Großer Erfolg im Bund-Länder-Programm
21 zusätzliche Professuren
- von Beate Kostka
- 21.09.2017
21 neue Professuren erhält die UDE über ein Bund-Länder-Programm, das wissenschaftliche Karrieren planbarer und attraktiver machen soll. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schrieb dazu bundesweit 1.000 zusätzliche Tenure-Track-(TT)-Professuren an den Universitäten aus. In der ersten Bewilligungsrunde werden 468 TT-Professuren an 34 Universitäten gefördert.
Insgesamt haben nur sieben Universitäten bundesweit mehr als 20 Professuren eingeworben. Sehr gut abgeschnitten hat auch die Universitätsallianz Ruhr: die Ruhr-Universität Bochum (RUB), die Technische Universität Dortmund und die UDE erhielten in der ersten Bewilligungsrunde 54 TT-Professuren zugesprochen. „Das ist ein herausragender Erfolg für den Wissenschaftsstandort Ruhrgebiet. Mehr als jede zehnte der geförderten TT-Professuren geht in die Region“, so RUB-Rektor Prof. Axel Schölmerich.
UDE-Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Dieses hervorragende Ergebnis ermöglicht es, unser Profil zu stärken und die besten wissenschaftlichen Nachwuchskräfte an uns zu binden.“ Am 1. Dezember 2017 beginnt die Förderung der ersten Bewilligungsrunde. Die Besetzung der 21 TT-Professuren an der UDE soll zeitversetzt in drei Stufen (2018, 2019 und 2020) erfolgen.
Früher Planungssicherheit
Zentrales Element ist die TT-Professur, die nach einer erfolgreichen Bewährungsphase von sechs Jahren in eine Lebenszeitprofessur übergeht. Pro TT-Professur erhalten die Universitäten bis zu acht Jahre lang jährlich 118.000 Euro. Um die Stellen auszuschreiben, ein Berufungsverfahren durchzuführen und abzuschließen, haben sie drei Jahre Zeit. 2019 gibt es eine weitere Auswahlrunde.
Bisher ist der Weg zu einer Professur lang, häufig sind Bewerber/innen rund 40 Jahre alt, bis sie auf eine Lebenszeit-Professur berufen werden. Gerade viele hochqualifizierte Frauen entscheiden sich gegen eine Familiengründung, weil sie nicht absehen können, ob und wo sie an einer Universität eine Dauerstelle bekommen. Die neuen TT-Professuren schaffen zu einem viel früheren Zeitpunkt Planungssicherheit.
Stärkung des Uni-Profils
Die neuen UDE-Professuren kommen insbesondere den Schwerpunktsetzungen in den Fakultäten und den Profilschwerpunkten der UDE und der UA Ruhr zugute (Nanowissenschaften, Biomedizinische Wissenschaften, Urbane Systeme und Wandel von Gegenwartsgesellschaften sowie Materials Chain). Gestärkt werden aber auch das neue Interdisziplinäre Zentrum für Migrations- und Integrationsforschung (InZentIM) und die Aktivitäten der UDE im Rahmen der „Forschungsplattform Bildung in der digitalen Welt (ForBilD)“.
Neu am UDE-Konzept ist, dass die Nachwuchsförderung systematisch mit der Personalentwicklung verzahnt wird, damit die UDE optimale Rahmenbedingungen hierfür bieten kann. Auf diese Weise soll dem vielversprechenden Forschungsnachwuchs aus dem In- und Ausland ein hervorragendes wissenschaftliches Umfeld und eine dauerhafte Perspektive geboten werden.
Tragende Säulen
Die UDE setzte von Anfang an auf das Tenure-Track-Konzept, um kreative und dynamische Nachwuchswissenschaftler/innen zu binden: Wer sich auf einer Juniorprofessur erfolgreich bewährt hat, wechselt anschließend in eine unbefristete Professur an der Universität. Das neue Tenure-Track-Programm TTPlus baut dieses Konzept weiter aus und verbindet es mit qualitätsgesicherter Nachwuchsförderung sowie transparenten Leistungsmaßstäben. So erhalten junge Akademiker/innen auf dem Weg zur Professur frühzeitig Perspektiven für eine dauerhafte Beschäftigung.
GCPlus, das neue UDE-Graduate Center, bündelt die Angebote und Dienstleistungen zum Thema „Promotion und danach“: Promotionsinteressierten bis hin zu Nachwuchswissenschaftler/innen in der PostDoc-Phase sowie ihren betreuenden Professor/innen wird ein breites Spektrum an Informationen und Services geboten neben Veranstaltungen zur fachübergreifenden Weiterqualifizierung und zu Fördermöglichkeiten. Ein wichtiges Element sind hierbei die fachspezifischen Angebote der Fakultäten sowie die bereits bestehende interdisziplinäre Serviceplattform „Werkstatt Wissenschaftskarriere“.
Personalentwicklungskonzept
Abgerundet wird die Neuaufstellung durch das flächendeckend eingeführte Personalentwicklungskonzept PEPlus: Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Universität als exzellente Wissenschaftseinrichtung verbindet es die spezifische Nachwuchsförderung mit der allgemeinen Personalentwicklung und deren Planung.
Neu eingeführt wird auch die Research Academy Ruhr, um bestehende Forschungsprojekte in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) zu vernetzen, neue gemeinsame Vorhaben anzustoßen sowie gemeinsame Chancen und Perspektiven in der Qualifikation von Nachwuchswissenschaftler/innen zu forcieren. Sie bündelt die Kooperationspotentiale – über die drei Standorte hinweg abgestimmt – und entwickelt ein zusätzliches Qualifikations- und Karriereentwicklungsangebot für Nachwuchswissenschaftler/innen aller Karrierestufen.
Weitere Informationen:
https://www.bmbf.de/tenuretrack
http://www.gwk-bonn.de/themen/vorhaben-an-hochschulen/foerderung-des-wissenschaftlichen-nachwuchses