Projekte Inklusion (Vertiefung)
Inklusion als didaktische Perspektive und Aufgabe im sportwissenschaftlichen Lehramtsstudium
Projektziele
Die Entwicklung inklusionsrelevanter hochschuldidaktischer Lehrkonzepte für Lehramtsstudierende des Faches Sport mit dem Ziel:
- der Förderung des Professionswissens der Studierenden im Fach Sport;
- der Sensibilisierung der angehenden Sportlehrkräfte zum Umgang mit Heterogenität;
- der Erprobung von adaptiven Lehr-Lernformen;
- der Verstärkung des Theorie-Praxisbezugs.
Die übergeordnete Zielsetzung ist verbunden mit einer begleitenden Qualifikation der Lehrenden im Kontext einer inklusionssensiblen Lehre. Hierzu bedarf es der systematischen, theoriegeleiteten Eruierung der Bedarfe in den unterschiedlichen Lehrsettings. Im Praxissemester sowie in den Vertiefungen (z. B. Sozialwissenschaftliche Studienprojekte) wird die Vernetzung von Theorie und Praxis umgesetzt und zielt auf die Entwicklung von Handlungs- und Reflexionskompetenz.
Arbeitsschritte
Bis Januar 2017 erfolgte eine differenzierte Analyse des Lehrangebots hinsichtlich der Implementierung inklusionsrelevanter Inhalte. Die Bedarfe der Lehrenden wurden erhoben und diesbezügliche Fortbildungsbedarfe eingeleitet.
Mit dem Sommersemester 2017 erfolgte die konzeptionelle Verankerung inklusionsrelevanter Angebote in den entsprechenden Lehrformaten (Basisqualifikation) sowie im Vertiefungsbereich (zunächst Grundschule) und im Praxissemester. Eine prozessbegleitende Evaluation ermöglicht die reflektierte und theoriebasierte Weiterentwicklung der universitären Lehrerbildung.
Am Ende des Jahres 2018 kann nach einer dreisemestrigen Intervention die Professionsentwicklung der angehenden Lehrkräfte für das Fach Sport erhoben werden. Das angestrebte Promotionsvorhaben ist eng verwoben mit den Projektzielen und wird sowohl auf wissenschaftlichen Konferenzen vorgestellt und diskutiert als auch in die Praxis kommuniziert (z. B. Lehrerfortbildungen).
Kooperationen
Neben dem Ausbau der Kooperation zu Inklusionsschulen (z. B. Nordviertel Grundschule, Nordost Gymnasium) im Umfeld der Hochschule unterstützten ebenso außerschulische Einrichtungen (z. B. Franz-Sales-Haus Essen) die Inklusionsexpertise. Im diskursiven Austausch sind entsprechend die Herausforderungen, Potentiale und Perspektiven des inklusiven Schulsports zu systematisieren und zu konkretisieren.
Inneruniversitäre Vernetzungen können an den Schnittstellen zu den Bildungswissenschaften (z. B. übergreifende Studienprojekte im Praxissemester) als auch zum DaZ/DaF-Bereich (Förderschwerpunkt Sprache, Sprachsensibler Sportunterricht mit Seitereinsteiger/innen) umgesetzt werden.
Kooperationen mit anderen Hochschulen im Rahmen der Universitätsallianz Ruhr (TU Dortmund) und darüber hinaus (z. B. Leuphana Universität Lüneburg) sind angebahnt bzw. geplant.
Umsetzung UDE/Nachhaltigkeit
Die Implementation evidenzbasierter inklusiver Lehrkonzeptionen für alle Lehrämter in der universitären Lehrerbildung besitzt für das Fach Sport mehrere Implikationen. Neben der Entwicklung und Evaluation einschlägiger Basiskompetenzen finden angesichts der engen inhaltlichen und strukturellen Verzahnung mit der 2. und 3. Phase wissensbasierte Handlungsempfehlungen und Unterrichtsmaterialien zeitnah Eingang in die Schulpraxis. Zum anderen ermöglicht die Priorisierung des Lehramtes Grundschule mittelbar die Entwicklung eines inklusionssensiblen Sportunterrichts, zumal der Bedarf an qualifizierten Sportlehrkräften an Grundschulen virulent ist.
Wissenschaftlicher Mehrwert
Mit diesem Teilprojekt wird ein konzeptioneller Beitrag geleistet auf dem Weg zu einer empirisch fundierten Fachdidaktik, die den Anforderungen eines inklusiven Schulsports entsprechen kann. Studierende werden befähigt, auf der Basis eines konstruktiven Umgangs mit erweiterter Heterogenität gelingenden Schulsport didaktisch zu inszenieren und zu reflektieren.