Forschungsprojekte
Strukturierte Faser-Funk-Netzwerke in Gebäuden
Heutige Gebäudenetze aus einem Mix passiver Kupfer-Verkabelung und Funkstationen sind bei zunehmenden Glasfaser-Hausanschlüssen (FTTH) und wachsender Mobilität nicht mehr zeitgemäß. Ziel ist, Lichtwellenleiter als Backbone für aktive Faser-Funk-Netzwerke in Gebäuden zu etablieren. In diesem Projekt wird durch Weiterentwicklung der passiven strukturierten Verkabelungstechnik werden die Vorteile von faser-gekoppelten Netzwerkknoten für Funkstationen und Multimediadosen ausgenutzt. Neuartige Komponenten mit höherer Funktionalität und reduziertem Energieverbrauches machen die Technologie marktfähig.
Dabei werden heute häufig getrennte Datennetze für die verschiedenen Aufgaben wie Steuerung (z.B. KNX), Fernsehen (Koaxialkabel), Telefon (Doppeladerleitung), Internet (Kat5-7 Kabel, WLAN) verwendet. Zukünftig sollen diese Datennetze durch ein einziges Netzwerkmedium – basierend auf optischen Fasern – und einem Daten-Netzwerkprotokoll (hier Ethernet) ersetzt werden.
Grundlage und Hintergrund aller Überlegungen zu den hier betrachteten hybriden Faser-Funk-Systemen ist, dass in heutigen Netzen die beim Kunden verfügbare Bandbreite letztlich durch die Bandbreite der Funkzellen begrenzt ist, die sich alle Teilnehmer teilen. Auch ist die Reichweite von Funkstationen durch Hindernisse wie z. B. Wände beschränkt. Hinzu kommen anhaltende Diskussionen und Empfehlungen zu den gesundheitlich unbedenklichen Intensitäten elektromagnetischer Strahlung. Dies führt bei unseren Überlegungen dazu, dass eine möglichst kleinteilige Funkzellenstruktur (z.B. eine Funkzelle pro Raum, Femtozelle) angestrebt wird. Als Verbindung dieser Funkzellen dient ein optisches Backbone-Netzwerk aus Lichtwellenleitern (LWL), welches die einzelnen Funkzellen untereinander und die Geräte mit einem kabelgebundenen Netzwerkanschluss breitbandig verbindet. Als Lichtwellenleiter sollen Polymer-optische Fasern (POF) im Mittelpunkt stehen, wobei Vor- und Nachteile von Glasfasern (GOF) denen der POF gegenübergestellt und ein Vergleich mit Kupfer-basierten Lösungen durchgeführt werden sollen. Grundlage hierfür sind die bisher erzielten Ergebnisse aus den Diskussionen der sog. „MyPOF“-Gruppe, einer Fachgruppe des OpTech-Net e. V.