Mercator-Professur 2016
Mercator-Professur 2016 Karl Kardinal Lehmann
Als einer der bedeutendsten Theologen der Gegenwart und liberaler Vordenker prägte Karl Kardinal Lehmann die katholische Kirche Deutschlands seit Jahren entscheidend mit und bezog in streitbaren Fragen klare Position. Wie kein anderer setzte er sich für die Ökumene in Deutschland ein und bewies starkes Engagement in der Wertedebatte, insbesondere hinsichtlich des Zusammenlebens in der modernen Gesellschaft. Stets ging es ihm darum, Gegensätze ab- und Gemeinschaft aufzubauen.
Mit zahlreichen Auszeichnungen, wie dem Großen Bundesverdienstkreuz und mehreren Ehrendoktorwürden, wurde sein Wirken gewürdigt. So erfüllte sich mit Karl Kardinal Lehmann als Brückenbauer und Reformer erneut die Grundidee der Mercator-Professur: Weltoffenheit und debattenanregende Beiträge zu wichtigen Zeitfragen.
Dokumentation
Erster Vortrag am 13. Dezember 2016 im neuen Audimax am Campus Duisburg:
"Fremde und Heimat im Widerstreit. Genese und Auflösung einer elementaren gesellschaftlichen Konfliktsituation heute"
Den Vortrag zum Nachlesen finden Sie als PDF hier.
Zur Videoaufzeichnung:
- Laudatio gehalten von Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke (mp4-Datei)
- Vortrag "Fremde und Heimat im Widerstreit" (mp4-Datei)
- Diskussion (mp4-Datei)
Zweiter Vortrag am 17. Januar 2017 im neuen Audimax am Campus Essen:
"Die Rolle des Gewissens im Zusammenleben innerhalb der modernen Gesellschaft. Freiheit und Gebundenheit des Gewissens im demokratischen Gemeinwesen"
Den Vortrag zum Nachlesen finden Sie als PDF hier.
Zur Videoaufzeichnung:
13. Dezember 2016, Campus DuisburgImpressionen des 1. Vortrags
17. Januar 2017, Campus EssenImpressionen des 2. Vortrags
Zur Person
Am 10. Oktober 1963 wurde Karl Lehmann in Rom von Kardinal Julius Döpfner zum Priester geweiht. 1962 und 1967 erwarb er den Doktortitel in Philosophie und Theologie mit Arbeiten über den Philosophen Martin Heidegger und über das Thema „Auferweckt am dritten Tag nach der Schrift". Im Jahr 1968 wurde er im Alter von 32 Jahren auf den Lehrstuhl für katholische Dogmatik und Theologische Propädeutik in Mainz berufen; drei Jahre später übernahm er in Freiburg/Breisgau die Professur für Dogmatik und Ökumenische Theologie. An beiden Universitäten ist er heute Honorarprofessor.
Papst Johannes Paul II. ernannte Lehmann am 23. Juni 1983 zum Bischof von Mainz. 1987 bis 2008 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Besondere Höhepunkte in Lehmanns Amtszeit waren die Teilnahme am Konklave im April 2005, aus dem Kardinal Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI. hervorging, sowie am Konklave im März 2013, das Papst Franziskus (Kardinal Jorge Mario Bergoglio) zu seinem Nachfolger wählte. Papst Johannes Paul II. hatte Lehmann am 28. Januar 2001 zum Kardinal ernannt. Am 16. Mai 2016, dem 80. Geburtstag von Kardinal Lehmann, hat Papst Franziskus dessen Rücktrittsgesuch als Bischof von Mainz angenommen.
Lehmann ist zudem Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz, der Europäischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg sowie seit 2005 Ehrenmitglied der Akademie der gemeinnützigen Wissenschaften zu Erfurt. Hinzu kommen neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen mittlerweile acht Ehrendoktorwürden, das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (2000), die Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Mainz (2001) und der Universität Mainz (2006) sowie der Ehrenring der Görres-Gesellschaft (2001).
(Quelle: Bistum Mainz)
Hintergrund Die Mercator-Professur
Mit der 1997 eingerichteten Mercator-Professur soll das wissenschaftliche Vermächtnis des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten aus dem 16. Jahrhundert wachgehalten werden. Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur innehatten, kommen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, die Filmregisseure Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelek, der Publizist Dr. Peter Scholl-Latour, die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer, der Bundesverfassungsrichter a.D. Prof. Dr. Udo di Fabio, der Unternehmer Götz W. Werner oder auch der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Prof. Dr. Wolfgang Huber.