Projekt Spurwechsel Zollverein

Leitung

Svenja Feuster (dynamis)

Beteiligte des JUS

Institut für Mobilitäts- und Stadtplanung (imobis)

Laufzeit

2019-2020 (1. Phase)

Förderung

 

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Über nahezu 140 Jahre lang lag das heutige UNESCO-Welterbe als geschlossener, unzugänglicher Raum innerhalb einer sich stetig entwickelnden urbanen Struktur. Durch die Öffnung und den Umbau des Geländes der ehemaligen Zeche und Kokerei Zollverein sind 100 Hektar Fläche, mitten im Wohngebiet, zu einem jederzeit frei zugänglichen öffentlichen Raum geworden. Mit rund 1300 Arbeitsplätzen auf dem Gelände und durchschnittlich 1 Mio. Besuchern pro Jahr liegt das UNESCO-Welterbe mitten im urbanen Umfeld und der Lebensrealität von etwa 52.000 Anwohnern im Stadtbezirk VI der Stadt Essen.

Nach über 30 Jahren gelebten Strukturwandels sind die Zeche und Kokerei Zollverein heute ein internationales Beispiel für die Transformationskraft eines Industriedenkmals. Zollverein ist, mit seiner vielfältigen Nutzungsstruktur, heute nicht nur Kultur- und Tourismus-, sondern gleichermaßen auch Wirtschafts- und Bildungsstandort. Die Stiftung Zollverein möchte auf diesem Innovationsstandort, Prozesse gesellschaftlichen Wandels gestalten und Impulse für die positive Entwicklung des gesamten Quartiers geben.

Zum Zweck der wissenschaftlichen Erfassung der sozialen Praxis von nachhaltigen Mobilitätslösungen im Kontext einer digitalisierten, dezentralen Energiewende hat dynamis gemeinsam mit der Stiftung Zollverein, der Stiftung Mercator und der RAG-Stiftung unter der wissenschaftlichen Begleitung des Imobis das Projekt Spurwechsel Zollverein initiiert.

Spurwechsel Zollverein will ergründen welche Form von Mobilität Menschen aus welchen Gründen wählen und wie eine sozial-gerechte Verkehrswende nachhaltig angestoßen werden kann. Die zentrale Fragestellung, wie eine Veränderung im Mobilitätsverhalten erreicht werden kann, wird unter besonderer Berücksichtigung der Verhaltensökonomik bearbeitet. Hierbei werden bekundete Präferenzen ebenso berücksichtigt, wie politische Ziele und systemische Erfordernisse, um ein nachhaltiges, nutzerorientiertes Mobilitätsangebot zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts Spurwechsel Zollverein sollen unter der Anwendung der Methode des Realexperiments Ansätze zur flächendeckenden Umsetzung einer nachhaltigen Mobilitätswende identifiziert werden. Die Darstellung und Visualisierung der aktuellen Mobilitätsbedürfnisse sowie Erreichbarkeitsanalysen und die Erarbeitung und Entwicklung innovativer Methoden unter Berücksichtigung der Nutzerperspektiven stehen im Fokus des Projekts.

Auf Grundlage einer zielgruppenspezifischen, wissenschaftlichen Analyse soll in einem kollaborativen, interdisziplinären Prozess, unter Einbezug der Zivilgesellschaft, eine gemeinsame Mobilitäts-Vision entwickelt werden, um langfristig durch attraktive Angebote das Mobilitätsverhalten zugunsten des Umweltverbunds zu verändern.

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