Materialanforderungen
Serum
Für infektionsserologische Untersuchungen sollte Vollblut mit Trennmaterialien (z.B. Kügelchen) in das Institut eingesandt werden. Diese Kügelchen sind Gerinnungshilfen und vermindern nach der Zentrifugation einen weiteren Kontakt des Serums mit den Erythrozyten. Vollblut darf nicht tiefgefroren werden!
Bei der venösen Blutentnahme (i.d.R. aus der Ellenbeuge, Vena cubitalis) ist zu langes Stauen vor der Punktion zu vermeiden, da dies z.B. die Gerinnung aktivieren oder eine Hämolyse verursachen kann. Letzteres ist auch möglich durch zu starkes Ziehen am Kolben des Entnahmeröhrchens, durch überlanges Zwischenlagern oder auf Grund von Probenkühlung unter 0°C (z.B. durch Lagerung im Kühlschrank in der Nähe des Gefrierteils)
EDTA-Blut
Einige molekular-virologische Untersuchungen (z.B. mittels Polymerase Kettenreaktion [PCR]) werden aus EDTA-Blut durchgeführt. Das mit gerinnungshemmendem EDTA bestückte Blutentnahmeröhrchen ist unmittelbar nach der Blutgewinnung vorsichtig mehrfach über-Kopf zu schwenken! Heparin als Antikoagulanz inhibiert die PCR und ist daher als Untersuchungsmaterial ungeeignet.
Zur Bestimmung von EBV-DNA quantitativ werden Lymphozyten aus Vollblut extrahiert. Daher sind für diese Untersuchungen immer separate Monovetten EDTA-Blut erforderlich. Das EDTA-Blut darf auf keinen Fall eingefroren werden.
Liquor
Die für die jeweilige Untersuchung erforderliche Menge in einem sterilen Röhrchen umgehend in das Institut für Virologie transportieren lassen. Insbesondere für den Nachweis von RNA-Viren (z.B. HIV, Enteroviren) ist eine Lagerung auf Station unbedingt zu vermeiden. Falls eine Entnahme von Liquor außerhalb der regulären Dienstzeiten erforderlich sein sollte, bitten wir um Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt des Instituts für Virologie.
Stuhl
Ca. erbsengroße Menge Stuhl in einem sterilen Röhrchen umgehend in das Institut für Virologie transportieren lassen. Insbesondere für den Nachweis von RNA-Viren (z.B. Enteroviren, Noroviren) ist eine Lagerung auf Station unbedingt zu vermeiden. Falls eine Entnahme der Probe außerhalb der regulären Dienstzeiten erforderlich sein sollte, bitten wir um Rücksprache mit dem diensthabenden Arzt des Instituts für Virologie.
Urin
Fruchtwasser
Speichel
Rachenspülwasser
Bronchoalveoläre Lavage (BAL)
Punktat
Abstrich
Steriler Tupfer vorzugsweise in Virokult-Transportmedium oder ansonsten in 1ml phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) in einem dichten sterilen Röhrchen umgehend in das Institut für Virologie transportieren lassen. Falls keine PBS-Lösung verfügbar sein sollte, kann ggf. steriles Wasser (z.B. Aqua ad injectabile) verwendet werden.
Abstrich NRR
Zur Diagnostik von respiratorischen Viren ist ein tiefer Abstrich des Nasenrachenraums erforderlich. Dazu werden Abstriche mit befeuchteten sterilen Tupfern durch die Nasenlöcher jeweils entlang der Nasenscheidewand sowie im Rachen rechts und links der Uvula entnommen. Die Abstriche sind anschließend vorzugsweise in Virokult-Transportmedium oder in 1ml phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) in einem dichten sterilen Röhrchen umgehend in das Institut für Virologie zu transportieren. Falls keine PBS-Lösung verfügbar sein sollte, kann ggf. steriles Wasser (z.B. Aqua ad injectabile) verwendet werden.
Biopsie/Autopsat
Ca. linsengroße Biopsie sind in einem sterilen Röhrchen in vorzugsweise Virokult-Transportmedium oder ansonsten in 1ml phosphat-gepufferter Salzlösung (PBS) umgehend in das Institut für Virologie transportieren lassen. Unbedingt angeben, aus welchem Organ die Biopsie entnommen wurde.