Niederländisch als Intermediärsprache in der Frühen Neuzeit
Niederländisch als Intermediärsprache in der Frühen Neuzeit
Indirekte Übersetzungen stellen während der Frühen Neuzeit eine wesentliche Form des sprachlichen Transfers zwischen Sprachen, Ländern und Kulturen Europas dar. Bezogen auf die ins Deutsche übersetzten Schriften sind es vor allem die vier Sprachen Französisch, Latein, Niederländisch und Italienisch, die als Intermediärsprachen ca. 90% aller indirekten Übersetzungen ausmachen. Die Bedeutung des Niederländischen als Mittlersprache wurde bislang von der Forschung kaum wahrgenommen, obwohl die Niederlande für die Frühe Neuzeit als „Bookshop of the World“ gelten. Eine solide Untersuchung zur Vermittlerrolle des Niederländischen stellt ein wichtiges Forschungsdesiderat dar, da zur quantitativen und qualitativen Bedeutung der indirekten Übersetzungen, insbesondere derer über das Niederländische, für diese Periode bis heute sowohl Überblicksdarstellungen sowie gründlichere Detailstudien fehlen.