Personen im Historischen Institut: Darius Harwardt

GeiWi/Hist, Institut

Raum
R12 V05 D14
Sprechzeiten
https://www.uni-due.de/geschichte/sprechstunden.php

Funktionen

  • Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in, Geschichte

Die folgenden Publikationen sind in der Online-Universitätsbibliographie der Universität Duisburg-Essen verzeichnet. Weitere Informationen finden Sie gegebenenfalls auch auf den persönlichen Webseiten der Person.

    Beiträge in Sammelwerken und Tagungsbänden

  • Becker, Frank; Harwardt, Darius; Wala, Michael
    Einleitung
    In: Die Verortung der Bundesrepublik: Ideen und Symbole politischer Geographie nach 1945 / Becker, Frank; Harwardt, Darius; Wala, Michael (Hrsg.) 2020, S. 7 - 12
  • Harwardt, Darius
    Von der liberalen zur konservativen »Amerikanisierung« – eine Ideengeschichte
    In: Die Verortung der Bundesrepublik: Ideen und Symbole politischer Geographie nach 1945 / Becker, Frank; Harwardt, Darius; Wala, Michael (Hrsg.) 2020, S. 53 - 72
  • Bücher/Sammelwerke/Tagungsbände

  • Becker, Frank; Harwardt, Darius; Wala, Michael (Hrsg.)
    Die Verortung der Bundesrepublik : Ideen und Symbole politischer Geographie nach 1945
    In: Histoire Bielefeld Jg. 166 (2020) 278 S., Ill., Kt.
  • Dissertation

  • Harwardt, Darius;
    Verehrter Feind : Amerikabilder deutscher Rechtsintellektueller in der Bundesrepublik
    Frankfurt (2019) 560 Seiten

Wissenschaftlicher Werdegang:

  • Seit 2015: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Duisburg-Essen
  • Seit 2013: Mitarbeiter im Organisationskomitee des Historischen Doktorandenkollegs Ruhr (HDKR) der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen.
  • 2012-2013: Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter an der Dokumentations- und Forschungsstelle der Sozialversicherungsträger (sv:dok), Mitautor u. Bearbeiter der Publikation „Die Sozialgeschichte in NRW und die NS-Vergangenheit“ (im Druck).
  • 2012-2015: Mitarbeiter des Projektes zur Erforschung der NS-Vergangenheit des Bundesamtes für Verfassungsschutz an der Ruhr-Universität Bochum.
  • Seit 2011: Doktorand am Historischen Institut / Geschichte Nordamerikas der Ruhr-Universität Bochum.
  • 2004-2011: Studium der Geschichtswissenschaft, Biologie und Geographie an der Ruhr-Universität Bochum.

 

Forschungsinteressen

  • Amerikabilder, Darstellungen und Vorstellungen der USA in Deutschland
  • Rechtsintellektuelle Strukturen und Diskurse in der Bundesrepublik
  • Intellektuellengeschichte, Mediengeschichte und politische Ideengeschichte nach 1945
  • Sozialgeschichte der Bundesrepublik

 

Publikationen

"Die Gegenwehr muss organisiert werden – und zwar vor allem auch geistig". Armin Mohler und Caspar von Schrenck-Notzing als Rechtsintellektuelle in der frühen Bundesrepublik, in: Goering, Timothy D. [Hg.]: Ideengeschichte heute. Traditionen und Perspektiven, Bielefeld 2017, S. 119-149.

Sozialrecht und NS-Vergangenheit: Zentrale Rechtsgebiete, in: Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen: Sozialgerichtsbarkeit und NS-Vergangenheit, Geldern 2016, S. 107-210

Tagungsbericht (with Kathrin Muschalik and Stephanie Nowitzki): Military, Security, and Use of Force in U.S. History. Annual Conference of the Historians in the Deutsche Gesellschaft für Amerikastudien (DGFA)/German Association for American Studies, 21.02.2014 – 23.02.2014 Tutzing,
in: H-Soz-Kult, 19.07.2014.

Amerikabilder deutscher Rechtsintellektueller in der Bundesrepublik

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war nicht nur der Nationalsozialismus, sondern auch der nationale Konservatismus in der jungen Bundesrepublik diskreditiert. Rechtsintellektuelle, die sich bald in verschiedenen Kreisen und Netzwerken zusammenfanden, suchten daher nach einem Weg, ihre Ideologie zu modernisieren und ihren Einfluss auf die Nachkriegsgesellschaft zu stärken.

Amerikabilder erwiesen sich hierbei als wirkmächtiges und historisch etabliertes Instrument. Sie dienten spätestens seit der Weimarer Republik zur Vermittlung eines politischen Bewusstseins, das sich gegen den Liberalismus richtete: Kapitalismus, Individualismus, universelle Menschenrechte sowie die Demokratie – all das konnte als Folge einer erzwungenen „Amerikanisierung“ dargestellt und damit abgelehnt werden.

Derartige Feindbilder standen jedoch in Konkurrenz zum Antikommunismus und den Befürchtungen vor einer Ausweitung des sowjetischen Einflusses in Deutschland. Rechtsintellektuelle waren daher bemüht, sich mit ihren Ideen im Spannungsfeld des Kalten Krieges zu verorten und einen „dritten Weg“ zwischen den beiden Machtblöcken zu erproben. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und spätestens mit dem 11. September 2001 war es schließlich das populäre Narrativ vom „Kampf der Kulturen“, das ähnliche Auseinandersetzungen erforderlich machte. Dieser Prozess gestaltete sich jedoch nicht einheitlich, sondern wurde von rechtsintellektuellen Kreisen unterschiedlich gedeutet, was sich auch in den jeweils instrumentalisierten Amerikabildern niederschlug.

Das Forschungsprojekt untersucht die ideologischen Modernisierungsbestrebungen rechtsintellektueller Netzwerke in der Bundesrepublik anhand ihrer Amerikabilder. Amerikabilder werden dabei als analytische Sonde verstanden, um einen Zugriff auf das politische Denken verschiedener Rechtsintellektueller zu erhalten. Anhand von Fallbeispielen wie der Debatte um den NATO-Doppelbeschluss Anfang der 1980er Jahre oder den 11. September 2001 und den daran anschließenden Irak-Krieg wird gefragt, wie und in welchen Kontexten Amerikabilder zur Anwendung kamen und welche politischen Deutungen damit transportiert wurden. In diesem Zusammenhang werden Amerikabilder auch mit anderen Bildern, etwa des Kommunismus oder des Islamismus in Bezug gesetzt – gleichzeitig liefern sie Hinweise auf die Anschlussfähigkeit an Diskurse einer breiteren Öffentlichkeit.