Ambiguität und Unterscheidung: Historisch-kulturelle Dynamiken

Unterscheidungen strukturieren und ordnen unsere Welt. Das gilt auf ganz grundlegender Ebene, indem wir etwa einen Gegenstand vom Rest der sinnlichen Erfahrungswelt unterscheiden. Das gilt aber insbesondere in den sozialen Beziehungen, in denen Menschen beispielsweise nach ihrem Geschlecht oder ihrer religiösen oder ethnischen Zugehörigkeiten mit zuweilen erheblichen Konsequenzen unterschieden werden. Aus solchen Unterscheidungen werden Ordnungen des Sozialen aufgebaut. Doch immer wieder gerät die Differenzierungstätigkeit in Situationen, in denen eine Unterscheidung zwar aufgerufen, jedoch nicht konsistent angerufen werden kann. Solche Situationen der Ambiguität will eine Forschergruppe der Universität Duisburg-Essen untersuchen, deren Beantragung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft derzeit vorbereitet wird. Das Projekt mit dem Arbeitstitel „Ambiguität und Unterscheidung. Historisch-kulturelle Dynamiken“ untersucht in acht Teilprojekten u.a. Ambiguitätsphänomene in einem breiten Spektrum von Settings: von Italien im Spätmittelalter über die kolonialen Gesellschaften Nordamerikas bis zu den politischen Implikationen des Kunstschaffens in der heutigen Türkei.

Der Profilschwerpunkt Wandel und die Forschergruppe werden im Falle ihrer Bewilligung stark voneinander profitieren. Zum einen sind Ambiguitätssituationen besonders häufig und intensiv im Zuge von Entgrenzungsprozessen. Zum anderen erweitern die Teilprojekte der Forschergruppe durch ihren Bezug auf die Vormoderne das Spektrum des PSP Wandel über die moderne Weltgesellschaft hinaus um eine historische Dimension.

Der PSP Wandel förderte den Prozess der Antragstellung durch die Finanzierung eines Themenentwicklungsworkshops im November 2017, bei dem die vorläufige Version des Antrags mit auswärtigen Gästen diskutiert wurde. Seit der Bewilligung der DFG Forschergruppe 2600 ist der PSP Wandel an der Finanzierung eines Themenentwicklungsworkshops, auf dem eine vorläufige Version des Antrags mit einigen geladenen auswärtigen Gästen diskutiert und kritisch geprüft werden soll, beteiligt. Dieser Workshop wird Anfang November 2017 stattfinden.

Die Antragsteller

Benjamin Scheller ist seit 2011 Professor für die Geschichte des Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit an der UDE. Seine Forschungsinteressen u.a. gelten der Geschichte des Risikos und der Kontingenz und dem Problem der Ambiguitätstoleranz in historischer Perspektive.

Marcel Müllerburg war wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für die Geschichte des Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit an der UDE. Er koordinierte die Antragstellung für die Forschergruppe „Ambiguität und Unterscheidung. Historisch-kulturelle Dynamiken“ und ist seit seiner Bewilligung Koordinator der Forschungsgruppe 2600.

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Themenschwerpunkte

  • Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung > mehr
  • Transformation von Risiko und Wohlfahrt > mehr
  • Globale udn transnationale Governance> mehr
  • Internationale Migration > mehr

Aktuelle Ausschreibung Forschungsförderung

Informationen zur aktuellen Förderausschreibung des Profilschwerpunktes befinden sich hier.

Forschungsbericht

Der Forschungsbericht 2019 präsentiert die Highlights der Forschung der Profilschwerpunkte und ausgewählter Institute, eine Online-Version des Beitrags des PSP Wandel ist hier abrufbar. Dort befinden sich auch unsere Forschungsberichte seit 2007 im Archiv.

Mitgliedschaft und Mitglieder

Eine Übersicht der aktuellen und ehemaligen Mitglieder des PSP Wandel sowie Regeln zur Mitgliedschaft finden sich hier.

Projektverantwortliche

Prof. Dr. Benjamin Scheller
Historisches Institut, UDE
Universitätsstr. 12, 45117 Essen, Germany
E-Mail: benjamin.scheller@uni-due.de

Marcel Müllerburg, M. A
Historisches Institut, UDE
Universitätsstr. 12, 45117 Essen, Germany
E-Mail: marcel.muellerburg@uni-due.de