Aktuelles im Profilschwerpunkt Wandel

Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis für Forschung- und Technologietransfer

Hervorragende Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich spannenden Themen von hoher Relevanz für die Gesellschaft widmen und Exzellentes im Bereich des Forschungs- und Technologietransfers leisten, können bis zum 31. März 2025 für den Gottschalk-Diederich-Baedeker-Preis für Forschungs- und Technologietransfer vorgeschlagen werden. Nominiert werden können Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen, die sich in der Postdoc-Phase befinden, eine Nachwuchsgruppe leiten oder eine Juniorprofessur innehaben. 

Nominierungen

Der Wert von Sprachen (WeSpra)

Der interdisziplinäre UDE - Forschungsverbund, der im Projekt „Der Wert von Sprachen: Familiensprachpolitiken als Ergebnis gesellschaftspolitischer, ökonomischer und institutioneller Praktiken (WeSpra)“ 2021 erfolgreich PSP-Fördermittel eingeworben hatte, kann einen weiteren Erfolg vermerken.

Die im WeSpra-Projekt erworbenen Forschungsergebnisse stellten die Grundlage für ein erfolgreich beantragtes DFG-Projekt "Mehrsprachige Teilhabe am Arbeitsmarkt: Wert und Nutzung von Herkunftssprachen in der Erwerbstätigkeit (MAriE)" dar.

Aktuelles zu WeSpra

Ausschreibung: Kristina-Hahn-Preis 2025

Zum dritten Mal vergibt die Systemische Gesellschaft e.V. im Jahr 2025 den Kristina-Hahn-Preis. In Erinnerung an ihr ehemaliges Vorstandsmitglied Kristina Hahn († 2020) richtet sich der mit 9.000 € dotierte Preis an soziale Unternehmen, Organisationen oder Initiativen zur Umsetzung innovativer Projekte in der Sozialen Arbeit.

In diesem Jahr setzt Systemische Gesellschaft e.V. den Schwerpunkt auf innovative Projekte, die „Menschen aus dem Schatten holen“. 

Ausschreibung

Themen und Forschung

Der Profilschwerpunkt Wandel widmet sich der Erforschung des aktuellen gesellschaftlichen Wandels an der UDE. Analysiert werden vornehmlich Phänomene von Ordnungsbildung in einer entgrenzten Welt - d.h. soziale, politische und wirtschaftliche Dynamiken, die zur Aufhebung, Verschiebung oder Neusetzung nationaler Grenzen führen.

Um dieses komplexe Wechselspiel zu analysieren, bündelt der Profilschwerpunkt die Expertise von rund 115 Mitgliedern. Diese stützen sich auf Forschungsstrukturen an fünf Fakultäten sowie ingesamt zehn zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und An-Instituten. Der Profilschwerpunkt verbindet zum einen sozial-, wirtschafts- und geistes- sowie bildungswissenschaftliche Einzeldisziplinen, zum anderen regionale und sektoriale Expertisen.

Die Forschungsprojekte im Profilschwerpunkt sind zentrale Bausteine für ein besseres Verständnis des gesellschaftlichen Wandels und der Ordnungsbildung in entgrenzten Verhältnissen. Sie sind auch die Grundlage dafür, dass der Profilschwerpunkt seine strategischen Ziele der Profilierung der gesellschaftsbezogenen Forschung an der UDE, der Internationaliserung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses erreicht.

 

Paris

Die Forschung innerhalb des Profilschwerpunkts konzentriert sich auf folgende vier Themenbereiche, die teils überschneidend innerhalb und außerhalb von nationalen Grenzen die Phänome von Ordnungsbildung in einer entgrenzten Welt untersuchen:

Globale und transnationale Governance

Governance bezeichnet allgemein die Steuerung komplexer Organisationen, insbesondere von staatlichen Strukturen. Globale Governance ist die Steuerung von strukturellen Allokationsmechanismen zwischen Staaten oder durch einzelne Staaten, die die ganze Welt oder einen Großteil der Welt umfassen. Transnationale Governance ist der globalen Governance übergeordnet und bezeichnet die Grenzen des Nationalstaates überschreitende Steuerung, auch in im Kleinen. Welche Formen effizienter Steuerung im Spannungsfeld zwischen Nationalstaaten und Globalisierung sind möglich? Was sind die ordnungsbildenden Strukturen, auf denen aufbauend Governance (noch) stattfinden kann? Welchen Spielraum haben gesellschaftliche und wirtschaftliche Akteure in den „neuen“ Steuerungsstrukturen?

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Transformation von Risiko und Wohlfahrt

Die Wohlfahrt von Menschen und Gesellschaften ist neuen Herausforderungen ausgesetzt, die durch globale Veränderungen wie Deindustrialisierung, Tertiärisierung, demographischen Wandel, Klimawandel und politische Veränderungen ins Rollen gebracht werden. Dabei ändern sich die Risikostrukturen für individuelle, wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Akteure. Wie gehen diese Akteure mit den neuen Herausforderungen um? Was bedingt die unterschiedlichen Kristallisationen von Risiken und Wohlfahrt für unterschiedliche Akteure? Wie entwickelt sich der Komplexitätsgrad von Risiken und darauffolgenden Konsequenzen für Individuen und kollektive Akteure?

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Transnationale Arbeitsmärkte

Nationalstaaten haben zunehmend Arbeitsmärkte, deren Grenzen nicht mehr mit ihren eigenen übereinstimmen. Damit wird Arbeit in sich verändernden Kontexten erbracht, die neue Herausforderungen für die Akteure auf dem Arbeitsmarkt, aber auch für Regierungen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände kreiert. Wie kann Arbeit unter solchen Umständen organisiert werden? Wie wird Arbeit wahrgenommen? Was sind die Bedingungen „guter Arbeit“?

 

 

 

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Internationale Migration

Internationale Migration ist eine zentrale Eigenschaft der Welt am Anfang des 21. Jahrhunderts. Ihre Ursachen im Herkunftsland und Ankunftsland sowie ihre Konsequenzen auf kultureller, sozialer, wirtschaftlicher und politischer Ebene sind wichtiger Bestandteil der sozialen und politischen Ordnungssetzung. Die international vergleichende Analyse dieser Muster aus einer interdisziplinären Sicht ist ein wichtiger Fokus des Profilschwerpunkts. Wer migriert und warum? Was sind die Makro- oder Mesofaktoren, die individuelles Handeln und Denken bestimmen? Welche Konsequenzen haben Migrantenströme für Gesellschaften, für die Wirtschaft und für die Politik? Gibt es so etwas wie „optimale“ Migrationsflüsse? Inwieweit ist internationale Migration im historischen Vergleich die Norm und nicht die Ausnahme? Wie verändern sich Kultur durch Emigration und Immigration? Wie wird Denken in einer Welt mit hohen Migrationsströmen verändert?

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+++ NEU +++ Digitale Transformation

Die fortwährende digitale Transformation stellt Gegenwartsgesellschaften vor Herausforderungen. Der technologische Wandel medialer Infrastruktur in den 1990er Jahren und das Aufkommen sozialer Medien in den 2000ern haben Transformationseffekte auf der Makro-, Meso- und Mikroebene entfacht. Gegenstand der Themenlinie sind die mit der Digitalisierung und dem Feld der KI verbundenen disruptiven Elemente in Bildung und Teilhabe, Kommunikation, Politik und Gesellschaft aber auch die Veränderung digitaler Praktiken von Wissenschaft und Wissenstransfer.

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Publikationen

Das Magazin für Wissenstransfer stellt der Öffentlichkeit die an der UDE erarbeiteten Informationen themenzentriert zur Verfügung.

Aktuelle UNIKATE

UDE Forschungspublikationen

Berichte aus Forschung und Lehre | 2024 Travelling Concepts: Grenzüberschreitendes Wissen und soziale Transformation

Editorial

Prof. Dr. Jens Loenhoff
Forschungsratssprecher

Verehrte Leserinnen und Leser,
die in der Öffentlichkeit zirkulierenden Einschätzungen der gegenwärtigen Lage unserer Gesellschaft reichen von Formulierungen wie „Unübersichtlichkeit“, „Ende der Gewissheiten“ oder gar „Zerfall der Weltordnung“ bis zum Schlagwort der „Zeitenwende“ und zahlreichen Komposita, die den Ausdruck „Krise“ oder „Konflikt“ beinhalten.

Diese wirkungsmächtigen Etikettierungen und mehr noch ihre realen Anlässe in Form der kollektiven Erfahrung, dass in den gegenwärtig koexistierenden Gesellschaften nichts bleibt, wie es ist, stellen die praktische Gestaltung zukünftiger Verhältnisse ebenso vor Herausforderungen wie die Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften. Deren Aufgabe ist es, zu diesen Problemkomplexen fundierte Analysen zu erarbeiten und damit zu einem besseren Verständnis moderner Gesellschaften, kulturellen Lebensformen und der diese umfassenden globalen Veränderungsprozesse beizutragen. 

Diese Programmatik verbindet die im Profilschwerpunkt „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“ der UDE verbundenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Fakultäten sowie weiteren forschungsstarken wissenschaftlichen Einrichtungen und An-Instituten der Universität. Seit seiner Gründung vor über zwölf Jahren befasst sich der Profilschwerpunkt in einer fächerübergreifenden und multiperspektivisch konzeptualisierten Verbundforschung mit der Analyse globaler Transformationsprozesse. Diese zeigen sich im Kontext grenzüberschreitender Kooperation und transnationaler Institutionen und den sie begleitenden (durchaus spannungsgeladenen) Formen der Ordnungsbildung. 

Zugleich lässt sich der Wandel von Kommunikations- und Reflexionsformen beobachten, die mit neuen Erfahrungsräumen und Erwartungshorizonten einhergehen, Diskurse und sinnstiftende Narrative verändern und so das Handeln und Entscheiden beeinflussen. [...]

Folgende Veröffentlichungen sind unter anderem in Travelling Concepts: Grenzüberschreitendes Wissen und soziale Transformation zu finden:
 
  • „Travelling concept“ – oder nicht?: Menschenrechte in der Kontroverse
    Martinsen, Franziska
  • Vom kolonialen zum dekolonialen Kosmopolitismus?: Ablehnung, Kritik und Wiederaneignung eines Schlüsselbegriffs der politischen Philosophie
    Effert, Sarah-Lea; Niederberger, Andreas
  • „Wertschätzung“ im Getümmel von „Kulturwandel“: Schlüsselworte unserer Selbstbeschreibung
    Griem, Julika
  • Grenzüberschreitende Erzählungen: Anti-liberale Politik mit Emotionen
    Freistein, Katja; Unrau, Christine; Gadinger, Frank
  • Eine amerikanische Vorstadt im Herzen Frankreichs: Suburbanität und Thematisierung von „travelling concepts
    Freitag, Florian
u.v.m.
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Vernetzen

Kolleginnen und Kollegen der UDE aus unterschiedlichen Fakultäten, Instituten und Disziplinen bilden die Basis des Profilschwerpunkts. Über die Mitgliederversammlungen, Themenentwicklungsworkshops sowie anderen Veranstaltungen und Förderformaten hilft der Profilschwerpunkt bei ihrer Vernetzung untereinander und bei der Identifikation, Entwicklung und Verwirklichung von gemeinsamen Forschungsinteressen.

Seit der Einführung persönlicher Mitgliedschaften Anfang 2014 sind rund 150 Forschende aus 5 verschiedenen Fakultäten, 5 zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen und 23 Instituten Mitglied des PSP Wandel geworden. Aktuell sind rund 115 aktive Mitglieder und haben damit die Möglichkeit, eine Förderung des PSP Wandel zu erlangen. Einige Ehemalige sind mittlerweile an Wissenschaftseinrichtungen außerhalb von UDE oder UA Ruhr aktiv. Wenn Sie sich für eine Mitgliedschaft im PSP Wandel interessieren, informieren Sie sich dazu bitte auf unserer Homepage und kontaktieren Sie die Geschäftsführung des Profilschwerpunkts.

Der Profilschwerpunkt steht außerdem institutionell in engem Austausch mit wichtigen Forschungseinrichtungen und -zusammenhängen in seinem Bereich, insbesondere dem Centre for Global Cooperation Research sowie dem Interdisziplinären Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung.

© Bram Naus
© Andisheh

Fördern

Ziel des Profilschwerpunktes ist es, seine Mitglieder dabei zu unterstützen, aus gemeinsamen Forschungsinteressen institutionenübergreifende Verbundvorhaben an der UDE zu entwickeln und  damit in der Drittmittelförderung erfolgreich zu sein. Mehr Informationen hierzu finden Sie unter Ausschreibungen.

Zur Themenfindung schreibt der Schwerpunkt die Förderung von Themenentwicklungsworkshops (inkl. Durchführung, Organisation und externer Moderation) aus. Ihr Ziel ist es, das Potential emergierender Forschungsthemen an der UDE und im Profilschwerpunkt in einem frühen Stadium zu erkennen.

Projekte des wissenschaftlichen Nachwuchses werden ebenfalls durch den Profilschwerpunkt gefördert. Insbesondere Post-Doktoranden können ebenfalls Mitglied des Schwerpunkts werden, wenn sie zu einschlägigen Bereichen forschen. Im Rahmen der Ausschreibung von Forschungsförderung unterstützt der Profilschwerpunkt hier auch die  Vorbereitung von kleineren Projekten mit Personal- und Sachmitteln.

In einer allgemeinen Ausschreibungslinie fördert der Schwerpunkt dazu seit seiner Einrichtung die Ausarbeitung von Verbundvorhaben und entsprechenden Anträgen auf Drittmittelförderung. Hierzu können in einem gewissen Rahmen Personal- und Sachmittel zur Verfügung gestellt werden. Anstatt viele kleine Projekte zu fördern, suchen wir die Förderung größerer komplexer Drittmittelvorhaben.

Beispiele für Arbeiten, die aus dem Zusammenhang der Nachwuchsförderung des Profilschwerpunkts hervorgegangen sind, sind die Forschungs- und Publikationsprojekte Herausforderung Legitimität und Politische Narrative.

© NASA
© David Travis
© Nejc Soklic
© Jason Goodman
© Isaac Smith