Diskussionspanel Selbst- und Fremdbild der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften - 10 Jahre Fusionserfolge!
„Selbst- und Fremdbild der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften – 10 Jahre Fusionserfolge!“
Am Mittwoch, den 17. Juli 2013 veranstaltete die Fakultät für Gesellschaftswissenschaften im Rahmen des zehnjährigen Jubiläums zur Fusion der Universitäten Duisburg und Essen ein Diskussionspanel zum Thema „Selbst- und Fremdbild der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften – 10 Jahre Fusionserfolge!“. Neben dem Dekan der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Univ. Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte, wurde das Diskussionspanel von den emeritierten Professoren Prof. em. Dr. Heinz-Jürgen Axt und Prof. em. Dr. Jürgen Krüger von der Universität Duisburg-Essen sowie von den Professoren Prof. em. Dr. Urlich von Alemann von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Prof. Dr. Rolf Heinze von der Ruhr-Universität Bochum besetzt.
Nach der Begrüßung und der Vorstellung der Diskussionspartner durch Univ. Prof. Dr. Korte wurde zunächst die Entwicklung der Duisburger Gesellschaftswissenschaften der vergangenen 10 Jahre genauer beleuchtet. In diesem Zusammenhang richtete sich an die Teilnehmer der Nachbaruniversitäten die Frage, wie die Fusion von außen wahrgenommen wurde. Prof. Dr. Heinze hob vor allem die Akzentuierung des neuentstandenen Studiengangs Politikmanagement hervor, während Prof. em. Dr. von Alemann erklärte, dass er der Fusion zunächst skeptischen entgegenblickte, die Fusion heute aber als großartige Möglichkeit für die Hochschule und für die Fakultät für Gesellschaftswissenschaften sieht. Prof. em. Dr. Axt bemerkte dazu, dass durch den Fusionsprozess einige Jahre in Bezug auf die Entwicklung der Gesellschaftswissenschaften verloren gingen, dass dies aber zugleich hilfreiche Anstöße zur Neuorientierung ermöglichte.
In Bezug auf die konkreten Effekte der Fusion der beiden Universitäten kam aus dem Auditorium von Prof. Dr. Lothar Zechlin die Bemerkung, dass es an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften gelungen ist, aus Quantität, Qualität zu machen und verwies darauf, dass die Universität Duisburg-Essen ohne die Fusion beim „Times Higher Education - 100 under 50" Ranking nicht unter die Top 100 gekommen wäre.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung kam auch die Schärfung des Profils der Fakultät mit einer engen Ausrichtung auf die Sozialwissenschaften zur Sprache. An dieser Stelle verwies Prof. em. Dr. Axt darauf, dass die Verlagerung von Fächern in andere Fakultäten, z.B. des Fachs Erziehungswissenschaften, den erfolgreichen Ausbau der sozialwissenschaftliche Institute der Fakultät stärkte und umschrieb diesen Prozess mit den Worten: „Die Fakultät musste schrumpfen, um zu wachsen.“.
Weiterhin wurde die Integration des Instituts für Arbeit und Qualifikation (IAQ) in die Fakultät und UDE beleuchtet. Das Institut für Arbeit und Qualifikation wurde zum 1. Januar 2007 als eigenständige wissenschaftliche Einrichtung in der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen gegründet und setzt die Arbeitsmarkt- und Bildungsforschung des Instituts Arbeit und Technik (IAT) fort, das Ende 2006 aufgelöst wurde. Die Integration des Instituts für Arbeit und Qualifikation in die Fakultät, so Prof. Dr. Gerhard Bosch, war vor allem dem früheren Dekan Prof. Dr. Gerhard Becker zu verdanken, der die Integration dieses Instituts für zukunftsweisend für die Fakultät ansah.
Zum Abschluss der Diskussion stellte Univ. Prof. Dr. Korte die Frage, wo seine Diskussionspartner die Stärken und auch Schwächen in der Entwicklung der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften sehen. Ein Punkt, bei dem weiterhin Entwicklungspotential besteht und da waren sich alle Beteiligten einig, ist die Stärkung der interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeit. Dieser Kritikpunkt wurde vor allem bei den Gästen von den Nachbaruniversitäten Bochum und Düsseldorf deutlich. Prof. Dr. Heinze sprach davon, dass neue Kooperationen von unterschiedlichen Fachbereichen ebenso notwendig sind, wie eine engere Verflechtung mit der Region. Dieser Auffassung schloss sich Prof.em. Dr. von Alemann an und zeigte eine weitere Notwendigkeit, nämlich die Stärkung eines, wie er es formulierte, „Campusspirt“, d.h. ein Wir-Gefühl innerhalb der Studenten eines Jahrgangs, bzw. eines Studiengangs. Obwohl Prof. em. Dr. Axt und auch Prof. em. Dr. Krüger ebenfalls der Meinung waren, dass interdisziplinäre Kooperationen von enormer Bedeutung sind und gefördert werden müssen, wurde eingeräumt, dass verstärkt in den letzten Jahren erfolgreich das angesprochene „Campusspirt“ aufgebaut wurde. Prof. em. Dr. Axt nannte als Erfolgsbeispiel die seit einigen Jahren von der Fakultät veranstalteten Absolventenfeiern.
Das Diskussionspanel stieß bei allen Beteiligten ausnahmslos auf positive Resonanz. Univ. Prof. Dr. Korte bedankte sich vor allem für die nachhaltige und offene Kritik der geladenen Diskussionspartner.
Die Fotos dieser Veranstaltung finden Sie hier.