Vernetzt-kooperative Gebäudeplanung im Massivbau mit verteilten deklarativen Wissensbanken und Fuzzy-Methoden

Die heutige Bauindustrie verlangt nicht nur immer kürzere Ausführungszeiten auf der Baustelle, sondern auch eine beschleunigte, größtenteils baubegleitende Planungsphase. Die projektbeteiligten Planer können hierbei weltweit verteilt angeordnet sein, was eine vernetzt-kooperative Planungsbearbeitung bedingt. Um Konsequenzen, welche sich aus Planungsänderungen ergeben können, von allen Planungsbeteiligten schnell, vollständig und korrekt erfassen und bearbeiten zu können muss der zum gegenwärtigen Zeitpunkt meist praktizierte dokumentenbasierte Informationsaustausch um wissensbasierte Systeme erweitert werden.

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung von Konzepten für vernetzt-kooperative Planungsprozesse auf der Grundlage verteilter Wissensbanken. Durch die deklarative Form der Wissensrepräsentation wird die Integration heterogener Wissensdomänen erheblich vereinfacht. Die Abhängigkeiten der verschiedenen Planungsparameter werden von Inferenzmechanismen verfolgt, wodurch die lückenlose Identifikation der Konsequenzen von Planungsänderungen ermöglicht wird. Innerhalb der einzelnen Wissensbanken werden Fuzzy-Methoden für die Modellierung komplexer Planungsentscheidungen verwendet. Die Planungsbeteiligten können innerhalb der vernetzten Umgebung Restriktionen mit unscharfen Grenzen vorgeben. Dadurch werden für alle Planungsbeteiligten akzeptable Kompromisslösungen gefunden.

Die Vorteile eines solchen zu entwickelnden wissensbasierten Modells im Vergleich zu einem „herkömmlichen“ Entscheidungsprozess liegen in der beschleunigten Durchführung zeitintensiver und somit kostenverursachender Vorgänge, sowie in der vollständigen Erfassung von Konsequenzen einzelner Planungsaktivitäten innerhalb der verteilten heterogenen Umgebung. Fehleranfälligkeit und Kommunikationsprobleme werden somit eliminiert.

Das Projekt wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen des Schwerpunktprogramms SPP1103 gefördert.

Das Forschungsthema wird dem folgenden Profilschwerpunkt der Fakultät für Ingenieurwissenschaften zugeordnet:
Smart Engineering