Dr. Miriam Dieter - Forschung
Secondary-Tertiary Transition
Der Fokus auf den Übergang von Schule zu Hochschule und auf die Situation in der Studieneingangsphase wird in der Forschung mit dem Begriff Secondary-Tertiary Transition bezeichnet. Besonders in den Studiengängen der Mathematik kommt es während dieser Übergangszeit zu vielen Studienfachwechseln und Studienabbrüchen. Es wird eine Vielzahl unterschiedlicher Bedingungsfaktoren diskutiert, welche den Übergang von der Schule ins Studium beeinflussen können. Im Zentrum steht hierbei die Entwicklung eines Erklärungsmodells für dieses Phänomen. Ausgehend davon ergeben sich viele weitere höchstinteressante Forschungsgegenstände, denen ich mich derzeit widme:
- Die Bedeutung formalen Arbeitens anhand von Sätzen und Definitionen
- Die Rolle des Beweisens im schulischen und universitären Bereich
- Das Auseinanderdriften von Schulcurricula und universitären Lehrplänen
- Entwicklung eines Messinstrumentes für die für MINT-Studiengänge notwendige Mathematik-Kompetenz
- Frühzeitige Identifikation von Risikogruppen (potentielle Studienabbrecher und Fachwechsler) und Entwicklung von Gegenmaßnahmen
Durchführung von Studienverlaufsanalysen
Neben dem prädiktiven Vorgehen, mit welchem Änderungen im Studienverlauf vor ihrem eigentlichen Eintreten vorausgesehen werden sollen, ist es ebenso wichtig und sinnvoll, reale Studienverläufe von Studierenden der Mathematik über den gesamten Studienverlauf hinweg zu verfolgen. Solche Studienverlaufsanalysen liefern einerseits wichtige Erkenntnisse über die Studierbarkeit von Studiengängen und Ergänzen das Qualitätsmanagementsystem einer Universität. Andererseits geben sie aber auch Aufschluss über studiengangspezifische Fragestellungen sowie über Hindernisse und kritische Phasen im Studium und ermöglichen eine systematische Betrachtung von Lehr-Lern-Prozessen.
Zahlen rund um die Mathematik
Im Jahr der Mathematik 2008 wurde durch das Projekt “Zahlen rund um das Mathematikstudium” der Grundstein für weitreichende Analysen in diesem Bereich gelegt. Das breite Datenspektrum umfasst unter anderem Anfänger-, Studierenden- und Absolventenzahlen, Genderquoten sowie Arbeitsmarktzahlen. Erst über dieses Datenmaterial lassen sich beispielsweise deutschlandweite Abbruch- und Erfolgsquoten bestimmen oder Aussagen über Genderproblematiken treffen, die nicht subjektiven Einschätzungen entspringen. Bis zum heutigen Tag werden die Daten weiterhin in regelmäßigen Abständen aktualisiert und auf Veränderungen sowie Trends untersucht.