Internationale Mathematik-Tagung
Für einen sinnstiftenden Unterricht
- von Ulrike Bohnsack
- 19.09.2017
Welche Sichtweisen haben Lehrer und Schüler auf die Mathematik? Wie wirken sie sich auf den Unterricht aus? Solche Fragen diskutieren vom 4. bis 6. Oktober Mathematiker und Didaktiker an der Universität Duisburg-Essen (UDE). Zur jährlichen MAVI-Tagung werden 40 Wissenschaftler aus dem europäischen Ausland, aber auch aus Australien und Japan erwartet.
Mathe steckt überall drin, in Wahlprognosen ebenso wie in Computerspielen. Dennoch hält sich das Vorurteil, der Unterricht sei trocken. „Viele Schüler haben jahrelang erfahren, dass es bei Mathe-Aufgaben nur auf das Ergebnis ankommt und man nicht weiter über die Sinnhaftigkeit von Zahlen nachdenken muss“, sagt Prof. Benjamin Rott, der kürzlich von der UDE an die Kölner Uni berufen wurde. „Da wird schon mal die Frage „Wie viele Busse à 30 Plätze muss man mieten, um mit 100 Schülern auf Klassenfahrt zu gehen?“ mit „3,33 Bussen“ beantwortet.“
Aber auch die Überzeugungen der Lehrer spielen eine wichtige Rolle. Verstehen sie ihr Fach so, dass man forschen und selbst Entdeckungen machen kann, bekommen die Schüler mehr Freiräume und verlegen sich auf echtes Problemlösen.
Bekannter Mathedidaktiker hält öffentlichen Vortrag
Den Matheunterricht verbessern will auch Alan H. Schoenfeld. Der renommierte Didaktiker von der Universität Berkeley, Kalifornien, hält bei der Tagung den öffentlichen Hauptvortrag. Er geht auf das von ihm entwickelte „Teaching for Robust Understanding“ (TRU) ein – am Mittwoch, 4. Oktober, um 17:15 Uhr im Glaspavillon am Essener Campus.
MAVI (Mathematical Views) gibt es seit 23 Jahren, an der UDE trifft man sich bereits zum fünften Mal. Die Professoren Günter Törner (UDE) und Benjamin Rott organisieren die Tagung gemeinsam.
Weitere Informationen:
www.uni-due.de/didmath/mavi23.php