Informationen Studierende

Informationen für Lehramtsstudierende

zum Handlungsfeld Vielfalt & Inklusion

Sie studieren an der UDE Lehramt und interessieren sich für die Themen Inklusion und Sprachförderung? Das Projekt-ProViel zielt darauf, die Lehramtsausbildung an der UDE sowohl strukturell als auch inhaltlich weiter zu entwickeln. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Ausbau der Angebote für die Ausbildung in den Bereichen Sprachförderung und Inklusion.

Zum ersten Bereich gibt es schon zahlreiche Angebote an der UDE. Als Lehramtsstudierende müssen Sie je nach Schulform mindestens 6-12 Leistungspunkte zu Deutsch als Zweit-/Fremdsprache (DaZ/DaF) erwerben. Wenn Sie in Ihrem Studium einen Schwerpunkt auf das Thema legen, können Sie schon jetzt die Zusatzqualifikation Sprachbildung in mehrsprachiger Gesellschaft erwerben.

Ein Profilschwerpunkt der Lehramtsbildung der UDE liegt im Bereich Umgang mit Heterogenität in Schule und Unterricht; in diesem Kontext gibt es bereits ein Lehrangebot zu Inklusion – sowohl in den Bildungswissenschaften als auch in einigen Fachdidaktiken.

Angesichts der großen Bedeutung von Inklusion reicht dieses Angebot jedoch noch nicht aus und wird daher durch das ProViel-Projekt ausgebaut. Ebenso werden die Angebote der Sprachförderung weiterentwickelt – hier stehen zum einen Ihre Kompetenzen als zukünftige Vermittler/in sprachlicher Bildung im Vordergrund, zum anderen sind Angebote zur Förderung Ihrer eigenen (schrift-)sprachlichen Kompetenzen geplant, damit Sie erfolgreich als sprachliches Vorbild für die Schüler/innen fungieren können.

Welchen Nutzen haben Studierende von ProViel? Aktuelle & geplante Angebote für Studierende

Folgende Angebote für Studierende werden im Rahmen der Projektlaufzeit von 2016-2019 bereit gestellt:

Bereich Inklusion

Durch das Lehrerausbildungsgesetz NRW 2016 sind aktuell alle Fächer aufgefordert, inklusionsorientierte Fragestellungen in ihr Lehrangebot zu integrieren. Mithilfe von ProViel plant die UDE jedoch ein weit umfangreicheres Angebot anzubieten als gesetzlich gefordert. Neben einer Basisqualifikation für alle (zukünftigen) Studierenden setzt ProViel auf ein Vertiefungsangebot, das über den Wahlpflichtbereich belegt und ggf. im Praxissemester fortgeführt werden kann. Perspektivisch wird das Praxissemester dafür fächerübergreifend gestaltet und in Inklusion ausgewiesene Schulen für Kooperationen gewonnen. Dieses Angebot wird zunächst in den Bildungswissenschaften, Deutsch, Mathematik, Sport sowie DaZ/DaF und als erstes für den Studiengang Grundschule, später für HRGe erstellt.

Lehrangebot Inklusion

Folgende Lehrveranstaltungen mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf Inklusion werden bereits angeboten:

Folgende Zusatzangebote mit Workshops zu Inklusionsthemen gibt es aktuell:

Praxisnahe Ausbildung in Diagnose & Förderung

Im Rahmen von ProViel wird die pädagogisch-psychologische Lehr- und Forschungsambulanz FoBu aufgebaut, deren Fokus auf Lern- und Verhaltensproblemen liegt und die sich an Lehrkräfte, Eltern und Schüler/innen richtet.

Für die Zukunft ist vorgesehen, dass Sie die Möglichkeit des Service Learnings in der FoBu erhalten. Zudem wird FoBu ein Fallarchiv erstellen, das in der Lehre eingesetzt werden kann. Diese Angebote werden derzeit aufgebaut, bis zur Umsetzung wird es jedoch noch einige Zeit dauern.

Bereich Sprachförderung

  • Schon jetzt können Sie die Zusatzqualifikation Sprachbildung in mehrsprachiger Gesellschaft  erwerben. Durch ProViel bieten wir Ihnen eine Beratung zur Zusatzqualifikation an und entwickeln das Angebot weiter. Mehr Informationen zum Zertifikat erhalten Sie auf der Webseite der Zusatzqualifikation.
  • Bisher konzentrierten sich die Lehrangebote im Bereich DaZ/DaF stark auf den Bereich Grundschule und HRGe. Durch ProViel wird gezielt ein Angebot im Bereich Berufskolleg aufgebaut. Dieses konzentriert sich auf die Förderung von Berufsschüler/innen, die über noch fast keine Deutschkenntnisse verfügen, etwa da sie erst vor kurzem nach Deutschland geflüchtet sind. Insbesondere wird in Kooperation mit den ZfsL und Schulen ein Angebot für das Praxissemester konzipiert.
  • Die Sprachstandserhebung zu Beginn des Studiums zeigt, dass die Sprachkenntnisse des Deutschen bei 27% der Lehramtsstudierenden an der UDE nicht ausreichen, um erfolgreich als sprachliches Vorbild für Schüler/innen zu fungieren und diese Defizite zudem ein erfolgreiches Studium beeinträchtigen können. Damit Lehrende Ihnen möglichst flächendeckend ein Feedback zu Ihren sprachlichen Studienleistungen geben können und Sie wissen, in welchen Bereichen Sie Ihre sprachlichen Kompetenzen noch verbessern sollten, wird im Rahmen von ProViel zunächst ein Feedbackbogen für Lehrende entwickelt. Später folgt ein Online-Tool. Neben Angeboten im Bereich "Beurteilen" für Lehrende werden Sie dort Angebote finden, um Ihre Sprachkompetenz mit einem Sprachlern-Tool eigenständig zu verbessern.

Hintergrund Inklusion

UN-Behindertenrechtskonvention

Die aktuelle Debatte zu einem inklusiven Bildungssystem wurde maßgeblich durch die UN-Behindertenrechtskonvention angeschoben, die in Deutschland 2009 in Kraft getreten ist. Dort heißt es u.a. „Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen“ (UNBRK Art 24, Schattenübersetzung).
Es gibt jedoch verschiedene Verständnisse von Inklusion, bezogen auf die Schule geht es in einem weiten Sinne von Inklusion darum, dass alle Kinder und Jugendlichen gemeinsam lernen können und in ihrer Heterogenität anerkannt werden. Jede/r soll entsprechend seiner/ihrer persönlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse gefördert und niemand aufgrund von Beeinträchtigungen/Behinderungen, Sprachkenntnissen, der Herkunft oder anderer sozialer Merkmale diskriminiert werden.

>> Mehr Infos zur UNBRK (extern)
 

Lehrerausbildungsgesetz NRW 2016

In NRW tritt zum Wintersemester 2016/17 ein neues Gesetz für die Lehrerausbildung in Kraft, in dem Inklusion explizit als Ziel genannt wird. Besonders zu berücksichtigen ist in der Ausbildung danach „die Befähigung zu einem professionellen Umgang mit Vielfalt insbesondere mit Blick auf ein inklusives Schulsystem sowie die Befähigung zur Kooperation untereinander, mit den Eltern, mit anderen Berufsgruppen und Einrichtungen [...]. Die Ausbildung soll die Befähigung schaffen und die Bereitschaft stärken, die individuellen Potenziale und Fähigkeiten aller Schülerinnen und Schüler zu erkennen, zu fördern und zu entwickeln.“ (LABG NRW § 2 (2))

>> LABG NRW 2016 als PDF (extern)

Zusatzqualifikation
Sprachbildung in
mehrsprachiger Gesellschaft

Die UDEbietet für Lehramtsstudierende seit dem Wintersemester 2014/15 die Zusatzqualifikation Sprachbildung in mehrsprachiger Gesellschaft an. Ausführliche Infos zu Umfang und Aufbau der Qualifikation sowie Ansprechpersonen finden Sie auf der
Webseite der Zusatzqualifikation.