Drei Fragen an Astrid Bergmeister
von CAMPUS:INTERN | 2023-07-10
(Bild: privat)
Die Stärken der UDE präsentieren und mit gesellschaftlichen Agenda-Themen in Einklang bringen, Schlüsselakteure ansprechen, maßgeschneiderte Botschaften für spezifische Zielgruppen ausgeben - und einen Fokus auf strategische Positionierung und integriertes, crossmediales Handeln setzen: Im Gespräch mit CAMPUS:INTERN umreißt Astrid Bergmeister, die neue UDE-Pressesprecherin und Leiterin des Ressorts Presse, ihre Vision für die Kommunikation (an) der Universität.
1.
Frau Bergmeister, seit dem 15. Mai sind Sie Pressesprecherin und Leiterin des Ressort Presse an der UDE. Welchen Ideen bringen Sie mit in Ihre neue Funktion?
Kommunikation trägt zur Konstruktion von Wirklichkeit bei – und es ist ein sehr spannender Job, die Kommunikation für eine so international erfolgreiche Universität wie die UDE mit enormen Potenzialen in Lehre, Forschung und Transfer zu verantworten. Um für die UDE zu kommunizieren, setze ich auf eine starke strategische Positionierung der Hochschule mit einer integrierten, crossmedialen Kommunikation. Stärken bündeln – das gilt auch in der Kommunikation: Schauen wir auf die gesellschaftspolitischen Agendathemen, da besteht ein großes Matching zu den Forschungsthemen der UDE. Wir möchten mit unserer Kommunikation zielgruppengerecht transportieren, welche Lösungsansätze die Universität mit ihrer Grundlagen- und angewandten Forschung für gesellschaftlich brennende Themen bietet – mit dem optimalen Kommunikationskanal für jede Botschaft und jede Zielgruppe. Mich interessiert, welche Akteure Schlüsselrollen haben, und diese passgenau zu bespielen: welche Schlüsselfragen unserer Zeit werden aktuell in der Politik diskutiert, zu denen die UDE zukunftsweisende Forschungsprojekte als Antworten anbieten und zur Diskussion stellen kann? Wir wollen mit unserer Kommunikation am Puls der Zeit sein und gesellschaftliche Akteure einbinden.
2.
Sie haben bisher Kommunikation in mehreren Wissenschaftseinrichtungen verantwortet - und dort in sehr unterschiedlichen Funktionen. Viele Jahre lang waren Sie außerdem Inhaberin einer eigenen Agentur. Was kann eine Hochschule vom “freien Markt” lernen?
Ich möchte zunächst auf die vielen Gemeinsamkeiten zwischen Hochschulen und dem Arbeiten in Agenturen oder der Industrie schauen: die Arbeit an komplexen Fragestellungen ist interdisziplinär und oftmals in Projekten organisiert, sie adressiert eine Reihe von Stakeholdern und hat eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Das sind viele verbindende übergeordnete Aspekte. Der Unterschied liegt sicher in der Realisierung, d.h. in der Governance, den Prozessen der Umsetzung, in der Mittelbewirtschaftung, in der Dynamik von Entscheidungsfindungen und in der zu überblickenden Zeitspanne, für die Entscheidungen eine Tragweite und Gültigkeit haben. Wenn sich etwas lernen ließe, dann vielleicht im Selbstverständnis der internen Kommunikation.
3.
Für die Stelle an der UDE sind Sie nach einigen Jahren zurück ins Revier gekommen. Sehen Sie Unterschiede in der Art, wie Universitäten im Ruhrgebiet betrieben, vor allem aber wahrgenommen werden?
Ich bin sehr gerne ins Revier zurückgekommen, weil ich mich der Region sehr verbunden fühle. Die drei Universitäten im Ruhrgebiet haben eine sehr unterschiedliche Entstehungsgeschichte und haben daher historisch auch verschiedene Rollen eingenommen. Der noch immer anhaltende Strukturwandel mit seinen Folgen initiiert natürliche Funktionen: als Hochschule des sozialen Aufstiegs für eine Region im Umbruch, für die die Perspektive „neu entstehende Wissensgesellschaft“ keine Floskel ist. Die dadurch entstehende Diversität bereichert die Forschung: unterschiedliche Lebenswege öffnen die wissenschaftlichen Fragestellungen in verschiedene Richtungen. Und die „richtige“ Fragestellung ist letztlich entscheidend für Invention und Innovation.
Die Universitätsallianz Ruhr bündelt die Interessen und Stärken der drei Ruhrgebiets-Universitäten und das ist sicher etwas, das sehr positiv für das Ruhrgebiet steht: die gemeinsame Rolle als Motor im Strukturwandelprozess zu erkennen und sich mit einer gemeinsamen Interessenvertretung in der Steuerung des Wandlungsprozesses zu engagieren.
Durch die Fusion der beiden Standorte Duisburg und Essen ist eine Hochschule entstanden, die stark ist in Lehre, Forschung und Transfer und die sich im international auf Spitzenplätzen positioniert hat. Andere Regionen, denkt man beispielweise ans Rheinland oder den Großraum München, haben historisch und strukturell andere Voraussetzungen.
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