10 Jahre UA Ruhr / Teil 3
Das Büro in New York
- 22.05.2017
In acht Wochen feiert die Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt in der Jahrhunderthalle in Bochum. Aus diesem Anlass blicken die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen zurück auf die erfolgreiche Entwicklung ihrer Zusammenarbeit.
Bis zum Jubiläum beantwortet jede Woche ein Mitglied aus dem Verbund drei Fragen zu einem Schwerpunkt der Kooperation: Im dritten Teil der Serie Peter Rosenbaum, seit 2014 Leiter des gemeinsamen Verbindungsbüros in New York. Von den drei Verbindungsbüros, die die UA Ruhr auf verschiedenen Kontinenten unterhält, ist New York der älteste Standort. Er wurde bereits 2004, also drei Jahre vor Gründung der UA Ruhr, eingerichtet.
Herr Rosenbaum, was können Sie in New York für Studierende und Forschende der UA Ruhr tun?
Peter Rosenbaum: Im Laufe der Jahre hat das Büro zahlreiche Kontakte zu akademischen Institutionen in den USA und Kanada geknüpft und neue Partnerschaften angestoßen, etwa zur Rutgers University, der University of Virginia und der kanadischen University of Waterloo. Wir ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, ihre Forschungsergebnisse hier vorzustellen, sich zu vernetzen und Kooperationen anzubahnen. Im vergangenen Jahr haben wir mit Veranstaltungen zu verschiedenen Forschungsschwerpunkten die Vernetzung mit nordamerikanischen Partnern angestoßen: Big Data, Philosophie, soziale Innovationen, Neurowissenschaften und Nanotechnologie. Studierende informieren wir über Austauschprogramme und unterstützen sie bei der Wahl des Studienstandorts in Nordamerika. Außerdem können sie sich für ein Praktikum in unserem Büro bewerben. Wir beraten darüber hinaus auch amerikanische Studierende, die im Ruhrgebiet studieren wollen. Seit 2012 bieten wir gemeinsam mit dem Initiativkreis Ruhr das „Ruhr Fellowship Program“ an, in dem amerikanische Studierende ein Programm an den drei UA Ruhr-Universitäten und ein Unternehmenspraktikum im Ruhrgebiet absolvieren. Dieses Jahr organisieren wir erstmals ein Pendant für UA Ruhr-Studierende in den USA.
Warum ist New York ein guter Standort für das Verbindungsbüro?
Weil wir im Gebäude des Generalkonsulats exzellent vernetzt sind. Hier befinden sich die Vertretungen der DFG und des DAAD, das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus und die Abteilungen des Konsulats. New York ist mit seinen großen Universitäten und Forschungszentren ein wichtiger und attraktiver Bildungs- und Wissenschaftsstandort. Hierher kommt man gerne, was für uns die Kontaktaufnahme zu potenziellen Partnern einfacher macht. Darüber hinaus hat die Stadt in den letzten Jahren einen wahren Start-up-Boom erfahren; hier möchten wir verstärkt Kontakte anbahnen. Im Februar 2017 haben wir ein internationales Symposium zum Thema „Nachhaltige Wasserwirtschaft in der Stadt- und Regionalplanung“ veranstaltet. Vertreterinnen und Vertreter deutscher und amerikanischer Universitäten sowie aus Wirtschaft und Kommunen tauschten sich dabei aus. Im Nachgang wurden bereits konkrete Pläne zur Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Universitäten geschmiedet. Ein großer Erfolg.
Welchen Eindruck haben die amerikanischen Partnerinnen und Partner vom Ruhrgebiet?
Das Ruhrgebiet wird als innovativer Forschungsstandort wahrgenommen. Davon zeugen viele Kooperationen aber auch die Reaktionen von Hochschulangehörigen, denen wir bei einer Delegationsreise die drei Universitäten und das Ruhrgebiet gezeigt haben. Spannend ist für unsere amerikanischen Kontakte, wie eng Hochschulen, Forschungszentren und Industrie kooperieren, um die Region zu einer erfolgreichen Bildungslandschaft zu machen. Auf das Ruhrgebiet wird auch mit Interesse geschaut, weil es im sogenannten „Rust Belt“ der USA sowie in Kanada Regionen gibt, die mit ähnlichen Folgen des Strukturwandels zu tun haben. Darüber hinaus ist ganz Deutschland als Wissenschafts- und Arbeitsstandort für unsere Partner attraktiv.
Weitere Informationen: UA Ruhr-Verbindungsbüro New York.
Zehn Jahre UA Ruhr – alle Folgen unserer Interviewserie:
Folge 1 – Drei Fragen an Hans Stallmann, Koordinator der UA Ruhr
Folge 2 – Drei Fragen an Prof. Martina Havenith-Newen, Sprecherin des Exzellenzclusters Resolv
Folge 3 – Drei Fragen an Peter Rosenbaum, Leiter des Verbindungsbüros in New York
Folge 4 – Drei Fragen an Prof. Jörg Schröder, Koordinator des Profilschwerpunkts Materials Chain
Folge 5 – Drei Fragen an Studierende des Masterstudiengangs Biodiversität
Folge 6 – Drei Fragen an Prof. Stefan Husmann zur Zukunftswerkstatt Inklusion
Folge 7 – Drei Fragen an Prof. Dr. Julia Tjus, Sprecherin des RAPP-Zentrums
Folge 8 – Drei Fragen an Bernd Tönjes, Moderator des Inititiativkreises Ruhr
Folge 9 – Drei Fragen an Renate Petersen vom Karriereprogramm mentoring hoch drei
Folge 10 – Drei Fragen an Prof. Winfried Schulze, Gründungsdirektor von MERCUR
Redaktion: Lena Reil, TU Dortmund, 0231 755-4664