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Joachim Prinz beim Ironman auf Hawaii

Erste Krise bewältigt

  • von Ulrike Bohnsack
  • 10.10.2018

„Totalschaden!“ Fassungslos stand Joachim Prinz noch vor wenigen Tagen vor seinem Rad. Das Schaltwerk war aus dem Rahmen gebrochen, vermutlich lädiert beim Transport nach Hawaii. Ein Desaster. Den legendären Ironman (13.10.) mitzumachen, schien somit unmöglich. Mittlerweile kann der BWL-Professor der Universität Duisburg-Essen (UDE) wieder lachen. Ein erfahrener Mechaniker hat ihm das Rad repariert. „Provisorisch zwar, aber ich hab‘s bereits ausgiebig getestet. Ich hoffe sehr, es hält auch beim Rennen.“

Seit Oktober ist Joachim Prinz in Kona an der Westküste von Big Island, um sich zu akklimatisieren. „Wir haben 36 Grad, eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und starken Wind.“ Genau wegen dieser extremen Bedingungen ist Hawaii berüchtigt, gilt der Ironman dort als der härteste Triathlon der Welt.

Akribisch hat sich der 47-Jährige vorbereitet, war in den vergangenen zweieinhalb Monaten jede Woche 10 km Schwimmen, 350 km Radfahren und 70km Laufen, hat Achillessehnen-Probleme und einen Bandscheibenvorfall in den Griff bekommen.

Klar, nervös sei er schon, gibt Joachim Prinz zu und erzählt gut gelaunt, wie das bevorstehende Ereignis den kleinen Ort elektrisiert: „Seit Ende letzter Woche sind fast alle Athleten in Kona. Jeden Morgen schwimmen wir raus aus der Bucht in den offenen Pazifik; immer um sieben Uhr – das ist ein Ritual. Das Meer ist dann noch flach. Anschließend wird bis 11 Uhr gelaufen oder Rad gefahren, später wird es zu heiß. Nachmittags ruht man aus, kauft ein. Die Supermärkte sind leer gefegt. Natürlich sind die Stars auch hier, trainieren quasi mit uns Agegrouper, und Medien aus der ganzen Welt berichten.“

Etwa über den Ho’ala Swim, einen Streckentest über 3,8 km. „Man musste sich durch drei Meter hohe Wellen pflügen, und die Sicht war durch die vielen Teilnehmer stark eingeschränkt. Ein Vorgeschmack auf das, was jetzt am Samstag kommt.“

2.400 Eisenharte aus 66 Nationen werden um 18.35 Uhr deutscher Zeit in der Bucht von Kona ins Wasser springen. Erst die Profis, dann die Amateure. Alle werden leiden wie Hund. Auch Joachim Prinz. „Aber bitte nicht als Zuschauer.“

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