Prof. Dr. Corina Andronescu ist neu an der UDE
Die Suche nach der Traumreaktion
- von Birte Vierjahn
- 28.01.2019
Während Politiker um verbindliche Lösungen ringen, den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) zu begrenzen, forscht Dr. Corina Andronescu an einer ergänzenden Lösung – der elektrochemischen Umwandlung von CO2 zu verwertbaren Brennstoffen wie Methanol, genannt „Dream Reaction“. Im Dezember hat sie die Juniorprofessur „Elektrochemische Katalyse“ an der Universität Duisburg-Essen (UDE) übernommen.
Es wäre tatsächlich eine „Traumreaktion“, die das klimaschädliche Gas entweder dauerhaft speichert oder in etwas Nutzbares umwandelt, und ein Ansatz, der Klimaerwärmung entgegenzutreten. Ein anderer ist die elektrokatalytische Wasserspaltung, bei der Wasserstoff entsteht. Mit diesem universellen Energiespeicher lassen sich beispielsweise Fahrzeuge antreiben. Beiden Verfahren liegt die Elektrokatalyse zugrunde, die den Kern von Andronescus Forschung bildet. Ihr Ziel ist es, Katalysatoren zu entwickeln, die bei einer hohen elektrischen Leitfähigkeit langzeitstabil sind. Dazu bettet sie Nanopartikel des Katalysatormaterials in Gitterstrukturen aus Kohlenstoff ein.
An der UDE wird sie sowohl im NanoEnergieTechnikZentrum (NETZ) als auch am Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT) angesiedelt sein und ein Labor für Elektrochemie aufbauen. „Es ist eine große Chance, auch räumlich direkt mit Kollegen zusammenzuarbeiten, die hierfür geeignete Materialien herstellen.“
Schon vor ihrer Berufung forschte die gebürtige Rumänin an der UA Ruhr und leitete am Center für Electrochemical Science der Ruhr-Universität Bochum eine eigene Arbeitsgruppe zu dem Thema. Als Postdoktorandin beschäftigte sie sich zuvor mit Materialien für Biosensoren und Beschichtungen an der Polytechnischen Universität Bukarest, wo sie 2011 bereits ihr Masterstudium abschloss und 2014 promoviert wurde. Seit 2017 ist sie Miterfinderin einer Patentanmeldung für sich selbst heilende Katalysatorschichten auf Nanopartikelbasis für die Elektrokatalyse.
Andronescus Professur ist Teil des vom Bund aufgelegten Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA), das jungen Wissenschaftlern einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten soll. Bisher werden 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ deutschlandweit gefördert, davon 21 an der UDE.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Corina Andronescu, corina.andronescu@uni-due.de
Redaktion: Birte Vierjahn, 0203/37 9-8176, birte.vierjahn@uni-due.de