Förderprogramm für RUHRAUTOe läuft aus
4.000 Fans hinzugewonnen
- von Ulrike Bohnsack
- 18.10.2018
Ein Car-Sharer, der ausschließlich E-Autos verleiht? Das war vor gut sechs Jahren bundesweit einmalig. Heute hat RUHRAUTOe nicht nur viele Fans, sondern auch Nachahmer gefunden. Weil die öffentliche Förderung für das von der Universität Duisburg-Essen (UDE) geleitete Projekt ausläuft, ziehen die vier Partner nun Bilanz. Sie feiern es als Meilenstein für die Elektromobilität im Revier. Ein Dortmunder Start-Up wird das Vorhaben unter gleichem Namen weiterführen.
Ampere statt Oktan: Davon wollte UDE-Professor und Projektkoordinator Dr. Ferdinand Dudenhöffer die Menschen im November 2012 überzeugen. „Unsere Studien hatten gezeigt, dass nach der ersten Fahrt die Akzeptanz von Elektroautos erheblich steigt.“ Also begannen die vier Partner – Uni, Drive-CarSharing, Vivawest Wohnen und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr – ein Verleihnetz zu errichten. Das war Pionierarbeit und das erste Jahr kritisch; erst die eAuto-Schnuppermiete brachte den Durchbruch.
Heute können an 30 Stationen in neun Ruhrgebietsstädten mehr als 40 Elektroautos gebucht werden – ein Angebot, das über 4.000 Menschen nutzen. „Weit über eine Million Kilometer wurden bislang gefahren, so Professor Dudenhöffer. „Die durchschnittliche Strecke ist zehn Kilometer. Das zeigt, wie wichtig E-Care-Sharing im urbanen Raum ist.
Ohne die Fördermittel des Bundesverkehrsministeriums hätte das Projekt wohl kaum Fahrt aufgenommen – 1,15 Millionen Euro flossen aus Berlin. Und auch von anderer Seite, darunter dem Landesprogramm Elektromobilität.NRW, kam Hilfe.
Nicht überall sei man allerdings auf offene Ohren gestoßen, kritisiert Dudenhöffer: „Wir hätten uns gut vorstellen können, mit weiteren wichtigen Projekten – wie etwa Elektrotaxen in Essen – zu kooperieren; allerdings war es uns leider nicht möglich, dafür bei der Bundesregierung, etwa im Umweltministerium, Unterstützung zu finden“, bedauert er.
Das Dortmunder Start-up-Unternehmen eShare.one wird RUHRAUTOe künftig fortführen. Das Wohnungsunternehmen VIVAWEST hingegen will für seine Mieter die E-Ladeinfrastruktur ausbauen.
Weitere Informationen:
https://www.ruhrauto-e.de
https://www.uni-due.de/~hk0378/publikationen/2018/20181011_Pressemitteilung_Ruhsymposium.pdf
Moritz Luhn, Fachgebiet Automobilwirtschaft, Tel. 0203/37-91134, moritz.luhn@uni-due.de