Vorbilder

Ein Bericht von Virginia Krutki, Teilnehmerin des 7. JahrgangsEin ganz besonderes Jahr als Freiwillige in Panama

Hola! Mein Name ist Virginia und ich bin Teilnehmerin des siebten Jahrgangs von Chance hoch 2

Nach meinem Abitur entschied ich mich dazu ein Jahr im Ausland zu verbringen und dort Freiwilligenarbeit zu verrichten. Während eines Beratungsgespräch erzählte mir Frau Spengler, unsere Programmleiterin, von der Entsendeorganisation AFS Deutschland. Mit genau dieser haben ich schlussendlich auch meinen Weg ins Ausland gefunden! Und zwar nach Panama!

Durch AFS Deutschland habe ich einen internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) von August 2019 bis März 2020 in Panama abgeleistet. Normalerweise wäre mein Freiwilligendienst noch bis Juli weitergelaufen, jedoch wurde dieser wegen des sich weltweit verbreitenden COVID-19 Virus abgebrochen (☹) und ich wurde zurück nach Deutschland geholt.

Diese sieben Monate waren wohl die wichtigste, prägendste und unbeschreibliche Zeit meines Lebens. Sieben Monate habe ich in einem anderen Land, in einer anderen Familie, in einer komplett anderen Kultur verbracht. Ich habe ein komplett anderes Leben gelebt, als dass ich es vorher kannte.

Ich habe viele großartige Menschen, richtig leckeres Essen und eine Kultur kennengelernt, die sich doch sehr von der mir damals bekannten Kultur unterscheidet.

Doch besonders habe ich mich selbst kennengelernt.

Vorher habe ich die erste Zeit in einem anderen Land, auf einem anderen Kontinent, mit anderen Leuten und komplett außerhalb meiner Komfortzone wirklich unterschätzt.

Ich wusste, es könnte schwer werden - vor allem durch die Sprachbarriere. Ich hatte Spanisch in der Schule, jedoch hatte ich das Gefühl, dass ich all das Gelernte sofort vergessen hatte, als ich den ersten Schritt auf panamaischen Boden gemacht habe. Anders gesagt: die Sprachbarriere war riesig.

Ich muss gestehen, die einzigen Informationen, die ich bevor ich mich für einen Freiwilligendienst in Panama bewarb, kannte, waren, dass Panama total klein ist, es einen Kanal gab, der für die Wirtschaft doch ziemlich wichtig ist und...

Oh, wie schön ist Panama! Wie der kleine Bär doch Recht hatte…

Die Fragen: Warum gehst du nach Panama? Wie kommt man darauf? – Konnte ich so genau nie wirklich beantworten.

Warum Panama? Es war ein Gefühl und heute bin ich unendlich glücklich über diese Entscheidung. Und glaubt mir, diese Entscheidung zu treffen, hat mich viele Nerven gekostet!

Panama hat so viele verschiedene Besonderheiten. Nun ist es nicht nur ein Land so weit weg von meinem Zuhause. Jetzt ist es ein weiteres Zuhause, das ich meins nennen kann.

Panama ist ein kleines Land mit etwas mehr als vier Millionen Einwohnern und bildet eine Landbrücke zwischen den Ländern Costa Rica im Westen und Kolumbien im Osten. Im Norden grenzt Panama an das Karibische Meer und im Süden an den Pazifik.

Panamas naturräumliche Begebenheiten kombiniert mit der riesigen Metropole Panama-City schafft ein wunderbares Fundament für ein Land mit unendlich vielen Facetten.

Die Hauptstadt zeigt ein Bild einer hoch entwickelten Stadt mit seiner von Hochhaus dominierten Skyline. Hier lässt sich der Großteil der Bevölkerung treffen. Panama-City bietet die beste Möglichkeit für Arbeit und somit zieht es viele junge Menschen in die Hauptstadt.

Virginia2

Dahingegen bat mein Zuhause, die kleine ehemalige Hafenstadt Puerto Armuelles, die über 500 Kilometer und somit über 9 Stunden Busfahren vom Kapital entfernt lag, ein komplett anderes Bild.

Virginia9

Hier waren die Straßen nicht ausgebaut. Es gab nur selten ein zweistöckiges Gebäude und alles schien schon weitestgehend runtergekommen.

Es gab zwei Sachen die mir als erstes aufgefallen sind. Zum einen waren gab es einfach mal riesige Müllhaufen am Straßenrand (die sich auch nach sieben Monaten nicht verkleinert, sondern eher vergrößert hatten) und es gab unglaublich viele auf der Straße lebenden Tiere. Wo man hin sah, gab es Hunde, die in einem traurigen Zustand waren und keiner schien sich darum zu scheren. Tatsächlich änderte sich dieser Eindruck auch nur teilweise während meines Aufenthalts.

Tiere haben in Panama nur einen Nutzwert und sind kein Teil der Familie, oftmals geschlagen und getreten. Auch wenn es viele Hunde in den Häusern gab, galten sie doch eher als lebender Alarm oder Einbruchsschutz. Allerdings gab es auch Menschen, die ihre Essensreste vor ihren Häusern deponierten, somit hatten die Straßentiere wenigstens etwas zu essen.

Vorher wurde mir immer gesagt, wie herzlich die Lateinamerikaner doch seien. Dieses erste Bild wie sie mit Tieren umgingen war ziemlich ambivalent zu der allgemeinen Meinung. Im Laufe meines Jahres habe ich immer wieder gehört wie Panameños sich als viel „wärmer“ beschrieben hatten im Vergleich zu Menschen, die aus meiner Kultur stammen.

Meine Zeit in Panama ließ mich zu dem Schluss kommen, dass ich ihnen tatsächlich zum Teil Recht gebe.

Es wird sehr viel Wert auf Familie gelegt. Was ich als total schön empfunden habe. Freunde haben in Panama nicht denselben Stellenwert wie Freunde in unserer Kultur. Es ist nicht allzu üblich sich mit Freunden außerhalb der Schule zu treffen.

Grundsätzlich wird dort viel mehr Zeit mit der Familie verbracht. Man arbeitet in den Morgenstunden und nachmittags kann man entspannen, das aber immer im Beisein der Familie.

Was mich auf dem Thema der Privatsphäre kommen lässt. Heute sehe ich das mit einem anderen Auge. Am Anfang war ich schon ein wenig überfordert, weil es einfach keine Privatsphäre in Panama gibt. Wobei man sich daran gewöhnt.

Anfangs habe ich oft versucht mich in mein Zimmer zurückzuziehen. Das wurde so überhaupt nicht gerne gesehen.

Ich habe gelernt, dass ich einfach das, was ich dann vorher in meinem Zimmer gemacht habe, ob es Musik hören, lesen oder malen war, räumlich auf das Wohnzimmer verlegen muss und zack! waren alle glücklich.

Es gibt viele Beispiele, die die kulturellen Unterschiede verdeutlichen.

Vom Essen – Ein Mittagessen ohne Reis war kein richtiges Mittagessen, selbst Spaghetti wurde mit Reis serviert (Was ich bis heute sehr amüsant finde). – bis hin zu der Art und Weise wie Feste gefeiert wurden.

Panama ist ein sehr National-stolzes Land. Jeden Morgen wurde die Flagge an der Schule gehisst und montags wurde in der ersten Stunde gemeinsam mit der kompletten Schule die Nationalhymne gesungen.

Panamas Nation wurde mit zahlreichen Feiertagen im November zelebriert. Panama hat zwei Unabhängigkeitstage. Zum einen wird Anfang November die Unabhängigkeit von Kolumbien und zum anderen Ende November die Unabhängigkeit von Spanien. Es gibt sogar einen Feiertag für die Flagge Panamas.

Es wird so vieles zelebriert und alle Menschen sind so fröhlich, dass man einfach nur mitfiebern kann.

An diesen nationalen Feiertagen gab es immer so eine Art Parade, an denen sich Schulen und Vereine präsentierten. Gefühlt ging das ganze Volk Panamas zu solchen Paraden und ich habe gemerkt, wie wichtig es für Panameños ist.

Virginia7

So etwas kannte ich aus Deutschland so gar nicht.

Man merkt, dass alle Panameños in diesen Tagen zusammenhalten und sich und ihr Land zelebrieren. Sie sind stolz auf das, was sie geschaffen haben. Dieses Gefühl war mir in einem so großen Ausmaß vorher nicht bekannt und ich fand es überaus spannend dies erleben zu können.

Diese kulturellen Aspekte waren für jeden sichtbar. Es gibt aber noch viel mehr Facetten, die unter der Oberfläche lauerten.

Viele konnte ich durch das Leben in zwei Gastfamilien recht gut entdecken.

Ich habe einmal meine Gastfamilie gewechselt. Die ersten drei Monate meines Aufenthalts lebte ich bei einer Panameña und ihrem Sohn. Ich würde sogar sagen, dass wir wegen der großen kulturellen Unterschiede auseinander gingen.

In Panama gilt es als unhöflich „direkt“ zu sein.

Als die Probleme größer wurden, haben mein AFS-Ansprechpartner schnell reagiert und erkannt, dass ich in dieser Familie nicht glücklich wurde. Dabei hatte ich nie das Bedürfnis mich an AFS-Deutschland zu wenden, da ich mit meinen AFS-Panama Freiwilligen ein super Los gezogen hatte.

Meine AFS-Ansprechpartner waren eine ältere Dame. Sie war gleichzeitig eine Lehrerin in Rente und übernahm meinen Spanisch Unterricht. Sie sagte zu allen wir sollen sie „Abuela“ nennen (was Oma übersetzt bedeutet). Sie war von Beginn an eine wichtige Person für mich. Außerdem arbeiten ihr Sohn sowie ihr Enkel als Freiwillige bei AFS. Eine ganze AFS-Freiwilligen-Familie also.

Als ich meine Familie wechseln wollte, weil ich merkte, dass es wirklich nicht einfach ist, kulturelle Unterschiede zu überwinden, hat mich meine AFS-Freiwilligen-Familie zu einem Teil von sich gemacht.

In dem Moment als diese Familie zu meiner Familie wurde, war ich überglücklich.

Ich würde sogar sagen, dass erst in dem Moment, als ich die Familie wechselte und offiziell die die Gasttochter vom Abuela wurde, mein Auslandsaufenthalt perfekt wurde.

Nun hatte ich eine Familie, die schon viele Gastkinder hatte und somit wussten sie genau, wo Probleme auftauchen konnten und wir konnten sie sofort vorbeugen.

Außerdem wurde mir so viel Liebe entgegengebracht, dass ich mich einfach sofort wohl und als wirkliche Teil betrachtet habe.

Ich hatte super Glück mit meinem Projekt, in dem ich gearbeitet habe. Damit war ich von Anfang an zufrieden, aber als ich meine Familie wechselte und zu dieser wunderbaren panamaischen Familie kam, wurde meine Zeit in Panama erst richtig großartig.

Mein Projekt war eine Schule für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren. Der Kindergarten wird zwei Jahre lang von den Kindern besucht und gehört mit zur Schule. Darauf folgen 6 Stufen in der Schule.

Die anfängliche Sprachbarriere machte sich auch dort bemerkbar. Niemand konnte wirklich Englisch sprechen, wodurch ich gezwungen war Spanisch zu sprechen, besser hätte es mich eigentlich nicht treffen können. Es war nicht immer leicht, doch wir konnten uns verständigen. Die meisten Lehrerinnen waren geduldig mit mir, was mir das Arbeiten in der Schule erleichterte.

Die Kommunikation in meinem Projekt und der Sprachkurs, den ich währenddessen nachmittags absolvierte, hat meiner Kommunikationsmöglichkeit sehr geholfen. Ich habe einen Monat lang mit Abuela und einem weiteren Freiwilligen, der auch in Puerto Armuelles lebte, die Spanische Sprache erkundet und versucht zu durchdringen.

Virginia3

Zum Ende meines Freiwilligendienstes kann ich sagen, dass ich mit sehr gut verständigen kann und die Praxis einfach das Wichtigste ist, um eine Sprache zu erlernen.

Meine Schule war eine wirklich kleine Schule. Es gab nur fünf Lehrerinnen und das bei nun eigentlich 8 Jahrgangsstufen. Die Pre-Kindergarten Stufe und die Kindergartenstufe wurden gemeinsam unterrichten. Genauso wie der zweite und dritte sowie der vierte und fünfte Jahrgang zeitgleich, im selben Klassenraum und von derselben Lehrerin unterrichtet wurden. Das hat sich manchmal wirklich schwer gestalten, da es viele Kinder in einem Klassenraum gab, mit eigentlich unterschiedlichen Anforderungsbereichen.

Wenn ich in diese Klassen kam, hatte ich immer das Gefühl wirklich gebraucht zu werden. Und wenn es nur dafür da war die Kinder zu beruhigen oder Kindern, die nicht mit dem Unterrichtsstoff hinterherkamen, zu helfen.

Ich gab in allen Klassen Unterricht in Englisch, Informatik und Sport. Ich muss sagen, dass ich nicht auf die unterschiedlichen Stufen innerhalb eines Klassenraumes eingegangen bin, da das Wissensniveau der Kinder in Englisch und Informatik auf annähernd gleichem Stand war.

Virginia4

Den Unterricht in meiner Schule habe ich hauptsächlich selbst vorbereitet. Am Anfang haben mir die Lehrerinnen noch Themen genannt, die sie gerne gehabt hätte. Das allerdings auch nur hauptsächlich in Englisch.

Für Informatik wurde mir ein Computerraum zur Verfügung gestellt, den ich erst einmal auf Vordermann gebracht habe. Als er soweit vorbreitet war, hätte ich ihn nutzen können, jedoch fehlte das Internet und wodurch die meisten Lehrerinnen den Informatikunterricht eher zu Englischunterricht umfunktionierten.

Meistens ging ich mit der Kindergartengruppe in den Computerraum, um mit dem Smartboard Videos und Lieder abzuspielen, mit denen wir dann Englisch lernten. Wir haben getanzt und vieles interaktiv gemacht. Das mit den Kleinen zu machen hat immer super viel Spaß gemacht.

Für den Informatikunterricht hatten wir sozusagen eine gute Vorrichtung mit Computern und Smartboard. Jedoch war die Umsetzung des Informatikunterrichts in der Praxis nicht leicht zu meistern.

Ich hatte glücklicherweise einen Stundenplan (im Gegensatz zu anderen Freiwilligen, mit denen ich mich ausgetauscht habe). Mein Unterricht ging immer von 7 Uhr bis 12 Uhr.

Das war für mich schon eine kleine Umstellung, so frühes Aufstehen (haha). Zwar lag meine Schule nur ungefähr 10 Minuten von meinem Zuhause entfernt, jedoch fuhren die Taxis nicht regelmäßig an meinem Zuhause vorbei.

So kam es vor, dass ich mal 30 Minuten auf ein Taxi warten musste oder es ging ganz „flux“ und nach wenigen Minuten ist eins an mir vorbeigefahren. Das wusste man nie.

In Puerto Armuelles gibt es zwar öffentlichen Verkehrsmittel, jedoch fahren diese Busse nicht regelmäßig und nicht auf meinem Schulweg. Nach der Arbeit war es viel einfacher ein Taxi zu finden, da meine Schule in der Nähe des Stadt-Zentrums lag konnte ich so leicht dorthin laufen und ein Taxi finden.

Nach dem Unterricht blieb ich meistens noch ein bisschen in der Schule wegen der Unterrichtsvorbereitung oder die Lehrer haben sich noch ausgetauscht. Mal über die Schüler und mal über Gott und die Welt. Es war jedenfalls sehr spannend und so konnte ich auch noch besseren Kontakte mit manchen Lehrern knüpfen.

Anfänglich habe ich bei dem Unterricht zugeguckt und dann nach und nach den Unterricht übernommen.

Bei manchen Lehrern fehlte mir das gemeinsame Vorbereiten, sodass ich mir zwischenzeitlich etwas hilflos vorkam, aber sobald ich die Lehrer angesprochen habe, bekam ich Unterstützung.

Es kam schon recht oft vor (besonders zum Jahresende hin), dass eine Lehrkraft ausgefallen ist und da eine Lehrerin die Lehrerkraft einer oder sogar zwei Jahrgängen war, fiel dann der ganze Tagesunterricht der Kinder aus. Während dieser Zeit hatte ich nicht viel zu tun. Ich habe manchmal die Zeit genutzt, um noch mehr Unterricht vorzubereiten oder ich habe Aufträge von den Lehrern erhalten. Da sie herausgefunden hatten, dass ich eine kreative Ader habe, wurde ich viel auf Dekoration der Klassenzimmer angesetzt.

Virginia5

Was mir in der Zeit, in der es keinen Unterricht gab, die Zeit vertrieb und mir zusätzlich auch Spaß machte.

In Panama sind die Ferien normalerweise von Ende Dezember bis Anfang März, jedoch kamen die Schüler an meiner Schule schon seit Anfang Dezember nicht mehr zur Schule. 

Wodurch ich viel Zeit hatte, um Unterricht vorzubereiten oder einfach auch mit den Lehrern zu quatschen.

Auch Panama feiert Weihnachten. Zwar bei tropischen Temperaturen, aber auch im Einkaufszentrum in der Hauptstadt waren Weihnachtsmänner mit Mantel zu finden, total skurril aber ungelogen!

Unser ganzes Haus war von unten bis oben weihnachtlich geschmückt. Und ich habe seit Anfang Dezember auf das Fest hin gefiebert.

An Weihnachten war es dann doch irgendwie schwierig. Kurz vorher hatte ich meine Gastfamilie gewechselt, was mich zwar super fröhlich machte, aber das Fest der Familie nicht mit der eigenen Familie verbringen zu können, war doch schwer.

Auch wenn es das gleiche Fest ist, hat Panama doch seine eigenen Traditionen. So haben wir den ganzen Tag lang an Heiligabend gekocht und gebackt. Es gab so unglaublich viel Essen, dass ich ein drei Minuten Video drehen konnte, wo wir das Essen vorgestellt haben.

An Heiligabend stehen die Türen auf. Die Familie kommt und zelebriert und – ganz wichtig- isst einen Teller voller Festtagsschmaus. Aber nicht nur die Familie ist willkommen, ob Nachbarn, Freunde, Kollegen oder Fremde, alle sind willkommen und bekommen etwas zu essen.

Punkt um Mitternacht werden dann Geschenke getauscht und einfach das Beisammensein genossen.

Während der Ferien konnte ich Panama entdecken.

Mit meiner Gastfamilie bin ich nach San Blas gefahren. Das ist eine karibische Inselgruppe im östlichen Norden Panamas.

Dieses Gebiet gehört dem indigenen Volk der Kuna Yala. Die Inseln und Strände dort sind traumhaft schön. Auch das indigene Volk leben zu sehen war super spannend. Sie leben so gut wie ohne Elektrizität, besitzen kein fließendes Wasser, leben in Strohhütten, schlafen in Hängematten und müssen Vorräte vom Festland aus nach Hause bringen. Das mit zu erleben war prägend.

Virginia6

Nachdem ich ein drei Monate in Panama war, bekam ich mein offizielles Visa und wurde so auf bestimmte Zeit zu einem Teil der Bevölkerung Panamas. Somit bekam ich nicht nur Vergünstigungen, wie beispielsweise bei der Besichtigung des Panamakanals (hier zahlen Touristen 20 Dollar und Einheimische/Visa Besitzer nur 5 Dollar), sondern wurde ich auch an Kontrollstopps von der Grenzpolizei nicht mehr als „Eindringling“ betrachtet sondern als Panameña.

​Nachdem die Ferien endeten, hatte ich mich darauf vorbereitet auch zusätzlich Kunst und Musik zu unterrichten, da meine Direktorin erkannt hatte, dass ich viel Freude daran habe zu Malen oder an dem Musizieren.

Kurz nachdem die Schule wieder begonnen hatte, ist jedoch das Covid-19 Virus in der Hauptstadt ausgebrochen. Innerhalb von zwei Tagen wurden Schulen geschlossen und nach kurzer Zeit war klar, dass AFS dazu gezwungen war, die Freiwilligendienste abzubrechen. Es war eine super traurige Zeit. Der Abschied von meiner Gastfamilie war sehr schwer und tränenreich.

Ich habe mich wohl gefühlt in Panama und würde es niemals missen wollen, die Zeit dort verbracht zu haben.

Man lernt sich selbst kennen. Man lernt eine neue Kultur und Menschen kennen und lieben.

Auch wenn ein einzelner Freiwilliger in einem unterentwickelten Land keine Berge versetzten kann, so ging ich nicht mit dem Gefühl nichts geleistet zu haben. Ich habe innerhalb meiner Schule so viele wunderschöne Momente gehabt, wo ich kleine Dinge bewegt habe, dass ich das Gefühl habe geholfen zu haben. Ich würde jedem Menschen einen längeren Auslandaufenthalt empfehlen, um andere Menschen und Kulturen kennen zu lernen und ein Gefühl entwickeln zu können, wie es sich außerhalb der Komfortzone auf der Welt so leben lässt.

 

Ein Bericht von Laman Guliyeva, Teilnehmerin von Chance hoch 2Meet! - Eine Tour durch Europas Vielfältigkeit

Das Programm meet! trägt den Namen zu Recht, denn auf der meet! - Mercator Europa Tour, die im August und September 2019 stattgefunden hat, traf ich innerhalb von drei Wochen die facettenreichsten Orte, Organisationen und Personen.

Die meet! - Mercator Europa Tour ist ein dreiwöchiger, vollfinanzierter Auslandsaufenthalt von der Stiftung Mercator und nahm dieses Jahr seinen zweiten Jahrgang auf. Glücklicherweise fiel ich unter die 24 ausgewählten Teilnehmer/-innen und so startete unsere Tour am 26. August am Düsseldorfer Flughafen. Dank einiger Seminare am Auftaktwochenende und regelmäßigen Info-Briefings waren wir bestens ausgerüstet mit neuem Wissen und interkulturellen Kompetenzen, die wir auf der Tour ausnutzen konnten.

Unsere erste Station auf der Tour war die Hauptstadt Ungarns, Budapest, die wir vor allem vor dem aktuellen Hintergrund der europakritischen Regierung kennenlernten. Dazu besuchten wir Institute und NGOs wie Political Capital und das Aurora Community Center, sodass wir aus erster Hand Informationen zu der aktuellen politischen Situation erhalten durften. Auch in der deutschen Botschaft erhielten wir aktuelle Informationen von dem Gesandten persönlich. Aber auch das Kulturprogramm war vielfältig aufgebaut, mit Besuchen unterschiedlicher traditioneller Restaurants und der traditionellen Thermalbäder in Budapest.

Corvinus-universität Budapest Große Synagoge Budapest
Große Synagoge Budapest

Corvinus-Universität Budapest

Von Budapest fuhren wir mit dem Zug dann nach Wien, um die zweite Hauptstadt der früheren Doppelmonarchie kennenzulernen. Dort besuchten wir die UN – eines meiner Highlights – und erhielten eine exklusive Führung durch das ganze Gebäude, unter anderem auch die Internationale Atomenergie-Organisation. Wir erhielten auch gleichzeitig einen Einblick in das Prinzip von Nachhaltigkeit durch eine Führung durch das Hundertwasserhaus, das auf diesem Prinzip beruht. Aber auch hier kam Freizeit nicht zu kurz und so besuchten wir zum Beispiel die Hofburg, die offizielle Residenz des ehemaligen Kaiserpaares Österreich-Ungarns.

​Für die zweite Woche ging es für die Teilnehmer/-innen an verschiedene Hospitationsorte in Europa, wo wir ein einwöchiges Praktikum in einer Organisation absolvieren durften. Für mich ging es mit sechs weiteren Teilnehmern mit einem Nachtzug in die Schweiz, wo uns neben zwei Praktikumstagen ebenfalls ein buntes Programm erwartete. Ich durfte mit Lara, einem weiteren meetie, bei der Stiftung Biovision meine Hospitation verbringen, wo ich über ihre Entwicklungs-Projekte in Afrika recherchieren und mich auch über ihre Nachhaltigkeitsprojekte in der Schweiz informieren konnte. An den restlichen Tagen besuchten wir unterschiedliche Institutionen und Organisationen wie die Universität Bern oder auch die FIFA und erhielten aus erster Hand Einblicke in diese Institutionen und Organisationen.

Nach der Hospitationswoche ging es dann – wieder mit einem Nachtzug – zur Endstation Berlin. Auch hier befassten wir uns mit politischen Themen, vor allem mit den Beziehungen zwischen China und der EU, aber auch mit Künstlicher Intelligenz. Außerdem rundeten wir die Tour unter anderem mit einem Besuch im Auswärtigen Amt und einem einzigartigen Besuch einer Poetry-Slam Veranstaltung ab.

Die meet! - Mercator Europa Tour war eine unvergessliche Erfahrung, die ich machen durfte. Ich war nicht nur als Touristin in den Ländern unterwegs, sondern durfte mit Organisationen und Personen persönlich in Kontakt treten und wichtige Kontakte knüpfen. Und gleichzeitig habe ich neue, unvergessliche Freundschaften geknüpft, denn drei Wochen im Ausland schweißen einen echt zusammen!

Für weitere Infos siehe hier: https://www.meet-europa.de/

Ein Bericht von Yvonne Carvalho Ramos, Teilnehmerin von Chance hoch 2Eine Reise nach Straßburg

Matthias Keidel organisiert regelmäßig Tagungen mit interessanten Themen, gerichtet an Jugendliche, in der Wolfsburg Mülheim. In der ersten Ferienwoche dieses Jahres organisierte er mit Hilfe der Karl Arnold Stiftung eine Reise nach Straßburg, an der ich teilgenommen habe. In diesem Text werde ich Euch/Ihnen darüber berichten.

Die Woche begann am 16.07.2019 in der Wolfsburg in Mülheim. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde startete direkt das Planspiel. Da viele von den Teilnehmern noch nie ein Planspiel gespielt haben, wurde zunächst das allgemeine Prinzip von Planspielen und anschließend das Szenario von unserem erklärt. Wir sind Politiker/-innen in der Europäischen Union und müssen entscheiden, ob Serbien, Montenegro und Bosnien Herzegowina als Mitgliedskandidaten angenommen werden. Daraufhin wurden uns die Rollen der Politiker/-innen von EU - Mitgliedsstaaten zugetragen und wir wurden in eine von drei Europäischen Institutionen eingeteilt. Die erste ist der Rat der EU oder auch Ministerrat genannt. Die Außenminister/-innen in dieser Institution haben am Ende der Verhandlungen das letzte Wort in der Entscheidung des Aufnahmestatus. Die zweite Institution ist die Europäische Kommission. Die Mitglieder dieser Institution beraten den Ministerrat in ihrer Entscheidung. Als letzte Institution gibt es das Parlament. Normalerweise beschließt diese Institution Gesetze, in der Entscheidung über Beitrittskandidaten haben sie jedoch nur eine beratende Funktion. Weitere Rollenmöglichkeiten waren die Presse, diese Einrichtung organisierte einen online News Ticker und Pressekonferenzen, wie auch die drei Beitrittskandidaten Bosnien Herzegowina, Serbien und Montenegro. Nach einer kurzen Zeit zum Lesen der Rollenkarten begangen die Verhandlungsgespräche mit einem gemeinsamen Treffen von allen Parteien und dem Anhören der Europäischen Hymne.

Straßburg 1 Beginn der Verhandlungen durch das Anhören der Europäischen Hymne 

Nach hitzigen Beratungen der verschiedenen Institutionen und Gesprächen mit den Beitrittskandidaten gab der Ministerrat am Ende des Tages bekannt, dass sie in Serbien und Bosnien Herzegowina zwar gute Verbündete sehen, diese jedoch noch nicht zum Beitritt in die EU geeignet sind. Montenegro wurde als sehr vertrauenswürdig eingeschätzt und für weitere Überprüfungen der Zulassungskompatibilität  zugelassen.

Straßburg 5
Die Vorsitzende des Ministerrats gibt die Verhandlungsergebnisse bekannt.                 

Straßburg 6
Die Außenministerin von Montenegro freut sich über die erfolgreichen Verhandlungen.

Nach der finalen Pressekonferenz traten alle wieder aus ihren Rollen und trafen sich in der Zisterne der Wolfsburg um den Abend ausklingen zu lassen.

Der nächste Tag begann früh mit dem Antritt der Fahrt nach Straßburg, die um die sieben Stunden dauerte. Angekommen in Straßburg, erschöpft von der langen Fahrt, tritt die Gruppe direkt den Besuch des Europäischen Parlaments an.

Straßburg 7
Blick auf das Parlament

Im Parlament angekommen wurden wir in einen Besprechungsraum gebracht, wo ein netter Herr uns die Aufgaben der unterschiedlichen Institutionen detailliert erklärt hat, wie auch mit uns über die Arbeit im Ministerium gesprochen und uns z.B. erklärt hat, dass man um im Parlament arbeiten zu können, zwei der drei Arbeitssprachen (Englisch, Französisch, Deutsch) fließend beherrschen muss. Nach der Unterhaltung durften wir bei einer Parlamentssitzung zuhören. Anfangs ging es noch um das sehr umstrittene Thema der Seenotrettung und als diese Sitzung vorbei war, ging es mit einer Diskussion über den Klimaschutz weiter. Nach langem gespannten Zuhören mussten wir die Fahrt zum Hotel in Oberkirch (Deutschland) antreten.

Der dritte Tag begann mit einem sportlichen Vorhaben, nämlich mit einer Führung durch einen Großteil Straßburgs zu laufen. Wir lernten viel über die Deutsch - Französische Vergangenheit dieses Ortes und sahen viele bekannte Sehenswürdigkeiten wie das Straßburger Münster, den Palais du Rhin und viele Fachwerkhäuser.

Straßburg 2
  Straßburger Münster      Straßburg 8
  Fachwerkhäuser                                             

Straßburg 9
Palais du Rhin

Nach Ende der Führung machte die Gruppe sich auf zum ARTE Studio. Dort angekommen betraten wir zunächst einen Konferenzraum, wo eine Frau uns einiges über ARTE an sich, das dortige Studio, wie auch ihre Arbeit erzählte. Daraufhin verließen wir den Konferenzraum und bekamen eine Tour durch einen Teil des Studios.

Straßburg 10
Scheinwerfer im Studio  Straßburg 11
Programmüberwachung

Anschließend an die interessante Zeit bei ARTE haben wir Zeit bekommen, um selbstständig auf Erkundungstour in Straßburg zu gehen. Einige waren shoppen, andere haben die Zeit genutzt um sich Sehenswürdigkeiten anzusehen, die in der Tour zu kurz gekommen sind oder, wie ich, sich an den Fluss Ill gesetzt, etwas gegessen und den Tag haben Revue passieren lassen. Im Bus auf der Rückfahrt konnte man allen die Erschöpfung ansehen.

Der vorletzte Tag begann mit der Besichtigung des Europarats. Dort angekommen wurde uns die genaue Funktion des Rates, wie auch seine Aufgaben und Pflichten erläutert. So haben wir beispielsweise erfahren, dass der Europarat versucht dafür zu sorgen, dass in allen Mitgliedsstaaten die Menschenrechte eingehalten werden.

Anschließend traten wir eine Fahrt durch das Elsass an, um anschließend das Museum Mémorial Alsace Moselle zu besichtigen. Dieses beschäftigt sich mit der Deutsch - Französischen Vergangenheit. Dort haben wir realisiert, wie schlimm die Folgen für die Anwohner des elsässischen Gebiets waren.

Der Abend endete für einige mit einer Wanderung zu einer Burg, die in der Nähe unseres Hotels lag und einer anschließenden kleinen Party an der fast alle teilgenommen haben, inklusive unserem Begleiter Matthias.

Die Konsequenzen des langem Wachbleibens machten sich im Bus am nächsten Morgen auf dem Weg zum Hambacher Schloss bemerkbar, da es in dem Bus noch nie so still war und fast jeder vor sich hingeschlummert hat.  Angekommen am Hambacher Schloss nahmen wir an einer Führung teil, die uns viel über die Entstehung und Geschichte des Schlosses nahe gebracht hat. Die Führung endete in einem Teil des Schlosses mit einer interaktiven Ausstellung zum Hambacher Fest.

Straßburg 4
Hambacher Schloss

Zurück im Bus wurden allen schmerzlich bewusst, dass die Fahrt nun wirklich vorbei war. Der Reisebus hielt nach mehreren Stunden am Duisburg HBF, um einen Großteil der Teilnehmer raus zu lassen. Die Teilnehmerzertifikate wurden ausgeteilt und viele liebevolle Umarmungen ausgetauscht.

Weitere Informationen zur Wolfsburg und zur Anmeldung zu solcher Art Tagungen finden Ihr/Sie unter https://die-wolfsburg.de/

Yvonne Carvalho Ramos, Teilnehmerin am Programm Chance hoch 2   

Foto: Andreas Robusch

Herzlichen Dank für das besondere EngagementEingeladen auf Schloss Bellevue

Das jährliche Bürgerfest des Bundespräsidenten ist ohne Zweifel ein besonderer Anlass. "Viele unterschiedliche Unternehmen und Institutionen nutzen die Gelegenheit, ihre sozialen Aktionen zu präsentieren", berichtete uns Andreas Robusch, Abteilungsleiter Gymnasiale Oberstufe der Gesamtschule Duisburg-Meiderich, der bereits viele Schülerinnen und Schüler für das Programm Chance hoch 2 empfohlen hat. "Dabei konnte man ganz nebenbei auch das eine oder andere bekannte Gesicht aus Funk und Fernsehen beobachten (u.a. Ulrich Matthes, Cherno Jobatay oder auch Christian Brückner, die "deutsche Stimme von Robert de Niro"). Neben der (Dankes-) Rede des Bundespräsidenten war auf der großen Bühne eines der Highlights der abendliche Auftritt von Gianna Nannini (Italien war in diesem Jahr - neben Sachsen - Partnerland des Festes)." Aber auch für das leibliche Wohl in Form "kulinarischer Köstlichkeiten und alkoholischen wie nicht-alkoholischen Getränken" war im Laufe dieses unvergesslichen Abends gesorgt.

Die Einladungen von Herrn Robusch und des inzwischen studierenden Teilnehmers Kischog Thevatasan sollten ein großes Dankeschön für das jeweilige Engagement sein, die beide für Chance hoch 2 bzw. für HeRoes leisten.​

Kischog kann sich noch lebhaft an den Erhalt des offiziellen Schreibens erinnern:
"Es war ein Samstagsmorgen, als ich einen Brief auf meinem Schreibtisch fand. Als ich auf den Absender schaute, stand da: 'Bundespräsidialamt, 11010 Berlin, Schloss Bellevue, Amtssitz des Bundespräsidenten'. Überrascht, aber noch ohne Wissen über den Inhalt des Briefs, öffnete ich ihn. Es war eine Einladung nach Berlin, zur Teilnahme am Bürgerfest im Schloss Bellevue." Chance hoch 2 empfahl ihn wegen meines Engagements als Mentor für Chance hoch 2 und für das Gleichstellungsprojekt "HeRoes - im Namen der Ehre". Bei HeRoes engagieren sich Jugendliche im Alter ab 16 Jahre für eine gleichberechtigte Gesellschaft. Sie hinterfragen gesellschaftliche Strukturen und versuchen offen mit Anderen darüber zu reden.

"Ich habe mich sehr gefreut über die Einladung aus Berlin, denn die Stadt Berlin war einer der Hauptgründe, warum ich im Programm Chance hoch 2 bin. Damals Ende September 2012 ging ich auf Klassenfahrt nach Berlin. Ich interessierte mich schon als kleiner Junge für Geschichte und habe mich vor der Fahrt intensiv mit Berlin auseinandergesetzt. Als wir dort waren, konnte ich mit meinem Wissen überzeugen, denn ich kannte mich bestens aus. So habe ich unseren Stadtführer in manchen Situationen ergänzt und den größten Teil seiner Führung kannte ich bereits. Als wir am Willy-Brandt-Haus vorbeiliefen, erzählte ich meiner Klasse, dass Brandt sowohl Bundeskanzler als auch Bürgermeister von Berlin war. Vor allem seine berühmte Ostpolitik sorgte dafür, dass es zu Entspannung zwischen dem Westen und Osten gab. Er bekam letztlich dafür einen Friedensnobelpreis. Nachdem ich zu Ende erzählt habe, bekam ich einen Anruf von meiner Mutter. So entfernte ich mich ein wenig von meiner Gruppe und telefonierte. Während meines Telefonats kam meine Klassenlehrerin zu mir, unterbrach mich von meinem Gespräch und lobte mich für meinen Einsatz und Eifer. Ihre persönlichen Wörter kamen sehr ehrlich und authentisch rüber. Diesen Moment werde ich niemals vergessen. Monate später rief mich Frau Brandner in den Lehrerzimmer und machte mich auf das Programm Chance hoch 2 aufmerksam, die sich an Schülerinnen und Schüler richtet, die aus Nichtakademiker Familien stammen. Sie unterstützte mich bei der Bewerbung und im Frühjahr 2013 wurde ich als zweiter Schüler in unserer Schule überhaupt in das Programm aufgenommen. Dementsprechend habe ich eine sehr besondere Beziehung zu der Stadt Berlin und deswegen freue ich mich erst recht dank Chance hoch 2 wieder nach Berlin fahren zu können, denn für mich schließt sich dadurch ein Kreis."

Bürgerfest 2018 Bellvue
 

Mit dem jährlich stattfindenden Bürgerfest rückt der Bundespräsident bürgerschaftliches Engagement in Deutschland in den Fokus und würdigt die Menschen, die mit ihrem Einsatz eine starke Gesellschaft ermöglichen. Am ersten Tag des Festes dankt der Bundespräsident rund 4.000 Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland, die mit Mut und Entschlossenheit gesellschaftliche Herausforderungen angehen und sich für andere Menschen einsetzen. Zur Idee des Bürgerfestes gehört es, dass zahlreiche Initiativen, Organisationen und Unternehmen Einblicke in ihre ehrenamtliche und gemeinwohlorientierte Arbeit geben. In diesem Jahr präsentierte sich der Staat Italien und das Bundesland Sachsen als besondere Gäste auf dem Bürgerfest.

"Ich bin am Freitag mit meinem Sportsfreund Igor angekommen. Wir waren etwa um 17 Uhr am Schloss Bellevue. Das Erste, was mir direkt auffiel, war die sehr hohe Präsenz an Polizisten. Nachdem wir die Einlasskontrollen durchliefen, gingen wir zum Schlosspark. Dort war auf einmal eine riesige Menschenmasse auf einem Punkt zentriert. Der Grund war, dass der Bundespräsident Walter Steinmeier Fotos mit Gästen gemacht hat. Das war ein Novum, denn in den letzten Jahren gab es keine Möglichkeit, Fotos mit dem Präsidenten zu machen. Ich witterte meine Chance und lief ebenfalls auf die Menschenmasse zu, bis ich nur wenige Meter hinter dem Bundespräsidenten stand. Ich rief: 'Herr Steinmeier, können wir ein Foto zusammen machen?'. Er drehte sich um und sagte: 'Wir können gleich eines machen.' Ich war in diesem Moment einfach sprachlos. Leider drängten sich kurz darauf Sicherheitsleute dazwischen und nahmen mir in dieser Situation die Möglichkeit auf ein Foto. Igor und ich gingen danach zu einem Rundgang ins Schloss Bellevue. Vor allem der Salon Ehrenhof gefiel mir sehr, denn in diesem Zimmer hingen die Portraits aller bisherigen Bundespräsidenten Deutschlands. Nur Joachim Gauck und Walter Steinmeier fehlen.

Bürgerfest 2018 Ehrenfeld Saal

Nachdem wir den Rundgang beendeten, gingen wir wieder ins Freie und wieder stand eine kleinere Menschenmenge auf einem Punkt. Herr Steinmeier gab weiterhin Fotos und diesmal hatte ich mehr Glück. Ich konnte tatsächlich ein Foto mit dem Präsidenten machen.

Bürgerfest 2018 Kischog 2

Während verschiedene Bands Live-Musik spielten, machten wir eine kurze Pause und aßen kulinarische Köstlichkeiten aus dem In- und Ausland. Anschließend besuchten wir verschiedene Stände, von Organisationen, die sich ehrenamtlich engagierten. Interessant fand ich den Stand 'Junge Helden', die sich engagieren junge Erwachsene für die Organspende zu gewinnen. Aufmerksam auf dem Stand wurde ich durch den Slogan 'Junge Helden. Entscheidend ist die Entscheidung!' Denn es fiel auf, dass die Mehrheit der Anwesenden eher alt als jung war. Toll fand ich auch den Stand von Lidl, die eine Torwand in Form eines Pfandautomaten aufgebaut hatten. Man musste Flaschen aus einer gewissen Distanz in Öffnungen mit verschiedenen Größen werfen. Wurde eine Öffnung getroffen, so spendete Lidl immer eine gewisse Menge Geld an die Tafel Deutschland.

Bürgerfest 2018 Lidl
 

Am Abend gingen wir zurück zu unserer Wohnung. Trotz einer anstrengenden Anreise war das Bürgerfest eine einmalige Erfahrung für mich. Mit so vielen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, einen Tag zu verbringen, hat sich echt gut angefühlt und die Wertschätzung, die wir dank des Bürgerfests bekommen haben, motiviert einen erst recht sich für andere einzusetzen. Mein besonderer Dank gilt dem Bundespräsidialamt, Chance hoch 2 und der Stiftung Mercator."

Amadeus und Kira messen die Feinstaubbelastung in MoersFeinstaubmessung der AFG

Die Physik-AG der Anne-Frank-Gesamtschule führt im Rahmen ihres neusten Projektes Feinstaubmessungen durch. Bald soll eine feste Station aufs Schuldach. Mit dabei sind die Teilnehmer des 7. Schülerjahrgangs von Chance hoch 2 Kira Reffgen und Amadeus Sagner.

Die gute Nachricht: Zumindest die ersten Feinstaubmessungen in Moers haben beruhigende Werte ergeben. Die  Schülerinnen und Schüler der Physik-AG der Anne-Frank-Gesamtschule sind derzeit mit einem Feinstaub-Messgerät in der Stadt unterwegs, um Vergleichsdaten für ihr Projekt zu bekommen. Ziel ist es, die Emission sowohl beim Verkehr morgens vor der Schule als auch auf dem Schuldach zu ermitteln – wobei Interessierte später per Mausklick die aktuellen Daten anschauen können.

Zum vollständigen Artikel

An Internship Blog by Florian PinkepankFACT in Kenya

Vorwort

Florian Pinkepank, Teilnehmer des 1. Jahrgangs, macht gerade sein studiumsbezogenes Pflichtpraktikum in Kenia. Florian studiert Internationales Entwicklungsmanagement an der Van Hall Ladenstein University of Applied Sciences in den Niederlanden. Er hat sich dort auf ländliche Entwicklung und Innovation spezialisiert. In Kenia ist er für eine niederländische Agentur namens Agriterra tätig. Konkret geht es dabei um Investitionen in die ländliche Entwicklung Kenias. Sein Praktikum dauert 20 Wochen und in dieser Zeit reist Florian von Anbauverband zu Anbauverband,  um sich ein Bild vor Ort zu machen. Insgesamt verbringt er drei Monate in Kenia und dort hat er uns diesen Bericht geschickt.

-----

In this blog I am documenting my experience during my Agriterra Internship about the implementation of the FACT methodology.
The methodology of FACT consists of four pillars, consultation, participatory research, smart proposal writing and stakeholder analysis and is meant to empower farmers to voice their opinions.
In fact, the Kenyan government is supposed to spend 10% of their budget on rural development. However, only 3% is made available. Agriterra believes, that if good and well plans can be delivered, that more money will be spend on Rural Development.
In times of growing alienation and uncertainty, I think the best chance we have got for lasting peace is to stop being strangers to one and another. Therefore, I am all the more grateful to have had the opportunity to go abroad with Agriterra.

FACT in Kenia

When I arrived in Kenya, we had an excellent FACT Workshop, facilitated by Niek Thijssen and Stellah Nyagah in coordination with Tjeerd Rijpma. The outcome were SMART action points on different lobby issues.

 

Florian Pinkepank Kenya

 

My first field trip, took me to Meru. Here Diana Maiyo, the new Intern, and I consulted with representatives of all 34 societies, that are attached to Meru Coffee Central Cooperative Mill (MCCCMCU) and Meru Central Coffee Cooperative Union (MCCCU) with thanks to Mr. Kiogora and Mr. Munene.

Our next step brought us to Kipkelion, home of Kipkelion District Coffee Union (KDCU). After Wilfred Chepkwony, Agriterra business advisor, introduced us to everyone in the office and made sure, that a work schedule was in place, we visited a different coffee producing society every other day. In between interviews, transcripts were made and the extracted data was put into an Excel sheet. In total four societies were issued.

From FACT to a recycling plant

We found out, that the coffee farmers experience shrinking water tables. Hence, the board of directors and CEO Mr. Too raised the question, why not recycling the water, that has already been used in coffee pulping.
KDCU is also concerned with the pollution of the environment due to the inadequate discharge of waste water into the rivers. So the idea of a recycling plant was born for which we hope to get funding from the government.
For this very reason, Diana and I collected data from the coffee farmers in order to validate the issue at hand. We are wondering whether the anticipated problem/ solution actually reflects farmer’s reality.

Dilanur und Mehmet besuchen Schulen in der TürkeiMit Forschungsfragen im Gepäck

Wir, Dilanur Şengün und Mehmet Karahan haben einen Auslandsaufenthalt im Rahmen des Projektes „Umgang mit sprachlicher Heterogenität interdisziplinär“ unter der Leitung von Frau Prof. Fritz-Stratmann (Bildungswissenschaften) im Umfang von sechs Wochen in der Türkei durchgeführt.

Ich, Dilanur habe meinen Auslandsaufenthalt in Kocaeli an der Grundschule „Barbaros İköğretim Okulu“ durchgeführt. Ich, Mehmet habe meinen Auslandsaufenthalt in Konya an der Grundschule „Ibrahim Hakki Konyali“ durchgeführt.

Dieses Projekt beinhaltete neben theoretischen Inhalten zum arithmetischen Konzepterwerb und dem Rechnenlernen unter Mehrsprachigkeitsbedingungen auch die praktische Erfassung früher mathematischer Fertigkeiten von Schülerinnen und Schülern. Dabei wurden den Schülern einzeln mathematische Fragen gestellt. Die Dauer einer Testung betrug ungefähr 10 Minuten. Die Ergebnisse werden im Seminar besprochen und unsere Erfahrungen ausgetauscht.

Ausland Dilanur Mehmet3

Dieses Projekt wird in Deutschland auch an Grundschulen durchgeführt. Zweisprachige oder mehrsprachige Kinder schneiden bei Rechentests meistens schlechter ab. Ein Beispiel dafür wären Kinder die Türkisch und Deutsch gleichzeitig lernen. Um dies näher zu erforschen, haben wir und auch paar andere Kommilitonen in verschiedenen Städten der Türkei nur Türkisch sprechende Kinder befragt. Dabei möchte man die einsprachigen türkischen Kinder mit den zweisprachigen Kindern in Deutschland vergleichen um anschließend die Probleme finden zu können, die dazu führen, dass diese Kinder schlechter abschneiden. Zudem soll das Projekt dazu beitragen, Mehrsprachigkeit als Ressource für den arithmetischen Konzepterwerb zu betrachten und entsprechend für den Unterricht nutzbar zu machen.
Wir konnten auch Vergleiche zwischen der Lehrer–Schüler Beziehung machen. Ein Beispiel dafür wäre die Distanz: In Deutschland sind die Lehrer gegenüber den Schülern sehr distanziert. Die Lehrer in der Türkei gehen meistens in die Elternrolle hinein und kümmern sich um die Schüler wie die eigenen Kinder.  
Die weiteren sechs Wochen der Auslandserfahrung werden wir in den kommenden Semesterferien durchführen und freuen uns schon darauf neue Erfahrungen zu sammeln.

Ein besonderes ehrenamtliches EngagementNoorhan, Vifi und der Weihnachtsmann

Mein Name ist Noorhan Ali Ibrahim Ibrahim und ich bin schon seit 16 Jahren in Deutschland. Ich bin seit fast 6 Jahren jetzt bei Chance hoch 2 als Stipendiatin. Ich habe durch Chance hoch 2 sehr viel gelernt. Durch Chance hoch 2 habe ich viele Kontakte knüpfen können. Chance hoch 2 hat mich nicht nur bei meiner Schulzeit unterstützt, sondern auch bei meinem jetzigen Studium. Ich studiere zurzeit Geschichte und Philosophie auf Lehramt.

Noorhan Vorbilder1

Durch Chance hoch 2 habe ich auch Vifi kennengelernt. Vifi ist die Abkürzung für Vietnamesische interkulturelle Fraueninitiative Deutschland e.V. – ViFi. Die ViFi ist eine interkulturelle Selbstorganisation, die von Deutschen und Migrantinnen getragen wird und eine interkulturelle demokratische Gesellschaft anstrebt. Sie ist parteilich, konfessionell und ethnisch unabhängig. Der Verein unterhält eine Einrichtung, in der er mit Jugendlichen, Familien und Frauen arbeitet. Als Selbstorganisation mit wenig finanziellen Mitteln ist er auf das Engagement seiner Mitglieder angewiesen. Freiwillige MitarbeiterInnen sind in der ViFi willkommen. Ich persönlich engagiere mich seit etwa 5 Monaten da, habe Deutschunterricht für Flüchtlinge gegeben, bei Veranstaltungen gedolmetscht wie z.B. bei den Veranstaltungen das Bild der Frau in Deutschland, wie sich das verändert hat. Wir haben auch mit den Frauen eine Stadtrundführung in der Stadt Bochum gemacht und die Plätze gezeigt, die das Frauenbild im 19 Jahrhundert verändert haben.

Noorhan Vorbilder2

Momentan arbeiten wir in vielen verschiedenen Projekten wie das Projekt „Weltwärts“. Dort habe ich 4 Leute aus Syrien über dieses Projekt informiert und sie haben sich da beworben, ich übersetzte auch ihre Bewerbungen, die bei uns eintrafen. Zudem arbeiten wir zurzeit an der Anerkennung für unsere Deutschkurse. Damit die Schüler, die zu uns kommen, ein anerkanntes Zeugnis von uns erhalten können, und auch damit sie vom Jobcenter aus zu uns geschickt werden um Deutsch zu lernen. Was wir auch in Planung haben, ist eine Weihnachtsfeier für Flüchtlinge. Da wollen wir den Kindern die Bedeutung für Weinachten näherbringen und ihnen auch einen schönen Tag mit ihren Eltern zusammen schenken. Unser Motto bei ViFi lautet: „Unsere Grundsätze von interkultureller Arbeit setzen wir in unseren Einrichtungen und Projekten um. Es ist uns wichtig, die Persönlichkeit und Autonomie und den Willen unserer Besucher und Besucherinnen zu achten. Bei der Umsetzung unserer Grundsätze achten wir auf die Qualität und Professionalität unserer Arbeit. Wir überprüfen unsere Grundsätze immer wieder neu und beziehen in deren Weiterentwicklung den gesellschaftlichen Wandel mit ein. Wir verstehen Fehler als wichtigen Teil von Lernen und Wachsen von Personen und Gruppen“.

Ein Bericht von Niko Ernst"Lass einfach probieren"

Genau das waren die Worte, die ich zu meinem Team gesagt habe, bevor wir unsere Idee
eingereicht haben. Das Team besteht aus drei Personen. Wir, Matthias Quaß, Laurent Demay und Niko Ernst sind alle Studenten der Universität Duisburg-Essen und studieren angewandte Kognitions- und Medienwissenschaften im 4. Semester.

Theorie lernt man bekanntlich im Studium genug - wenn es überhaupt dazu kommt. Leider ist immer wieder und gerade zu der Klausurphase die Bibliothek so überfüllt und unübersichtlich, dass man kaum Chancen hat, einen Arbeitsplatz zu finden. Genau in so einer Situation haben wir uns befunden, als wir auf die Idee kamen. Keiner hatte einen Laptop dabei und alle Plätze waren belegt. Und genau da haben wir angepackt.

Zum vollständigen Bericht

Ein Bericht von Valentina HuberDanke für die Chance!

Auch mich hat Chance hoch 2 zunächst bis zum Abitur und anschließend bis zum Bachelorabschluss gefördert. Ich gehöre zu dem Startjahrgang. Dank Chance hoch 2 habe ich 2013 das Abitur erfolgreich absolviert und Ende des Jahres 2016  das Bachelorstudium abgeschlossen. Nun studiere ich seit dem Wintersemester 2016/2017 Volkswirtschaftslehre im Master. Die Unterstützung endete für mich aber nicht, da ich als studentische Hilfskraft im Programm weiterarbeite.

Dies alles habe ich zum größten Teil dem Programm Chance hoch 2 zu verdanken, wofür ich sehr sehr dankbar bin. Ganz herzlich möchte ich mich bei allen bedanken, die das Projekt Chance hoch 2 ermöglicht, unterstützt und verwirklicht  haben. Ganz besonders bedanke ich mich bei der Programmleiterin Gabriele Spengler für ihre Ideen und ihr Engagement und der ehemaligen Prorektorin für Diversity Management und Internationales, Frau Prof. Ute Klammer, für die Entwicklung des Konzepts und die Stiftung Mercator für die Finanzierung des Programms.

Allen Bewerber/-innen und Teilnehmer/-innen kann ich deshalb nur Folgendes sagen: “Nutzt Eure zwei Chancen!“ und wünsche allen viel Erfolg dabei!

Zum vollständigen Bericht

Reisebericht USA von Jennifer AdenReise nach South Dakota für das „Partners in Peace“ Programm der UCC

Die US – amerikanische Kirche United Church of Christ (UCC) hat im August 2016 ein internationales Jugendtreffen unter dem Motto „Partners in Peace Experience“ veranstaltet. Dafür waren junge Menschen aus den Partnerkirchen der UCC eingeladen, 10 Tage in South Dakota zu verbringen und sich über ihre Erfahrungen in der Friedensarbeit auszutauschen. Mit dabei waren Jugendliche aus der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg – schlesische Oberlausitz und der Evangelischen Kirche im Rheinland. Unter den Delegierten der Ev. Kirche im Rheinland war unter anderem ich, Jenny Aden. Mit mir geflogen sind noch Claire Brown aus Essen und Jan Kock aus Wesel. Claudio Gnypek vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene begleitete uns bei unserer Reise.

 

Jennifer Aden1

 

Am 04. August 2016 ging unsere Reise früh morgens in Düsseldorf los. Per Direktflug ging es für Claire Claudio und mich in die United States of America, genauer gesagt, nach Chicago, wo wir anschließend (mit einiger Verspätung) den Flieger nach Sioux Falls in South Dakota nahmen. Als wir nach mehr als 24 Stunden auf den Beinen endlich an unserer Endstation ankamen, hatten wir die Freude die anderen Teilnehmer der diesjährigen Youth Peace Conference kennenzulernen. Diese kamen zum einen aus der Penn Central Conference der United Church of Christ und zum anderen aus der Brandenburgischen Landeskirche. Die erste Nacht haben wir in der First Congregational Church of Sioux Falls verbracht, um am nächsten Tag früh aufzustehen und alle Materialien und Koffer einpacken zu können. Damit begann unsere gemeinsame Reise.

Zum vollständigen Bericht

Ein Bericht von Sven Pascal KoloSchule – „(K)ein Platz für Politik“ – Unterrichten können wir auch

Politik und Schule sind zwei Themenbereiche, die fest zusammengehören. Zwar darf ein Lehrer seine politische Meinung vor den Schülern nicht äußern und diese so beeinflussen, jedoch wird den Schülern im Politikunterricht trotzdem die Grundstruktur der Politik beigebracht. Wir als damalige Schülervertretung des Franz-Haniel-Gymnasiums haben versucht, den Schülern der fünften und sechsten Klasse dieses System am direkten Beispiel zu zeigen: An ihrer eigenen Schule.

Viele Schüler lernen das politische System ihrer Schule, bis sie diese verlassen, nicht richtig kennen. Die meisten wissen nicht mal, dass ihre Schule so etwas wie ein politisches System hat oder viel eher wie ein kleines politisches System aufgebaut ist. In der Schule gibt es mehrere gewählte Gremien und verschiedene Räte, an denen auch die Schüler teilnehmen können. Und um dieses Wissen weiterzugeben, haben wir uns als Schülervertretung eine ganze 70 Minuten Stunde ausgedacht, mit welcher wir unseren Mitschülern anschaulich erklärten, wie die Politik der Schule und die Schülervertretung funktionieren. Dafür wurden wir von der Schulleitung unterstützt, indem wir frei bekommen haben und die Politikstunden der Lehrer verwenden durften. Wir sind meist zu zweit oder zu dritt in die einzelnen Klassen gegangen und haben durch Gruppenarbeit, gemeinsames Präsentieren und Diskussionsrunden versucht, den Schülern unser Thema näher zu bringen. Dabei haben wir von den Lehrern und den Schülern durchgängig gutes Feedback erhalten und konnten das Thema sehr gut vermitteln.

Zum vollständigen Bericht

Ein Bericht von Seda Sügür über dieJIK NRW 2016

Die Junge Islam Konferenz Nordrhein-Westfalen (JIK NRW) ist ein Dialogforum und Multiplikator/-innen - Netzwerk junger Menschen aus NRW im Alter von 17 - 23 Jahren. Sie ist ein Projekt des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfahlen, des Projektträgers Aktion Gemeinwesen und Beratung, der Forum K&B GmbH und der Humboldt-Universität zu Berlin, gefördert durch die Stiftung Mercator.

Die JIK NRW ist ein herkunftsübergreifendes, nicht konfessionelles Forum und ein zivilgesellschaftlicher und gemeinnütziger Akteur der außerschulischen politischen Bildungsarbeit. Die JIK Nordrhein-Westfalen ist eines der Landesformate der bundesweit seit 2011 tätigen Jungen Islam Konferenz. Als landesweites Forum bietet die JIK NRW jungen Menschen aus diesem Bundesland – religiös und nicht-religiös, mit und ohne muslimischen Migrationshintergrund – eine Plattform für Wissensgewinn, Austausch und Teilnahme an gesellschaftlichen Debatten über die Rolle des Islam in Deutschland. Dabei werden regionale Kontexte und Besonderheiten berücksichtigt.

Ich war diesjährige Teilnehmerin der JIK NRW 2016 (17. – 18. September 2016 und 23. – 25. September 2016). Im Rahmen eines zweitägigen Vorbereitungsseminars im Düsseldorfer Rathaus habe ich mit 43 anderen jungen Menschen aus Nordrhein-Westfalen zu den Themen Identität und Vielfalt, antimuslimischer Rassismus und Diskriminierung, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Zugehörigkeit sowie Islam und Muslimenbilder in Deutschland gearbeitet und diskutiert.

Jik-logo

Weiterhin habe ich an einem politischen Planspiel zu einem fiktiven Moscheebaukonflikt im nordrhein-westfälischen Landtag teilgenommen und im Rahmen eines zweitägigen Dialogforums im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn gemeinsam mit den anderen Teilnehmenden eigene Ideen und Vorschläge zur aktiven Mitgestaltung in Gesellschaft und Politik des Landes NRW entwickelt.

Oktay Ülker berichtet über seinen Auslandssemester an der University of Warwick Eine Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann!

Schon zu Beginn meines Studiums war ein Auslandssemester ein fest eingeplanter Bestandteil meiner universitären Laufbahn. Als ich während des dritten Semesters vom Erasmus-Programm erfuhr, stand einer Anmeldung nichts im Weg.

Oktay England 5

Nach der Bewerbung hieß es dann abwarten. Nach einigen Wochen kam dann die Antwort, die Antwort, welche mein Leben verändern sollte: "Warm greetings from the University of Warwick". Meine Freude war kaum zu bändigen, noch hatte ich nicht ganz realisiert, dass dies für mich bedeutet, dass ich sechs Monate in einem anderen Land verbringen und studieren werde. Die nächsten Monate machte ich mich bereit: ich beantragte Auslandsbafög, suchte eine Unterkunft und bereitete mich mental auf mein Auslandssemester vor.

Oktay England 2

Dann war es soweit: die Flugtickets wurden schon lange im Voraus gebucht und ich machte mich auf den Weg zum Flughafen. Nach einem schwierigen Abschied von meiner Familie saß ich alleine im Flugzeug. Zum ersten mal flog ich alleine. Viele Gedanken gingen mir durch den Kopf. Während des Fluges sah ich vom Fenster aus den Sonnenaufgang, welcher metaphorisch für den Beginn eines neuen Lebensabschnitts stehen sollte. Mit vielen Emotionen in mir dachte ich an meinen Opa, welcher vor Jahrzehnten als Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland kam. Zum ersten Mal konnte ich einen Bruchteil seiner damaligen Gefühle selbst nachempfinden. Man geht in ein neues Land um dort zu leben. Bloß beherrschte ich schon die Sprache des Landes und es stand fest, dass ich nach sechs Monaten zurückkehren sollte.

Zum vollständigen Bericht

Auszeichnung und Engagement Dennis Jansen - eine besondere Erfolgsgeschichte

Dennis Jansen wurde in seinem Bachelorstudium von Chance hoch 2 unterstützt, bevor er Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes wurde. Inzwischen hat er seinen Master gemacht und wurde im Rahmen der VDI Ruhrbezirksverein Jahreshauptversammlung 2016 als Preisträger für das Jahr 2015 ausgezeichnet.

Preisträger Master-Arbeit (dotiert mit € 3.000,00): Dennis Jansen, M.Sc.

Titel der Arbeit: Weiterentwicklung des Epitaxieprozesses der Kern-Mantel-Struktur für InGaN-Nanodraht-LEDs auf Si/111), Prüfer: Prof. Dr. Franz-Josef Tegude und Prof. Dr. Gerd Bacher, UDE, Ingenieurwisenschaften, Zentrum für Halbleitertechnik/Halbleitertechnologie.

Dennis Jansen hat sich aber auch selbst für Bildungsaufsteiger engagiert, unter anderem im Programm "Studienpioniere" des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und im Diversity-Audit der UDE.

Zum Interview

Die Vergabe des Preises für hochschuldidaktische Innovationen in der LehrpraxisAgit Kaidy in der Jury

Was ist hochschuldidaktisch innovative Lehrpraxis? Dieser schwierigen Frage hat sich Agit Kaidy, als studentisches Jurymitglied, gemeinsam mit den anderen Jurymitgliedern aus der Hochschulleitung und der Hochschuldidaktik gestellt.

Ihre Entscheidung fiel für das Seminar von Herrn Dietmar Meinel, M.A. und Frau Courtney Moffett-Bateau, M.A.

Weitere Informationen

Valentina und Harun haben es geschafft - Sie studieren

Die WAZ meldet:

"Essen.  Das Programm „Chance hoch 2“ der Universität Duisburg-Essen, gefördert durch die Stiftung Mercator, hat es möglich gemacht: Valentina Huber und Harun Güven haben ihr Abi und studieren jetzt an der Universität Duisburg-Essen. Beide sind die Ersten in ihren Familien, die eine akademische Laufbahn anstreben."

Zum vollständigen Bericht

Ein Bericht der Chance hoch 2 Stipendiatin Jennifer AdenBürgerfest des Bundespräsidenten in Berlin

Seien wir mal ehrlich: als Ehrenamtler hat man es nicht immer leicht. Man hat nicht nur auf der Arbeit oder in der Schule schon genug Stress und Verantwortung. - Nein, man entscheidet sich noch freiwillig dazu ein paar weitere Stunden seiner kostbaren Zeit für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu opfern, die einem zwar gewiss Spaß macht (sonst würde man sie ja nicht machen); für die es aber meist viel zu wenig Lob und Wertschätzung gibt.

Darum freut man sich umso mehr, wenn man auf ein Fest eingeladen wird, um für seine ehrenamtliche Tätigkeit gewürdigt zu werden. Völlig aus dem Häuschen ist man, wenn man dafür vom Bundespräsidenten höchstpersönlich nach Berlin eingeladen wird.

Zum vollständigen Bericht

Ein Bericht der Chance hoch 2 Stipendiatin Amanda BajramovskiDas Bellevue Forum: "Ich will Europa - mitgestalten"

Kurz nach meinen schriftlichen Abiturprüfungen durfte ich am 20. April 2013 an der Veranstaltung Ich will Europa - mitgestalten in Berlin, im Schloss Bellevue, teilnehmen. Die Veranstaltung diente jedoch nicht nur dazu Herrn Gauck zu treffen. Vielmehr ging es darum, sich Gedanken über die Zukunft Europas zu machen und die hierzu von uns entwickelten Ideen und Vorschläge zu diskutieren.

Weitere Infomationen zum Bellevue Forum finden Sie hier.

Zum vollständigen Bericht