Lehrveranstaltungen im Komedia (B.Sc.)-Studiengang

 

Praxisprojekt: Ersetzt YouTube bald unsere Lehrer:innen? - MaiLab, Mr. Wissen2go & Co. wissenschaftlich unter die Lupe genommen (Mi 10-12; LF 125)

Leitung: Jun.-Prof. Dr. German Neubaum & Jana Dreston, M.Sc.

Nicht erst während der Cornonakrise wurde YouTube zu einem immer wichtigen Ort der laienzentrierten Wissenschaftskommunikation. Hier lässt sich alles finden, von Videos, die Unterrichtsstoff aufbereiten, über aufgezeichnete Universitätsvorlesungen bis Video-Content aus dem TV. Hinzu kommt aber vor allem, speziell für YouTube aufbereiteter wissenschaftlicher Content von höchster Qualität. In Deutschland erfreuen sich maiLab und MrWissen2go einer großen Beliebtheit, die sich in Millionen Abonnent:innen und noch größeren Klickzahlen niederschlägt.
Doch wie funktioniert diese Form der Wissenschaftskommunikation? Dieser Frage möchten wir uns in diesem Praxisprojekt widmen. Unterschiedliche Schwerpunkte der Analyse sind hier möglich, z.B. nutzergenerierte Kommentare: Gehen Zuschauer:innen dabei auf den Inhalt des Videos oder auf Charakteristika der Person ein? Wie zivil oder inzivil findet die Diskussion statt?
Wie in vielen anderen Bereichen, zeigt sich auch in der Wissenschaft eine Ungleichbehandlung zwischen den Geschlechtern. Lässt sich diese auch bei der Bewertung von (Wissenschafts-)Journalist:innen auf YouTube beobachten und wie bildet sich diese aus?
Neben den Kommentaren ist es auch interessant, sich mit den Abonent:innen und Zuschauer:innen der verschiedenen Kanäle auseinander zu setzen. Unterscheiden sie sich soziodemografisch und in Ihrer Motivation, die Kanäle zu verfolgen? So ist es beispielweise denkbar, dass die Kanäle eher intrinsisch motiviert oder event-bezogen rezipiert werden.
Eine weitere interessante Frage ist der subjektive Lernerfolg durch YouTube. Lernen Zuschauer:innen durch die Rezeption des Videos oder weil es eine weitergehende Auseinandersetzung mit dem Thema anstößt? Welche Rolle spielen Faktoren wie Humor, Authentizität, Seriosität und Expertise?
All diese sind Fragen, die Sie in diesem Praxisprojekt beantworten könnten. Denkbar sind z.B. Inhaltsanalysen, Laborstudien oder Befragungsstudien.


Lehrveranstaltungen im Komedia (M.Sc.)-Studiengang

 

Medienpsychologische Vertiefung: #unitebehintheScience – aber wie? Klima- und Wissenschaftskommunikation in den Medien (Do 10-12; LK 052)

Leitung: Jana Dreston, M.Sc.

Nicht erst Fridays for Future und die Corona-Krise haben die enorme Bedeutung von guter Wissenschaftskommunikation verdeutlicht. Doch was macht diese aus?
In diesem Seminar werden wir uns mit verschiedenen Facetten von Wissenschaftskommunikation beschäftigen. Hierbei werden wir unter anderem
• die verschiedenen Zielgruppen von Wissenschaftskommunikation analysieren und wie diese angesprochen werden sollten;
• uns anschauen, wie Unsicherheit in Ergebnissen formuliert werden kann und welchen Einfluss diese haben;
• uns mit Framing von Nachrichten und wie Fake News entschärft werden können beschäftigen;
• den Unterschied zwischen tatsächlichen und wahrgenommen Wissen untersuchen.
Ziel des Seminars ist es eine vertiefende Auseinandersetzung mit Theorien und empirischen Studien zur Wissenschaftskommunikation und welche Herausforderungen die Kommunikation wissenschaftlicher Evidenz über verschiedene Medien mit sich bringt.
Am Ende dieses Seminars werden Sie beantworten können, wie schädlich Fake News von Donald Trump zum Klimawandel sind, ob Satire von Jan Böhmermann gute Wissenschaftskommunikation ist und ob Humor die Geheimwaffe im Kampf gegen den Klimawandel ist. Bewertungsgrundlage bilden ein Referat und eine mündliche Prüfung.


Seminar: Internet Research (Mi 14-16; LE 120)
 

Leitung: Jun.-Prof. Dr. German Neubaum

Wie können Social-Media-Daten gesammelt und kategorisiert werden? Welche Methoden können angewandt werden, um diese Daten auszuwerten? Wie können die großen Datenmengen zusammengefasst und visualisiert werden? Wie sind  Analysen ethisch und juristisch zu bewerten? Welche Rückschlüsse können für wen aus den Daten gezogen werden?
Das Seminar setzt sich damit auseinander, wie Daten aus sozialen Medien gesammelt werden können und welche Mehrwerte die Daten bieten können. Dabei werden zum einen die bestehenden Potenziale aufgezeit (bspw. für das Marketing oder die Bewältigung von Krisensituationen) als auch Risiken und Probleme abgesprochen (bspw. Privatheit, Datenschutz, Missbrauch). Die Studierenden lernen gängige Methoden und Instrumente kennen und reflektieren deren Einsatz kritisch.

Leistungserbringung: Schriftliche Studienskizze, Präsentation, Mitarbeit

Turnus: Jedes Sommersemester

Starttermin: 06.04.2022


Forschungsprojekt: Neue Technologien, neue Formen der Bildung? Ein medienpsychologischer Blick auf die politische, Wissenschafts- und Gesundheitskommunikation in sozialen Medien (Do 12-14; LF 226)

Leitung: Jun.-Prof. Dr. German Neubaum

In diesem Forschungsprojekt können Studierende interessengeleitet unterschiedliche Fragestellungen zum Themenbereich „Informelle Bildungsprozesse in sozialen Medien“ entwickeln und untersuchen. Dabei können Sie Forschungsfragen und Untersuchungsszenarien aus drei verschiedenen Domänen – „Politische Bildung“, „Wissenschaftskommunikation“, „Gesundheitskommunikation“ wählen. Nach Festlegung der Forschungsfragen und Ableitung der Hypothesen wird eine Studie konzipiert und durchgeführt. Dabei können konzeptuelle/direkte Replikationen oder Sekundäranalysen bestehender Datensätze durchgeführt werden. Des Weiteren sollen im Rahmen des Forschungsprojekts Praktiken der Open Science (z.B. Präregistrierung, Veröffentlichung der Studienmaterialien) eingesetzt werden. Das Produkt zum Ende des Forschungsprojekts ist ein Research Report in Form eines wissenschaftlichen Manuskripts.