Arbeitsgruppe
Kognitive Psychologie psychiatrischer Störungen
PD Dr. Bernhard Müller
Zusammenfassung:
Die Arbeitsgruppe kognitive Psychologie psychiatrischer Störungen untersucht Aspekte von Informationsverarbeitungsprozessen mit Methoden kognitiver Psychologie.
Menschen die unter psychischen Störungen leiden, zeigen häufig Besonderheiten in der Art und Weise wie sie Informationen aus ihrer Umwelt und von anderen Mitmenschen aufnehmen und verarbeiten. Die kognitive Psychologie bietet Ansätze um diese verstehbar zu machen. In manchen Fällen können sich damit neue Möglichkeiten zur psychologischen Behandlung ergeben, in anderen Fällen kann dieses Wissen genutzt werden, um die Wirkungen von pharmakologischen oder nicht-pharmakologischen Behandlungsansätzen zu überprüfen.
Zu den wichtigsten Methoden, die in der Arbeitsgruppe verwendet werden, gehören die Neuropsychologie, die Elektrophysiologie und die funktionellen Bildgebung. Diese ermöglichen ohne Eingriff in den Körper, die Untersuchung von spezifischen Fertigkeiten, wie Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistungen und sogenannten exekutiven Leistungen. Veränderungen in diesen Funktionen finden sich bei einer Reihe von psychischen Störungen, wie unter anderem bei der Aufmerksamkeits- Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), bei Depression oder bei Patienten mit Schizophrenie.
Neben den eben erwähnten höheren kognitiven Leistungen werden auch grundlegende Informationsverarbeitungsprozesse, vor allem im Bereich auditorischer Informationsverarbeitung untersucht. Diese können zum Beispiel die Verarbeitung wechselnder Lautstärke betreffen, oder die Frage wie Reize vorhergesagt werden, wie auf eine unerwartete Neuheit reagiert wird, oder wie Sprache verarbeitet wird. Veränderungen in diesen Bereichen könnten auf dem Hintergrund veränderter biologischer Kenngrößen psychisch erkrankter Menschen stattfinden, sie können aber auch durch Denken, Lernen und Handeln beeinflusst werden.
Eine besondere Frage betrifft deshalb die Art und Weise, wie sich im Kontext einer therapeutischen Intervention spezifische Bereiche von Wahrnehmung, Denken und Handeln verändern.