Nachruf auf Prof. Dr. Jürgen Herzog
Nachruf auf Prof. Dr. Jürgen Herzog
Die Fakultät für Mathematik trauert um Prof. Dr. Jürgen Herzog, der am 23. April 2024 im Alter von 82 Jahren verstorben ist. Mit ihm verlieren wir nicht nur eines unserer langjährigsten Mitglieder, sondern auch eine weltweit anerkannte Persönlichkeit, die das Gebiet der kommutativen Algebra über fünfzig Jahre lang mitgeprägt hat.
Jürgen Herzog wurde 1941 in Heidelberg geboren, promovierte 1969 an der Louisiana State University bei Ernst Kunz und habilitierte sich 1974 an der Universität Regensburg. Seit 1975 war er Professor an der damaligen Universität-Gesamthochschule Essen und trat 2009 als Professor der Universität Duisburg-Essen in den Ruhestand ein. Wissenschaftlich aktiv blieb Jürgen Herzog auch danach. Er arbeitete unermüdlich an Buch- und Forschungsprojekten, reiste viel und teilte sein Wissen mit Kolleginnen und Kollegen in aller Welt. Sein mathematisches und persönliches Engagement in Pakistan und im Iran war ihm dabei ein ganz besonderes Anliegen. Jürgen Herzog war regelmäßig an unserer Fakultät anzutreffen, forschte in seinem Büro und diskutierte mit internationalen Gästen an der Tafel.
In den über fünfzig Jahren seiner wissenschaftlichen Karriere publizierte Jürgen Herzog mehr als 250 Forschungsartikel und nahm damit erheblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung seines Fachgebietes, der kommutativen Algebra. Erfüllt von wissenschaftlicher und menschlicher Neugier baute er ein globales Netzwerk auf, zu dem mehr als 100 Koautorinnen und Koautoren gehören. Sein zusammen mit Winfried Bruns verfasstes Buch über Cohen-Macaulay-Ringe gehört mittlerweile zu den Klassikern der Fachliteratur.
Dass Jürgen Herzog sich bis zuletzt der Mathematik widmen und das Leben an unserer Fakultät bereichern konnte, erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit. Er wird uns fehlen, auch wenn sein großes mathematisches Erbe bleibt.
Im Namen der Fakultät für Mathematik
Prof. Dr. Jan Kohlhaase
Dekan