Personen im Historischen Institut: Sebastian Peters
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Forschungsschwerpunkte
Geschichte von Handwerk und Zunft
Stadtgeschichte der Frühen Neuzeit
Mikrogeschichte
Interessen
Militärgeschichte
Werdegang
Nach einer Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker, Besuch der gymnasialen Oberstufe und Wehrdienst bei der Marine, von 2006 - 2012 Lehramtsstudium in den Fächern Englisch und Geschichte an der Universität Duisburg-Essen
2009 - 2012
Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes
10/2010 – 07/2011
Auslandsstudium an der University of Bristol. Studium der alten, frühneuzeitlichen und neuesten Geschichte
2011/2012
I. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen mit der Arbeit „Die Schuhproduktion am unteren Niederrhein in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts“
11/2012 - 04/2014
Studienreferendar beim Land Nordrhein-Westfalen. II. Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen. Ausbildungsschule: St. Hildegardis-Gymnasium in Duisburg (damals Mädchengymnasium des Bistums Essen)
05/2014 - 07/2014
Lehrer im Kirchendienst des Bistums Essen am St. Hildegardis-Gymnasium in Duisburg
05/2014 - 04/2015
Stipendiat der Heresbach-Stiftung
09/2014 – 01/2018
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen, Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Franz Bosbach)
Seit 02/2018
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der Universität Duisburg-Essen, Abteilung Geschichte der Frühen Neuzeit (Prof. Dr. Stefan Brakensiek)
Forschungsprojekt
Sebastian Peters
Handwerk, Handel und Obrigkeit in der Stadt Kleve im 18. Jahrhundert - Eine konfliktorientierte Betrachtung
Leiter: Prof. Dr. Stefan Brakensiek (Lehrstuhlprojekt)
Laufzeit: seit 2012
Das Dissertationsprojekt nimmt mithilfe eines vorwiegend qualitativen, mikrohistorischen Ansatzes Streitigkeiten von Klever Handwerkern und Kaufleuten im 18. Jahrhundert in den Blick. Mit Rückgriff auf den von Niklas Luhmann eingeführten systemtheoretischen Konfliktbegriff und das darauf aufbauende Eskalationsstufenmodell Heinz Messmers, gepaart mit einem erweiterten Verständnis von Martin Dingesʼ Konzept der „Justiznutzung“ steht ein umfangreiches Instrumentarium zur Analyse des Konfliktgeschehens selbst, wie auch der Konfliktumwelt (im Sinne von konfliktkonditionierenden Faktoren) zur Verfügung.
Bei den zu erforschenden Streitigkeiten, die aus einer breiten Aktenüberlieferung hervorgehen, handelt es sich sowohl um Auseinandersetzungen der ortsansässigen Gewerbetreibenden untereinander, als auch um solche mit außenstehenden Personen oder Gruppen. Im Zuge der Konfliktaustragung suchten die jeweiligen Streitparteien sehr häufig verschiedenste Institutionen der preußischen Obrigkeit für ihre Sache zu gewinnen. Dabei scheuten sich die Streitenden durchaus nicht, sich mit ihren Anliegen auch an höchste Stellen in Berlin zu wenden. Als Provinzhauptstadt des gleichnamigen Herzogtums hatte aber auch Kleve selbst bereits ein reichhaltiges Angebot an obrigkeitlichen Einrichtungen zu bieten. Darüber hinaus zeichnete sich die an der westlichen Peripherie Preußens am Niederrhein gelegene Stadt durch eine breite Oberschicht und auf deren Bedürfnisse eingestelltes diversifiziertes Handwerk sowie weitere Eigenheiten aus, was sie und ihre Einwohner zu einem vielversprechenden Forschungsgegenstand macht.
Bei der Analyse der Streitfälle gilt es sowohl die Konfliktführung der Streitparteien im Sinne von verfolgten Strategien und Taktiken zu ergründen, als auch typische Muster obrigkeitlicher Parteinahme und Konfliktlösung bei ähnlich gelagerten Konfliktkonstellationen herauszuarbeiten. Ebenso sollen die spezifischen Konfliktintensitäten Betrachtung finden. Nicht zuletzt verspricht die Studie Einblicke in das Verhältnis von gewerbetreibenden Untertanen und Obrigkeit(en) zu gewinnen, wozu auch auf André Holensteins Konzept der "Empowering Interactions" Bezug genommen wird.