Friedensgutachten vorgestellt
Zu viele Waffen, zu wenig Diplomatie
- von Ulrike Bohnsack
- 12.06.2018
Mehr Kriege, mehr Krisen und eine internationale Gemeinschaft, die es nicht schafft, für Frieden und Sicherheit in der Welt zu sorgen. Das ist das ernüchternde Fazit des diesjährigen Friedensgutachtens. Die führenden deutschen Friedensforschungsinstitute, darunter das INEF der Universität Duisburg-Essen (UDE), haben es heute (12.6.) in Berlin vorgestellt. Sie fordern von der Bundesregierung, eine stärkere diplomatische Rolle einzunehmen und die Waffenexporte deutlich zu beschränken.
Von einer stabilen und gerechten Friedensordnung ist die Welt gegenwärtig weit entfernt. Die Kriege etwa im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika fordern Tausende Opfer und zwingen Menschen zur Flucht. Vor diesem Hintergrund analysieren die Forscher/innen im aktuellen Friedensgutachten „Kriege ohne Ende. Mehr Diplomatie, weniger Rüstungsexporte“ die weltweite Lage. Sie bilanzieren und bewerten, was sich gegenwärtig in der internationalen Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik tut, und geben Empfehlungen für die Politik.
Dabei war das Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) federführend zuständig für das Kapitel „Nachhaltiger Frieden: Liberal-demokratische Friedenskonzepte unter Druck. Maßgeblich hat es auch am Sonderkapitel ‚Fokus‘ mitgewirkt, das den Nahen und Mittleren Osten als Konfliktregion in den Blick nimmt.
Seit 1987 bringen die deutschen Friedensforschungsinstitute gemeinsam ein Jahrbuch heraus. In diesem Jahr hat es eine neue Struktur und ein frisches Layout bekommen. Alle Kapitel der deutsch-englischsprachigen Publikation stehen online unter friedensgutachten.de.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung der Herausgeber
friedensgutachten.de
inef.uni-due.de