Taskforce "Digitale Transformation"

Der Hintergrund

Angesichts der fortwährenden Digitalisierungsentwicklungen hat sich aus dem Kreis des Profilschwerpunktes eine Taskforce „Digitale Transformation“ gebildet. Inhaltlich wurde ein Konsens gefunden, dass die mit der „Digitalisierung“ verbundenen disruptiven Elemente in Bildung und Teilhabe, Kommunikation, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in die neue Forschungslinie integriert werden sollten. Im folgenden werden die Diskussionspunkte und Maßnahmenvorschläge der Taskforce weiter erläutert.

Der Profilschwerpunkt

Die Arbeit im Profilschwerpunkt erstreckt sich aktuell über die Felder Globale und transnationale Governance, Internationale Migration, Transformation von Risiko und Wohlfahrt sowie Grenzüberschreitende Arbeitsmärkte in Zeiten wirtschaftlicher Globalisierung. In sämtlichen Bereichen wirken bereits jetzt unterschiedliche Dynamiken einer gesellschaftlichen Digitalisierung – Plattformregulierung und digitale Souveränität sind wohl die prominentesten Beispiele für den Governance-Sektor. Die Nutzung digitaler Werkzeuge gehört zum Alltag von Migrant:innen, bestimmt jedoch auch immer stärker die Kontroll- und Überwachungstätigkeit staatlicher Akteure. Ähnliches gilt für die Organisation wohlfahrtsstaatlicher Leistungen, die immer häufiger an die Erhebung und Nutzung digitaler Datenstrukturen gekoppelt sind. Und grenzüberschreitende Arbeitsmärkte sind ohne den Einsatz digitaler Infrastrukturen und Werkzeuge weder zu entwickeln, noch zu regulieren.

Prof. Dr. Christoph Bieber und Dr. Kristina Weissenbach für die „Taskforce Digitale Transformation"

Die Mitglieder

In alphabetischer Reihenfolge:
Prof. Dr. Christoph Bieber
Dr. Yuliya Fadeeva
Prof. Dr. Eva Gredel
Prof. Derya Gür-Şeker
Dr. Stephan Hollensteiner
Prof. Dr. Hannes Krämer
Prof. Dr. Karola Pitsch
Prof. Dr. Sybillie Stöbe-Blossey
Dr. Kristina Weissenbach

 

 

 

© Nejc Soklic

Diskurse und Diagnose

Auch jenseits der Verbindungen in die bestehenden Forschungslinien formiert sich der Bereich der digitalen Transformation als eigenständige Triebkraft für den Wandel von Gegenwartsgesellschaften. Insbesondere der Siegeszug der US-amerikanischen Tech-Giganten und die enorme, staatlich organisierte Digitalisierung Chinas hat im globalen Maßstab zu einer schwierigen Konstellation geführt, in der sich der europäische Wirtschaftsraum und die Europäische Union erst langsam ihren Platz erarbeitet haben. Durch eine konsequent gesellschaftspolitisch durchdachte Positionierung im weltweiten Netzwerk unternimmt die EU zumindest den Versuch, sich als bürger-orientiertes digitales Gemeinwesen zu erfinden. Die hierzu auf den Weg gebrachte „Digitalgesetzgebung“ mit Digital Service Act, Digital Markets Act und AI Act gibt erste Hinweise darauf, wie eine digitale europäische Identität und Souveränität aussehen könnte.

Neben der ökonomischen Dimension von Plattform-Kapitalismus und -regulierung eröffnet aktuell die Entwicklung von KI-Systemen den größten Entwicklungsraum für wissenschaftliche Perspektiven. Dabei geht es nicht allein um den Einsatz oder die Einhegung von KI-Systemen in verschiedenen Feldern, sondern generell um die Bedeutung von und den Umgang mit Daten, Algorithmen und Praktiken, die die digitale Transformationsprozesse konstituieren.

Die hohe Entwicklungsdynamik spiegelt sich in der Einrichtung spezialisierter wissenschaftlicher Einrichtungen auf nationaler Ebene (z.B. Weizenbaum-Institut, Bayerisches Institut für Digitale Transformation, Center for Advanced Internet Studies), aber auch unmittelbar im Einzugsbereich der UDE (Zusammenlegung der Informatik-Fakultäten, Einrichtung des hochschulübergreifenden Research Center Trustworthy Data Science and Security, Digitalisierungsstrategie der UDE und einzelner Fakultäten wie den Geisteswissenschaften, Digital Humanities).

Bieber, Weissenbach

ThemenerweiterungDigitale Transformation als Erweiterung der Forschungsagenda

Die digitale Transformation stellt Gegenwartsgesellschaften vor Herausforderungen. Der technologische Wandel medialer Infrastruktur in den 1990er Jahren und das Aufkommen sozialer Medien in den 2000ern haben Transformationseffekte auf der Makro-, Meso- und Mikroebene entfacht. Insbesondere der Siegeszug der US-amerikanischen Tech-Giganten und die enorme, staatlich organisierte Digitalisierung Chinas hat im globalen Maßstab zu einer schwierigen Konstellation geführt, in der sich der europäische Wirtschaftsraum und die Europäische Union erst langsam ihren Platz erarbeitet haben. Plattform-Kapitalismus und -regulierung eröffnen aktuell die Entwicklung von KI-Systemen den größten Entwicklungsraum für wissenschaftliche Perspektiven. Dabei geht es nicht allein um den Einsatz oder die Einhegung von KI-Systemen in verschiedenen Feldern, sondern generell um die Bedeutung von und den Umgang mit Daten, Algorithmen und Praktiken, die die digitale Transformationsprozesse konstituieren.

Die mit der Digitalisierung und dem Feld der KI verbundenen disruptiven Elemente in Bildung und Teilhabe, Kommunikation, Politik und Gesellschaft aber auch die Veränderung digitaler Praktiken, von Wissenschaft und Wissenstransfer sind Gegenstand der Themenlinie.

Bieber, Weissenbach

Förderlinien

Förderlinie 1 Themenentwicklung

Diese Förderlinie soll Formate unterstützen, mit denen inhaltliche und personelle Schnittmengen für ein neues Thema mit dem Ziel der Einwerbung eines Verbundvorhabens ausgelotet werden. Dabei sind unterschiedliche Formate denkbar, sofern sie – wie z.B. Themenentwicklungsworkshops – Wissenschaftler*innen der UDE zu instituts- und fakultätsübergreifenden Themen zusammen- bringen. Insgesamt ist diese Förderlinie für Initiator*innen gedacht, die eine gute Idee haben, aber noch nicht sicher sind, ob sich an der UDE dazu etwas Größeres verwirklichen lässt.

Förderlinie 2 Anschubfinanzierung

Diese Förderlinie ist für (hauptsächlich) aus UDE-Wissenschaftler*innen bestehende Antragsteams gedacht, die eine voran geschrittene Projektidee für ein substantielles Verbundvorhaben haben, aber Unterstützung bei der Koordination oder anderen antragsvorbereitenden Aktivtäten benötigen. Die Art der beantragten Unterstützung ist nicht vorgegeben, muss aber inhaltlich begründet sein. Die Bewirtschaftung und Administration eventueller Personalmaßnahmen wird nicht vom PSP Wandel übernommen.

Förderlinie 3 Wissenschaftlicher Nachwuchs

Diese Förderlinie richtet sich an Wissenschaftler*innen am Anfang ihrer Forschungslaufbahn, also an weit fortgeschrittene Doktorand*innen und Postdoktorand*innen an der UDE. Förderfähig sind verschiedene Formen der Zusammenarbeit - z.B. Workshops, Publikationen oder Science-Slams - in den jeweiligen institutionellen Kontexten, sofern sie mittelfristig ein Verbundprojekt mit evtl. Antragstellung voranbringen.

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