Prof. Dr. Doris Segets ist neu an der UDE
Die Nanoschicht aus dem Drucker
- von Birte Vierjahn
- 17.01.2019
Solar- und Brennstoffzellen, LEDs, Batterien – in vielen nachhaltigen Technologien sind bereits Nanopartikel enthalten. Doch noch gibt es kaum skalierbare Verfahren und Prozesse für die Produktion im großen, im industriellen Stil. Das will Prof. Dr. Doris Segets ändern. Die 36-Jährige hat die Professur für Verfahrenstechnik elektrochemischer Funktionsmaterialien an der Universität Duisburg-Essen (UDE) übernommen.
Produziert werden können Nanopartikel bereits in großen Mengen, aber noch hapert es an geeigneten Weiterverarbeitungsmethoden für die industrielle Fertigung. Um diesem Ziel näherzukommen, will Segets zunächst Grundlegendes klären: Sie wird die Eigenschaften der Partikel analysieren, um zum Beispiel zu verstehen, wie sie sich im Kontakt mit bestimmten Flüssigkeiten verhalten. Denn gelingt es, die Partikel gleichmäßig darin zu verteilen, ergibt sich eine Tinte, aus der sich strukturierte, funktionale Schichten für zahlreiche Anwendungen einfach drucken lassen.
An der UDE wird Segets sowohl im NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) als auch am Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) angesiedelt sein. Besonders wichtig sind für sie die „Linked facilities“ im NETZ: Dabei handelt es sich um Labore, die direkt an die großen Syntheseanlagen für Nanomaterialien angeschlossen sind. „Eines meiner Ziele ist es, die aus den Partikeln erzeugten Schichten online zu charakterisieren“, erklärt Segets. „Zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus der Synthese könnten wir so die ganze Prozesskette von der Herstellung der Nanomaterialien bis zur fertigen Schicht für Batterien oder Brennstoffzellen verstehen und verbessern.“
Bevor sie dem Ruf an die UDE folgte, forschte Segets an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo sie Chemie- und Bioingenieurwesen studierte, 2013 promovierte und anschließend als Postdoc die Arbeitsgruppe „Nanopartikelprozessierung“ leitete. Für die dort durchgeführten Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Friedrich-Löffler-Preis ausgezeichnet, einem der wichtigsten Preise für den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs in der Partikeltechnik. Parallel war sie zwischen 2015 und 2018 wissenschaftliche Koordinatorin des Interdisziplinären Zentrums für funktionale Partikelsysteme.
Segets’ Professur ist Teil des vom Bund aufgelegten Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA), das jungen Wissenschaftlern einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten soll. Bisher werden 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ deutschlandweit gefördert, davon 21 an der UDE.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Doris Segets, Verfahrenstechnik elektrochemischer Funktionsmaterialien, Tel. 0203/37 9-8230, doris.segets@uni-due.de
Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-8176, birte.vierjahn@uni-due.de