Future Water
Entwicklung eines Durchgängigkeitskonzeptes am Beispiel des Ruhr-Einzugsgebietes
Querbauwerke (rd. 12.500 allein in Nordrhein-Westfalen) und Wasserkraftanlagen haben erhebliche Auswirkungen auf die Gewässerökologie. Sie unterbrechen sowohl die lineare Durchgängigkeit der Flusssysteme als auch die laterale Anbindung von Neben- und Auegewässern für Fische und aquatische Wirbellose. Dies führt zu einer beeinflussten Biozönose und es kommt zu einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Rückgang von Fischpopulationen sowie zu einer Verschiebung der Artenzusammensetzung. Um diesen und weiteren negativen Auswirkungen entgegenzuwirken stehen Renaturierungsmaßnahmen von Fließgewässern, insbesondere die Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit, hoch oben auf der Agenda umweltpolitischer Diskussionen.
Im Rahmen des Fortschrittskollegs „FutureWater“ wird ein innovativer Ansatz zur Bewertung der ökologischen Durchgängigkeit eines Einzugsgebietes entwickelt. Hierzu wird in einem ersten Schritt die Habitateignung am Beispiel des Ruhr-Einzugsgebietes für unterschiedliche Fisch-Spezies unter Verwendung der SDM Software "MaxEnt" modelliert. Dabei genutzt werden ausschließlich bereits erhobene Daten (hier Haupt- und Nebenparameter der Gewässerstrukturgüte) um eine Übertragbarkeit auf andere Einzugsgebiete zu gewährleisten. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird das Dispersionsmodell "FIDIMO" angewendet und im Bereich der Passierbarkeit von Fischen an Querbauwerken optimiert. Zuletzt sollen, durch die Überlagerung beider Modellierungsergebnisse und die Betrachtung von Szenarien, vorhandene Querbauwerke im Hinblick auf die Erreichung von Zielhabitaten priorisiert und deren kumulativer Effekt auf Fischpopulationen analysiert werden.