Personen im Historischen Institut: Felix Schulte

Felix Schulte, M.A.

„Das politische Leben in den Städten des Kaiserzeitlichen Italiens“

Lehrstuhlprojekt
Laufzeit: seit April 2016

Im Rahmen des Dissertationsprojektes wird die städtische Verwaltung und ihr Einfluss auf das lokale politische Leben der Städte im Bereich der in elf Regionen unterteilten italischen Halbinsel betrachtet. Bei der Untersuchung werden vor allem die dauerhaft inschriftlich publizierten Beschlüsse der verschiedenen Dekurionenräte in den Blick genommen, die es ermöglichen, lokale Politik, ihre Entscheider und ihre Einflussbereiche zu greifen. Durch die Einbindung dieser umfänglich erhaltenen Dekrete in spezifische Kontexte – sowohl rechtlich als auch sofern möglich archäologisch – soll herausgearbeitet werden, wie städtische Verwaltung sich in der Öffenlichkeit unter wandelnden Rahmenbedingungen präsentierte.

Da eine dauerhafte Veröffentlichung der Beschlüsse durch epigraphische Dokumente juristisch nicht notwendig war, tritt die Frage nach der Genese dieser Zeugnisse als wichtiger Aspekt bei der Behandlung dieser besonderen Quellengattung hervor. Es stellt sich die Frage, wer ein Interesse an der kostspieligen Veröffentlichung und der damit einhergehenden Selbstdarstellung durch die Präsentation städtischer Beschlüsse im öffentlichen Raum hatte.

Durch eine solche Untersuchung, die mit der Anlage eines Kataloges der relevanten Inschriften einhergeht, wird es ermöglicht, die Stellung der kleinsten politischen Selbstverwaltungseinheit im Kaiserzeitlichen Italien genauer zu fassen und die weiterhin aktuellen Wechselbeziehungen zwischen städtischer Elite und Verwaltung klarer zu untersuchen.