FASTER & SCOTT Therapiemodelle // Autismus Spektrum Störung

Ambulante Therapie für soziale Kompetenzen bei hochfunktionalen Autismusspektrumstörungen (ASS)

 

Das Projekt „Dreiarmige, randomisierte kontrollierte Studie zur Untersuchung des Effekts von FASTER und SCOTT Training für Erwachsene mit hoch-funktionaler Autismus Spektrum Störung“ wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

 

Ziel der Studie, die auch an anderen Standorten in Deutschland durchgeführt wird (u.a. Freiburg und Berlin), ist die Erforschung der Wirksamkeit zweier Therapieverfahren für PatientInnen mit einer Autismusspektrumstörung (ASS). Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die psychotherapeutische Intervention FASTER und das Training SCOTT. Bei FASTER werden in 16 Therapieeinheiten zu je zwei Stunden Informationen zur Psychoedukation, dem Stressmanagement und der sozialen Interaktion gegeben sowie Rollenspiele durchgeführt und Hausaufgaben bearbeitet. Beim SCOTT handelt es sich um ein manualisiertes, computerisiertes Trainingsprogramm zum Verständnis von unterschiedlichen Emotionen via Mimik und Prosodie sowie zu komplexen sozialen Interaktionen. Den beiden Untersuchungsarmen oder einer Wartelistengruppe werden Sie zufällig zugelost, d.h. der Beginn kann sich für Sie verzögern und es kann sein, dass Sie nicht Ihre präferierte Therapie bekommen können. Alle PatientInnen, die SCOTT oder die Warteliste zugelost bekommen haben, können nach Abschluss des Projekts noch an FASTER teilnehmen. Der zeitliche Umfang beträgt für FASTER und SCOTT jeweils ca. 32 Stunden über den Interventionszeitraum von 4 Monaten. Nach 4 weiteren Monaten findet eine Nachuntersuchung statt. Das Projekt wird insgesamt 36 Monate gefördert. Wir freuen uns über die damit bestehende Möglichkeit der Erweiterung unseres ambulanten therapeutischen Angebotes für PatientInnen mit einer ASS.

 

Im Rahmen des Projekts besteht die Möglichkeit, an Forschungsprojekten der Klinik teilzunehmen. Hierzu gehören z. B. das Ausfüllen von Fragebögen, eine Blutentnahme, eine neurologische Untersuchung und die Teilnahme an Computertests zu den forschenden Methoden, die wir einsetzen.

 

Behandlung

Wer kann im Rahmen des Forschungsprojektes behandelt werden

  • Menschen mit einer bereits gesicherten Diagnose einer hochfunktionalen (d.h. mit normaler Intelligenz) Autismusspektrumstörung (ASS) durch ein spezialisiertes Diagnose-Zentrum

  • Menschen im Alter von 18-65 Jahren

  • Menschen mit relevanten Problemen im Alltag durch die ASS

  • Menschen, die in ihrem näheren Umfeld eine Person haben, welche die Einschränkungen des Studienteilnehmers/der Studienteilnehmerin miterlebt und mögliche Verbesserungen der Symptomatik beurteilen kann. Eine solche Person kann der/die LebenspartnerIn, die Eltern, Geschwister oder ein/e gute/r FreundIn des/der Teilnehmers/Teilnehmerin sein.

 

Wer kann leider nicht behandelt werden

  • Menschen, die aufgrund von starken Symptomen (z. B. Ängste oder Impulsdurchbrüchen) nicht an einer Gruppe teilnehmen können

  • Menschen mit schwerer Sehstörung, Lese- oder Rechtschreibschwäche

  • Menschen und deren Angehörige, die nicht auf einem guten Niveau deutsch sprechen können

  • Menschen, die erst vor kurzem auf eine neue psychische Medikation eingestellt worden sind

  • Menschen, die einen Substanzmißbrauch betreiben

  • Menschen, die eine schwere andere psychische Diagnose haben (psychotische Erkrankung, bipolare Erkrankung, schwere Depression, organische psychische Störungen)

  • Menschen, die lebensmüde Gedanken haben

  • Menschen die aktuell oder früher internetabhängig oder spielsüchtig sind bzw. waren

  • Menschen, die eine schwere neurologische oder internistische Erkrankung haben, die eine Teilnahme an einer Gruppentherapie verhindern würde

  • Menschen, die innerhalb der letzten 6 Monate gruppenbasierte soziale Kompetenztrainings oder andere strukturierte Psychotherapie bekommen haben, für die Behandlung von Symptomen einer ASS

  • Menschen, die aktuell in stationärer Behandlung sind

 

Was beinhaltet die Behandlung

  • Standardisierte psychologische Diagnostik

  • Ambulante Gruppen- bzw. Computertherapie über 4 Monate

  • Nachsorgetermine

 

Welche weiteren Studienteile gehören zum Forschungsprojekt

Alle TeilnehmerInnen, die sich hierzu bereit erklären, durchlaufen folgende Untersuchungen:

 

  • Neuropsychologische Untersuchungen incl. virtueller Realität

  • Blutentnahme von zwei Röhrchen

  • Eine neurologische Untersuchung

 

Wir können aktuell im Rahmen des Projekts keine Diagnostik bzgl. eines Autismus gewährleisten! Wenden Sie sich bitte hierfür z. B. an die LVR Klinik Düsseldorf, an die Universitätsklinik Köln oder die LWL Klinik Dortmund.

 

Bein Interesse an unserem Therapieprojekt melden Sie sich bitte unter autismus.essen@lvr.de

 

Das Team:

 

Prof. Dr. med. Katja Kölkebeck, Studienleiterin, Essen (PI)

 

Zarah Kampmann, M.Sc. Psychologie, Klinische Projektmanagerin, Therapeutin

 

Dr. Mona Abdel-Hamid, Approbierte Psychologische Psychotherapeutin

 

Dr. Benedikt Langenbach, MA Psychologie