Drei Fragen an Koordinator Hans Stallmann
10 Jahre UA Ruhr
- 09.05.2017
In zehn Wochen feiert die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt in der Jahrhunderthalle in Bochum. Aus diesem Anlass blicken die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität Dortmund gemeinsam zurück auf die erfolgreiche Entwicklung ihrer Zusammenarbeit.
In einer Art Countdown beantwortet nun wöchentlich ein Mitglied aus dem Verbund drei Fragen zu einem Meilenstein oder einem Schwerpunkt der Kooperation. Den Auftakt macht Dr. Hans Stallmann, Koordinator der UA Ruhr seit 2009.
Herr Stallmann, am 12. März 2007 haben sich die drei großen Universitäten des Ruhrgebiets zur UA Ruhr zusammengeschlossen. Wie kam es zur Gründung dieses Verbunds?
Schon im Jahr 2004 hatten die drei Universitäten gemeinsam ein Verbindungsbüro in New York eröffnet, um den wissenschaftlichen Austausch zwischen dem Ruhrgebiet und Nordamerika zu intensivieren. Es war klar: Gemeinsam erreicht man mehr Sichtbarkeit. Das Motto „Gemeinsam besser“ hat schließlich auch die Gründung des Verbunds beflügelt: Mit damals 89.000 Studierenden konnten die drei Universitäten schon vor zehn Jahren zeigen, dass das Ruhrgebiet ein starker Wissenschaftsstandort ist – heute ist das Gewicht mit 120.000 Studierenden sogar noch stärker. Zugleich haben die kurzen Wege schon in der Gründungsphase einige ingenieurwissenschaftliche Fakultäten dazu veranlasst, enger mit den Nachbarn zusammenzuarbeiten.
Wie kooperieren die drei Universitäten miteinander?
Der erste Kooperationsvertrag war sehr offen gestaltet: Man wolle kooperieren „wo immer sinnvoll“, die Zusammenarbeit sollte von unten wachsen. Aus dieser Absichtserklärung sind inzwischen mehr als 100 Kooperationen in Forschung, Lehre und Verwaltung entstanden, etwa gemeinsame Profilschwerpunkte, in denen wir international sichtbare Spitzenforschung betreiben, gemeinsame Masterstudiengänge oder eine verteilte IT-Infrastruktur. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, die derzeit unter dem Dach der Research Academy Ruhr gebündelt wird.
Über welche Strukturen verfügt die UA Ruhr?
Die UA Ruhr hat ein Koordinationsbüro am Standort Bochum. Strategische Entscheidungen treffen die Rektorate der drei Universitäten gemeinsam im Koordinierungsrat. Seit 2013 gibt es einen Forschungsrat, der mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller drei Standorte besetzt ist und unter anderem die Einrichtung gemeinsamer Schwerpunkte empfiehlt. Der Verbund setzt bewusst auf die Kompetenzen und Kooperation der Mitglieder. Auch in der Verwaltung gibt es keine Doppelstrukturen, sondern hier sind die Mitglieder gefragt, etwa bei der Betreuung der drei Verbindungsbüros in New York, Sao Paulo und Moskau oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit zum Jubiläum.
Zehn Jahre UA Ruhr – alle Folgen unserer Interviewserie:
Folge 1 – Drei Fragen an Hans Stallmann, Koordinator der UA Ruhr
Folge 2 – Drei Fragen an Prof. Martina Havenith-Newen, Sprecherin des Exzellenzclusters Resolv
Folge 3 – Drei Fragen an Peter Rosenbaum, Leiter des Verbindungsbüros in New York
Folge 4 – Drei Fragen an Prof. Jörg Schröder, Koordinator des Profilschwerpunkts Materials Chain
Folge 5 – Drei Fragen an Studierende des Masterstudiengangs Biodiversität
Folge 6 – Drei Fragen an Prof. Stefan Husmann zur Zukunftswerkstatt Inklusion
Folge 7 – Drei Fragen an Prof. Dr. Julia Tjus, Sprecherin des RAPP-Zentrums
Folge 8 – Drei Fragen an Bernd Tönjes, Moderator des Inititiativkreises Ruhr
Folge 9 – Drei Fragen an Renate Petersen vom Karriereprogramm mentoring hoch drei
Folge 10 – Drei Fragen an Prof. Winfried Schulze, Gründungsdirektor von MERCUR
Redaktion: Eva Prost, TU Dortmund, 0231/755-2535