Pumpspeicherwerke und ihre Einbindung in die Energiewende
Pumpspeicherwerke und ihre Einbindung in die Energiewende
Auf der Veranstaltung „Pumpspeicherwerke und ihre Einbindung in die Energiewende – Stellenwert, Bedarf und Perspektiven“, welche im Juli 2017 im Sanaa-Gebäude auf der Essener Zeche Zollverein stattfand, wurden Pumpspeicherwerke und ihr Bezug zur Energiewende mit rund 120 Teilnehmern aus Wirtschaft, Forschung und Politik diskutiert.
Pumpspeicherwerke sind etablierte Speichersysteme, welche im großen Stil nachhaltig Energie speichern können und wofür sich derzeit kaum eine vergleichbare Lösung finden lässt. Da die Umsetzung solch eines Bauwerks jedoch meist einen großen Eingriff in die Natur bedeutet, müssen Standorte mit einem geringen Konfliktpotenzial identifiziert werden. Passend hierzu stellte Niklas Raffalski vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW die „Potenzialstudie Pumpspeicherkraftwerke NRW“ vor und kam zum Schluss, dass „ein deutlicher Ausbau der Kapazitäten realisierbar ist“.
Zu diesen Kapazitäten zählen auch die Bergwerke des Ruhrgebiets. Als Nachfolge des 2018 auslaufenden Steinkohleabbaus bieten diese mit vorhandener Infrastruktur die Möglichkeit, untertätige Pumpspeicherwerke zu installieren. Die technische Machbarkeit hierzu bestätigte Prof. André Niemann vom Institut Wasserbau und Wasserwirtschaft der Universität Duisburg-Essen in seinem Vortrag zum laufenden Forschungsprojekt für den Standort am Bergwerk Prosper Haniel in Bottrop. „Die Realisierung dieser Speicherlösung würde einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und ein technisches Highlight an einem innovativen Standort bedeuten“, so Niemann.
Peter Stratmann von der Bundesnetzagentur sieht Stromspeicher nicht als die Lösung der Probleme beim Netzausbau. „Das Flexibilitätsproblem existiert nicht, und wenn es in Zukunft kommen sollte, sind Pumpspeicher als Lösung zu klein und zu teuer“, so Stratmann. Da sich langfristig allerdings vieles ändern wird, ist er der Meinung, dass bestehende Speicher erhalten bleiben sollten.
Klassische Pumpspeicherwerke-Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich derzeit in der Planungs- oder Bauphase befinden, stellte Reinhard Fritzer von ILF Consulting Engineers aus Innsbruck vor. Er hielt fest, dass „Pumpspeicherwerke mit guten Rahmenbedingungen auch künftig notwendig und konkurrenzfähig sein werden“. Seine Aussagen standen den Einschätzungen der anwesenden Energiebetreiber (RWE, Vattenfall und Statkraft) gegenüber. So hat beispielsweise Ludwig Kons von der RWE Power AG dargestellt, dass die derzeitige Situation am Energiemarkt in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit von Pumpspeicherwerke sowohl für den Betrieb von bestehenden Anlagen, als auch die Planung von Neubauten nicht von Vorteil ist. Ob sich dieser Trend fortsetzt ist jedoch unklar und hat keinen Einfluss auf den wohl steigenden Bedarf an Speicherlösungen in der Zukunft.
Zusammengefasst bot die von der Universitätsallianz Ruhr und der EnergieAgentur.NRW veranstaltete Tagung eine gute Plattform, um die aktuellen Randbedingungen
Ein Auszug der vorgetragenen Inhalte können Sie über den folgenden Link downloaden: