Roland Schimmelpfennig
Kurzbiographie
Roland Schimmelpfennig, der meistgespielte Dramatiker der Gegenwart, wird am 19. September 1967 in Göttingen geboren. In den 80er Jahren arbeitet er als Autor und Journalist in Istanbul. Im Jahr 1990 nimmt er ein Regiestudium an der Otto-Falkenberg-Schule in München auf. Anschließend ist er Regieassistent an den Münchener Kammerspielen. Seit 1996 ist er als freier Autor tätig und seine ersten Theaterstücke Keine Arbeit für die junge Frau im Frühlingskleid und Die ewige Maria werden uraufgeführt. 1998 arbeitet er für ein Jahr als Übersetzer in den USA. Seit 2000 schreibt Schimmelpfennig Auftragsarbeiten für verschiedene Theater, darunter das Schauspielhaus Zürich, das Deutsche Theater Berlin, das Schauspielhaus in Bochum und das Burgtheater in Wien. Von 1999 bis 2001 ist er als Hausautor und Dramaturg an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz tätig. In dieser Zeit wird Die arabische Nacht in Stuttgart zum ersten Mal aufgeführt. Sein erfolgreichstes Stück Der goldene Drache aus dem Jahr 2009 wird 2010 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis ausgezeichnet. Seine Theaterstücke werden erfolgreich in über 40 Ländern gespielt. Seine erste Uraufführung im Ausland erlebt Roland Schimmelpfennig im Jahr 2007 in New York mit seinem Stück Start up. Sein Romandebüt feiert er im Jahr 2016 mit An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts und wird sogar für den Leipziger Buchpreis vorgeschlagen. Roland Schimmelpfennig lebt in Berlin und doziert an der Kunsthochschule Weißensee.
Werkverzeichnis
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Theaterstücke
Keine Arbeit für die junge Frau im Frühlingskleid. Uraufführung: Münchener Kammerspiele, 04.04.1996. Regie: Peer Boysen.
Die ewige Maria. Uraufführung: Theater Oberhausen, 27.12.1996. Regie: Volker Schmalöer.
Die Zwiefachen. Uraufführung: Münchener Kammerspiele, 06.06.1997. Regie: Markus Völlenklee.
Aus den Städten in die Wälder, aus den Wäldern in die Städte. Uraufführung: Staatstheater Mainz, 25.04.1998. Regie: Hartmut
Wickert.
Fisch um Fisch. Uraufführung: Staatstheater Mainz, 08.05.1999. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Vor langer Zeit im Mai. Uraufführung: Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin, 13.03.2000. Regie: Barbara Frey.
MEZ. Uraufführung: Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin, 05.05.2000. Regie: Gian Manuel Rau.
Die arabische Nacht. Uraufführung: Staatstheater Stuttgart, 03.02.2001. Regie: Samuel Weiss.
Push Up 1-3. Uraufführung: Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin, 10.11.2001. Regie: Kollektiv-Regie (eig. Tilo Werner).
Vorher/Nachher. Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 22.11.2002. Regie: Jürgen Gosch.
Alice im Wunderland. Uraufführung: Schauspielhaus Hannover, 31.05.2003. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Die Frau von früher. Uraufführung: Burgtheater Wien, 12.09.2004. Regie: Stephan Müller.
Ambrosia. Uraufführung: Schauspiel Essen, 24.09.2005. Regie: Anselm Weber.
Angebot und Nachfrage. Uraufführung: Schauspielhaus Bochum (Theater unter Tage), 04.11.2005. Regie: Jan Langenheim.
Auf der Greifswalder Straße. Uraufführung: Deutsches Theater Berlin, 27.01.2006. Regie: Jürgen Gosch.
Körperzeit. Uraufführung: Theater am Neumarkt Zürich, 11.04.2007. (nach dem Roman The Body Artist von Don DeLillo). Regie:
Jan Langenheim.
Ende und Anfang. Uraufführung: Burgtheater Wien (Akademietheater), 06.10.2006. Regie: Nicolas Stemann.
Besuch bei dem Vater. Uraufführung: Schauspielhaus Bochum, 14.04.2007. Regie: Elmar Goerden.
Das Reich der Tiere. Uraufführung: Deutsches Theater Berlin, 01.09.2007. Regie: Jürgen Gosch.
Start Up. Uraufführung: New York, 12.10.2007 / Nationaltheater Mannheim, 14.10.2007. Regie: Ronald Marx / Burkhard C.
Kosminski.
Calypso. Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 28.02.2008. Regie: Jürgen Gosch.
Hier und Jetzt. Uraufführung: Schauspielhaus Zürich, 25.04.2008. Regie: Jürgen Gosch.
Idomeneus. Uraufführung: Cuvilliéstheater München, 15.06.2008. Regie: Dieter Dorn.
Der Goldene Drache. Uraufführung: Burgtheater Wien, 05.09.2009. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Das Weiße Album. (nach The Beatles). Uraufführung: Schauspiel Frankfurt, 06.02.2010. Regie: Florian Fiedler.
Der Elfte Gesang. Uraufführung: Schauspielhaus Bochum, 27.02.2010. Regie: Lisa Nielebock.
Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes. Uraufführung: Volcano Theatre, Toronto, 15.06.2010. Regie: Liesl Tommy.
Wenn, dann: Was wir tun, wie und warum. Uraufführung: Schauspiel Frankfurt, 08.04.2011. Regie: Christoph Mehler.
Die vier Himmelsrichtungen. Uraufführung: Landestheater Salzburg (Salzburger Festspiele 2011 in Coproduktion mit Deutsches Theater Berlin), 30.07.2011. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Das fliegende Kind. Uraufführung: Burgtheater Wien (Akademietheater), 04.02.2012. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Spam. Uraufführung: Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 24.05.2014. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Das schwarze Wasser. Uraufführung: Nationaltheater Mannheim, 10.01.2015. Regie: Burkhard C. Kosminski.
Wintersonnenwende. Uraufführung: Königliches Dramatisches Theater Stockholm, 17.01.2015. Regie: Roland Schimmelpfennig.
Das große Feuer. Urauführung: Nationaltheater Mannheim, 22.01.2017. Regie: Burkhard C. Kosminski.
Der Tag, als ich nicht mehr war. Uraufführung: Deutsches Theater Berlin, 12. Januar 2018.
Odyssee. Uraufführung: Staatsschauspiel Dresden, 15. September 2018.
Der Kreis um die Sonne. Uraufführung: Münchner Residenztheater 2020.
Hörspiele
Die Aufzeichnung. SWF, 1998.
Die Taxiterroristin – Drei Filme für den Preis von einem. SWR, 1999.
Krieg der Wellen. HR, 2000.
Die arabische Nacht. HR/WDR, 2001.
Vorher/Nachher. HR/TAT, 2001.
Angebot und Nachfrage. HR/WDR, 2003.
Für eine bessere Welt. HR, 2004.
Krim-Krieg in Wiesbaden. HR, 2008.
Auf der Greifswalder Straße. ORF, 2010.
Der goldene Drache. SWR, 2012.
Die vier Himmelsrichtungen. MDR, 2014.
Diese Nacht wird alles anders - discoteca paraiso. SWR, 2016.
100 Songs. SWR, 2018.
Essays
Wie man über Theaterstücke schreibt. In Der Tagesspiegel, 19.04.2009.
Vorlesungen
Ja und Nein. Vorlesungen über Dramatik. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Johannes Birgfeld. Theater der Zeit, Berlin 2014.
Roman
An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Frankfurt am Main: S. Fischer 2016.
Die Sprache des Regens. Frankfurt am Main: S. Fischer 2017.
Die Linie zwischen Tag und Nacht. Frankfurt am Main: S. Fischer 2021.
Auszeichnungen und Preise
1997: |
Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis (Förderpreis) für Fisch um Fisch |
1998 |
Fördergabe des Schiller-Gedächtnispreises von Baden-Württemberg |
2002 |
Nestroypreis der Stadt Wien für das beste Stück (Push Up 1-3) |
2004 |
Hörspiel des Jahres für Für eine bessere Welt |
2009 |
Nestroypreis der Stadt Wien für das beste Stück (Besuch bei dem Vater) |
2010 |
Mülheimer Dramatikerpreis für Der goldene Drache |
2010 |
Bestes Stück des Jahres: Der goldene Drache (Kritikerumfrage des Jahrbuchs von Theaterheute) |
2010 |
Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis für das Gesamtwerk |
2012/13 | 2. Saarbrücker Poetikdozentur für Dramatik an der Universität des Saarlandes |
2023 | Mülheimer KinderStückePreis für Das Mädchen von der kleinen Meerjungfrau |
Sekundärliteratur
Interviews
Wille, Franz: „Eine aufregende Zeit, um über das Theater zu schreiben“, in: Theaterheute Jahrbuch 2010, S. 115-121. Interview online
Rezensionen
Bläske, Stefan: Made in China. In: Nachtkritik, 05.09.2009. [zu: Der goldene Drache]
Elss-Seringhaus, Cathrin: Staatstheater: Saisoneröffnung mit preisgekröntem Stück „Der goldene Drache“. In: Saarbrücker Zeitung, 07.09.2012. [zu: Der goldene Drache]
Erb-Szymanski, Marcus: Roland Schimmelpfennig: “Die arabische Nacht”. In: Leipzig Almanach, 15.03.2001. [zu: Die arabische Nacht]
Hallmayer, Petra: Grille in Strapsen. In: Die Süddeutsche Zeitung, 15.05.2015. [zu: Der goldene Drache]
Hayer, Björn: Wolfsfieber oder die Suche nach dem Glück. In: Spiegel, 25.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Hueck, Carsten: Neues vom Meister des Ungesagten. In: Deutschlandradio Kultur, 22.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Hugendick, David: Ach, wie kalt ist die Welt! In: Die Zeit, 17.03.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Kämmerlings, Richard: Wie kommt ein Wolf auf die Leipziger Buchmesse? In: Die Welt, 22.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Lehmkuhl, Tobias: Roland Schimmelpfennig: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts. In: SWR2, 29.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Pfarrhofer, Herbert: Literatur. Ein gewebter Roman: Roland Schimmelpfennigs Prosa-Debüt. In: Focus, 27.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Schäfer, Andreas: Ein Versuch über den Dramatiker Roland Schimmelpfennig. Triumph der Normalos, in: Berliner Zeitung, 12.05.2001. [zu: Die arabische Nacht]
Schmidt, Christopher: Sand im 7. Stock. In: Die Zeit, 15.02.2001. [zu: Die arabische Nacht]
Solloch, Alexander: Viel Wolfsgeheul um nichts. In: NDRkultur, 23.02.2016. [zu: An einem klaren, eiskalten Januarmorgen zu Beginn des 21. Jahrhunderts]
Stadelmaier, Gerhard: Was man den Zahn der Zeiten heißt. In: Frankfurter Allgemeine, 07.09.2009. [zu: Der goldene Drache]
Weinzierl, Ulrich: Die Ameise als Zuhälter der Grille. In: Die Welt, 07.09.2009. [zu: Der goldene Drache]
Forschungsliteratur
Dreyer, Melanie: Roland Schimmelpfennig: Experiments in Dramatic Structure. In: TheatreForum, Vol. 27 (Sommer 2005), S. 16-18.
Frei, Nikolaus: Die Rückkehr der Helden. Deutsches Drama der Jahrhundertwende (1994-2001). Tübingen 2006.
Hausbei, Kerstin: Roland Schimmelpfennigs Vorher/Nachher: Zapping als Revival der Revueform? In: Stefan Tigges (Hrsg.): Dramatische Transformationen: Zu gegenwärtigen Schreib- und Aufführungsstrategien im deutschsprachigen Theater. Bielefeld 2008. S. 43-52.
Kapusta, Danijela: Personentransformation. Zur Konstruktion und Dekonstruktion der Person im deutschen Theater der Jahrhundertwende. München 2011.
Laudahn, Christine: Zwischen Postdramatik und Dramatik. Roland Schimmelpfennigs Raumentwürfe. Tübingen 2012.
Meyer, Marita: Verdichtungs- und Verfremdungstechniken im Globalisierungsdrama Der goldene Drache von Roland Schimmelpfennig. In: Almut Hille / Sabine Jambon / Marita Meyer (Hrsg.): Globalisierung – Natur – Zukunft erzählen. Aktuelle deutschsprachige Literatur für die Internationale Germanistik und das Fach Deutsch als Fremdsprache. München 2015. S. 74-90.
Michalzik, Peter: Dramen für ein Theater ohne Drama. Traditionelle neue Dramatik bei Rinke, Von Mayenburg, Schimmelpfennig und Bärfuss. In: Stefan Tigges (Hrsg.): Dramatische Transformationen: Zu gegenwärtigen Schreib- und Aufführungsstrategien im deutschsprachigen Theater. Bielefeld 2008. S. 31-42.
Mustroph, Tom: Der Vielseitige. In: Christel Weiler / Harald Müller (Hrsg.): Neue deutschsprachige Dramatik. Stück-Werk 3. Arbeitsbuch. Berlin 2001. S. 133-137.