Bernhard Jaumann

 

 

 

Tatorte und Schreibräume: Spurensicherungen

 

Die Welt im Krimi ist durch das Verbrechen bestimmt. Jede Figur ist ein potentieller Täter, jeder Gegenstand ein potentielles Indiz, jeder Ort ein potentieller Tatort. Das Verbrechen schafft Chaos, in dem jemand „aufräumen“ muss, um unser aller Zuhause am Ende wieder kuschelig erscheinen zu lassen. Krimiautoren erledigen das für den Leser – und leiden gern unter dem Nullsummenspiel, das innerhalb des Genres erwartet wird. Doch es gibt Möglichkeiten zum Widerstand, zur Ausweitung der Schreibräume, sei es innerhalb der selbst erschaffenen Fiktion oder – zunehmend – durch Ausbrüche in die Topographie des realen Verbrechens, wo oft genug weder die Guten noch die Wahrheit ihren Platz behaupten. Das ist riskant, denn bei solchen (Re)Konstruktionen kann der Kriminalroman selbst zu dem werden, was die Spurensicherung in ihm auszuwerten und zu interpretieren hat: zu einem Tatort.

 

 

Wintersemester 2013/14 18. bis 22. November 2013

Plakat

Andreas Erb (Hg): Bernhard Jaumann: Tatorte und Schreibräume - Spurensicherungen

Jaumann Publikation Cover

Inhaltsverzeichnis

2015, ISBN 978-3-8498-1096-2,
193 Seiten, kart. EUR 24,80
 

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