamburg: Hoffmann und Campe 2014.

Die Dunkelheit zwischen den Sternen. Frankfurt am Main: Fischer Verlag 2017.

Im Zeichen der Acht. Hamburg: Arctis Verlag 2020.

Crazy. Erweiterte Neuauflage. Berlin: Aufbau Verlag 2021.


Sachbuch

Mit dir: Vater und Sohn auf den Straßen des Lebens. Berlin: Aufbau Verlag 2021.

 

Kinderbücher

Die Geschichte vom kleinen Hund, der nicht bellen konnte. mit Ursula Lebert. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch 2002.

Julian und Anisa und das Wunder vom Wacholderpark. Weinheim: Beltz Verlag 2023. 

 

 

Übersetzungen
 

Zehnte Klasse (Original-Titel: 10th Grade) von Joseph Weisberg, 2007.

 

Hörbücher
 

Crazy, 1999, gelesen von Benjamin Lebert.

Der Vogel ist ein Rabe, 2003, gelesen von Benjamin Lebert.

Flug der Pelikane, 2009, gelesen von Robert Stadlober.

Im Winter dein Herz, 2012, gelesen von Benjamin Lebert.

 

Filme
 

CRAZY, Deutschland 2000. Regie: Hans-Christian Schmidt

Auszeichnungen und Preise

-

Sekundärliteratur

 

Degler, Frank und Paulokat, Ute: Neue Deutsch Popliteratur. Paderborn, 2008, S.43-52.

Geising, Fritz: Blütenstaub im Crazy Faserland. Stimmen der Jugend am Ende des 20. Jahrhunderts. In: Bogdal, Klaus-Michael u.a. (Hrsg.): Jugend. Psychologie-Literatur-Geschichte. Würzburg, 2001, S. 323-347.

Luserke, Matthias: Schule erzählt- Literarische Spiegelbilder im 19. und 20. Jahrhundert. Göttingen, 1999, S. 136-145.

Glawion, Sven: "Warum bleiben wir nicht alle einfach kleine Jungen?" - Benjamin Lebert: Crazy. In: Glawion, Sven: Heterogenesis. Männlichkeit in deutschen Erzähltexten 1968-2000. Büchner-Verlag: Darmstadt 2012, S. 250-273.

Reichwein, Marc: Lebert, Benjamin. In: Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2. Auflage, Band 7. Berlin/ New York, 2008.

Wittmann, Jan: Im Wechselspiel von Identität und Sexualität. Die Mitte der Welt sehen, sich Crazy fühlen oder Etwas Kleines gut versiegeln- Sexuelle Identitätsentwicklung bei Steinhöfel, Lebert und Kutschke. In: Schlicht, Corinna: Identität. Fragen zu Selbstbildern, körperlichen Dispositionen und gesellschaftlichen Überformungen in Literatur und Film. Oberhausen, 2010, S. 27- 39.

Wohlgemuth, Ralf: Eroserleben als Macht- und Ohnmachtserleben. Robert Musils Zögling Törleß und Benjamin Leberts Crazy. In: Schlicht, Corinna  (Hrsg.): Sexualität und Macht; Kultur-, literatur- und filmwissenschaftliche Betrachtungen. Oberhausen, 2004, S.153-162.

 

Interviews

 

Buchzik, Dana: Die Frauen sind nun endgültig Ungeheuer. Benjamin Lebert versucht mit seinem Roman „Mitternachtsweg“ eine Zäsur: Protokoll eines ziemlich missglückten Interviews. In: Die Welt, 25.08.2014. [zu Mitternachtsweg]

Eichel, Christine: Die schmerzhafte Suche nach Realität. Cicero, 25.04.07. [Allgemein]

Kalle, Matthias/ Meffert, Christine: Benjamin Lebert „Ins Unglücklichsein kann man sich verlieben“. In: Die Zeit vom 25.02.2012.

Mikocki, Timon: „Glücklichsein ist die wahre Intelligenz“. Benjamin Lebert ist eine Ausnahmeerscheinung im Literaturbetrieb. Timon Mikocki sprach mit ihm über Kitsch, Krankheit und das Unglücklichsein. In: Der Standard, 22.09.2012 [zu Im Winter dein Herz]

Uslar, Moritz von: „Ich bin immer der gegenüber“. Benjamin Lebert hat gerade sein zweites Buch veröffentlicht. In: Süddeutsche Zeitung, 16.08.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe

Zirnstein, Michael: Bis auf die Knochen. In: Süddeutsche Zeitung, 11.05.2010 [zu Kannst du]

 

Lesungen

 

Lesung der Woche: Benjamin Lebert. Wenn die Fantasie plötzlich lebendig wird. Stern, 07.09.2014. [zu Mitternachtsweg]

 

Rezensionen

 

Baron, Ulrich: Wenn der Vampir zum Veganer wird. Ein Schauermärchen: In Benjamin Leberts neuem Roman „Mitternachtsweg“ wird Sylt zur Toteninsel. In: Süddeutsche Zeitung, 19.11.2014. [zu Mitternachtsweg]

Bähr, Julia: Wie süß: Benjamin Lebert fährt Interrail. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.08.2006.  [zu Kannst du]

Buhr, Elke: Mandy und der schwarze Vogel. Der Sound junger Melancholiker: Benjamin Leberts zweiter Roman „Der Vogel ist ein Rabe“.  In: Frankfurter Rundschau, 22.10.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Fasching, Christiane: Der Ausbruch aus dem Ich-Gefängnis. Zehn Jahre nach seinem Debütroman „Crazy“ nimmt sich Benjamin Lebert in „Flug der Pelikane“ die Gefängnisinsel Alcatraz zur Brust - und kreiert eine Fabel über die Liebe. In: Tiroler Tageszeitung, 28.03.2009. [zu Flug der Pelikane]

Fidric, Amlie: Benjamin Lebert „Der Vogel ist ein Rabe“. In: n-tv, 13.09.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Heller, Markus: Das traurige Herz. Benjamin Lebert hat seinen zweiten Roman geschrieben: „Der Vogel ist ein Rabe“. In: Stuttgarter Zeitung, 16.08.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Greiner, Ulrich: Wind und Watt. Benjamin Lebert erzählt eine Liebesgeschichte als Gespenstergeschichte. In: ZEIT (Literatur), 01.10.2014. [zu Mitternachtsweg]

Gutschke, Irmtraud: Benjamin Lebert folgt dem „Mitternachtsweg“ - auf den Spuren der Romantiker. „Wo bist du? ... Ich bin hier ...“. In: Neues Deutschland, 02.10.2014. [zu Mitternachtsweg]

Hirsch, Anja: Bohrende Fragen Von Anja Hirsch. Hamburg, New York, San Francisco: Immer auf der Flucht - Benjamin Lebert lässt die Pelikane fliegen. In: Frankfurter Rundschau, 07.04.2009. [zu Flug der Pelikane]

Höbel, Wolfgang: Das Ende vom Anfang. In: Kulturspiegel, 05.06.2000. [zu CRAZY]

Jolitz, Liliane: Vom Spuk der großen Liebe. In: Lübecker Nachrichten, 13.08.2014. [zu Mitternachtsweg]

Jung, Jochen: Jimmy fällt tot um. Benjamin Leberts Roman „Flug der Pelikane“. In: Die Zeit, 03.04.2009. [zu Flug der Pelikane]

Keil, Frank: Lockruf des Friedhofs. In: Die Welt, 14.09.2014. [zu Mitternachtsweg]

Keller, Christoph u.a.: Neue Bücher. In: Kulturspiegel, 25.08.2014. [zu Mitternachtsweg]

Kober, Henning: Erst Spatz, dann Raubvogel. In: die tageszeitung, 09.08.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Krekeler, Elmar: Ausbrüche aus inneren und äußeren Gefängnissen. Benjamin Lebert erzählt in seinem neuen Roman vom „Flug der Pelikane“ ohne alle Pausbäckigkeit. In: Die Welt, 28.02.2009. [zu Flug der Pelikane]

Krumbholz, Martin: Zwei Halbkugeln. Benjamin Lebert: „Der Vogel ist ein Rabe“.

In: Neue Zürcher Zeitung, 21.10.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Maak, Niklas: Benjamin Lebert. In: Kulturspiegel, 25.01.1999. [zu Crazy]

Meller, Marius: Wie in einem Spiegel. Benjamin Lebert, das Wunderkind der Popliteratur, ist ein schwarzer Romantiker geworden: Heute erscheint sein neuer Roman „Der Vogel ist ein Rabe“. In: Der Tagesspiegel, 08.08.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Mommert, Wilfried: Flucht vor dem Vorhersehbaren. Benjamin Leberts vierter Roman „Flug der Pelikane“. In: Die Berliner Literaturkritik, 08.04.09. [zu Flug der Pelikane]

Peine, Sibylle: Schauerliches auf Sylt: „Mitternachtsweg“. In: Elbe-Jeetzel-Zeitung, 28.10.2014. [zu Mitternachtsweg]

Peschke, Marc: Stockfinster, unheimlich, spannend. Benjamin Lebert „Mitternachtsweg“. In: hr-online, 04.09.2014. [zu Mitternachtsweg]

Porombka, Wiebke: Wenn das Auge hinterlistig flattert. Hebt nicht ab: In „Flug des Pelikans“ kapituliert Benjamin Lebert hilflos vor dem Material. In: die tageszeitung, 14.03.2009. [zu Flug der Pelikane]

Schaber, Susanne: Schatten und Schemen aus dem Jenseits. Nach Art von Sagen: Benjamin Leberts romantisch auffrisierte Liebesgeschichte. In: Die Presse (Spectrum), 08.11.2014. [zu Mitternachtsweg]

Schiller, Maike: „Im Winter dein Herz“ - dem Frost getrotzt. In: Abendblatt, 05.03.12. [zu Im Winter dein Herz]

Stangler, Josephine: Raben und Gespenster. LEBENSREISE - Benjamin Leberts zweites Buch: „Der Vogel ist ein Rabe“. In: Der Freitag, 05.09.2003. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Unbekannt: Kurzatmige Melancholie. Benjamin Leberts zweiter Roman „Der Vogel ist ein Rabe“. In: Die Berliner Literaturkritik, 22.10.03. [zu Der Vogel ist ein Rabe]

Unbekannt: Zwei Fremde im Zelt.  In: Kulturspiegel, 29.05.2006. [zu Kannst du]

Weiland, Daniela: Benjamin LebertIm Winter dein Herz. In: Bayrisches Fernsehen, 01.03.2012. [zu Im Winter dein Herz]

Wolf, Martin: Kiepenheuer, Witsch & weg?. In: Kulturspiegel, 12.04.1999. [zu Crazy]

Wulff, Matthias: Benjamin Lebert und die Flucht von Alcatraz. In: Die Welt, 07.03.09. [zu Flug der Pelikane]