Gastprofessur an der NRW School of Governance
„Querdenkerin“ Rita Süssmuth kommt
- von Ulrike Bohnsack
- 08.03.2018
Sie ist eine der markantesten Politikerinnen: liberal, feministisch und unbequem – nicht nur für die CDU. Immer noch kämpft Rita Süssmuth gegen Ausgrenzung. Im anstehenden Sommersemester kommt die langjährige Präsidentin des Deutschen Bundestages an die Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie übernimmt an der NRW School of Governance die Gastprofessur für Politikmanagement der Stiftung Mercator. Dabei wird sie auch einen öffentlichen Vortrag zum Thema halten. Wann wird noch bekannt gegeben.
„Prof. Dr. Rita Süssmuth gestaltet seit Jahrzehnten die Migrations- und Integrationsdebatte. Stets hat sie ihre Position deutlich vertreten und schärfste Kritik ausgehalten, sei es in ihren politischen Ämtern oder bei ihren gesellschaftlichen Aufgaben. Das tut sie auch weiterhin. Sie ist eine herausragende Persönlichkeit, und wir freuen uns, sie für die Gastprofessur gewonnen zu haben“, sagt Professor Andreas Blätte, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Politikwissenschaft.
Die streitbare Politikerin wird in einem Seminar des Masterstudiengangs Politikmanagement über ihr Wirken als Bundesministerin und Bundestagspräsidentin sprechen. Auch um Zuwanderung wird es gehen. „Die Thematik ist seit Jahren außerordentlich wichtig – kulturell, gesellschaftlich und politisch“, so Süssmuth. „Ich freue mich auf den Austausch mit den Studierenden.“
Frauen und Bildung, Migration und Integration
Zu Beginn ihrer politischen Karriere engagierte sich Professorin Süssmuth vor allem für Frauen und Bildung. 1985 wurde sie Bundesministerin für Jugend, Familie und Gesundheit (ab 1986 zusätzlich für Frauen) und war damit die erste deutsche Frauenministerin. Ab 1988 war sie fast zehn Jahre lang Präsidentin des Deutschen Bundestages, dem sie als Abgeordnete bis 2002 angehörte. 27 Jahre stand sie außerdem an der Spitze des Deutschen Volkshochschul-Verbands.
Von 2000 bis 2007 leitete Süssmuth die erste sowie zweite Unabhängige Kommission Zuwanderung der Bundesregierung und arbeitete in der Global Commission on International Migration der Vereinten Nationen mit (2003-2005). Seit 2017 gehört sie dem World Refugee Council an, das die weltweite Situation von Flüchtenden und Geflüchteten verbessern will.
Die NRW School of Governance wird seit 2006 von der Stiftung Mercator unterstützt. Zum Förderkonzept zählen unter anderem die Gastprofessur, die seit zehn Jahren verliehen wird, und diverse Veranstaltungsformate.
Weitere Informationen:
Lisa Debo, NRW School of Governance, Tel. 0203/379-2706, lisa.debo@uni-due.de
Redaktion: Ulrike Bohnsack,. Tel. 0203/379-2429