© Pixabay

Plattform für die Entwicklung eingebetteter Systeme

Komplexität beherrschen

  • von Birgit Kremer
  • 07.03.2019

Sie regeln den Bremsdruck im Auto, steuern Blutpumpen oder überwachen große Industrieanlagen – eingebettete Systeme müssen einwandfrei funktionieren und sicher sein. Die Arbeitsgruppe Software Systems Engineering der UDE hat mit ihren Partnern im SPEDiT-Projekt eine Trainingsplattform für das modellbasierte Entwickeln eingebetteter Systeme aufgebaut und in der Praxis validiert.

Die Software-Entwicklung für eingebettete Systeme ist in den letzten Jahren immer anspruchsvoller geworden: Die Systeme sind sehr viel funktionaler und werden zunehmend eng vernetzt, wie z.B. die zahlreichen Steuergeräte und Sensoren in modernen PKWs.

Dass Entwickler diese Komplexität besser beherrschen, dazu trägt die Arbeitsgruppe von Professor Klaus Pohl am Institut paluno bei. Sie gehört zu den Partnern von SPEDiT. Dieses vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt, das von vier Hochschulen und sechs Industriepartnern getragen wird, läuft jetzt aus.* Ziel war es, eine bestimmte zuvor erarbeitete Entwicklungsmethodik in deutschen Unternehmen zu etablieren.

Aus der Forschung in die Praxis

Die Methodik heißt SPES (Software Platform Embedded Systems): Vor der eigentlichen Implementierung wird das gesamte System systematisch modelliert. Die geplanten Funktionen und ihre Abhängigkeiten werden hierbei widerspruchsfrei abgebildet. So können beispielsweise Missverständnisse und Mehrdeutigkeiten früh geklärt werden. Idealerweise werden die Modelle durchgängig in allen Phasen der Entwicklung eingesetzt.

Interdisziplinäre Teams profitieren besonders

Damit diese modellbasierte und durchgängige Methodik zur täglichen Engineering-Praxis wird, haben die Projektpartner eine große Trainingsplattform aufgebaut. Hierüber können sich System- und Software-Architekten, Anforderungs- und Testingenieure sowie Programmierer selbstständig fortbilden.

Ansatz wie Lernmaterialien wurden bereits getestet – bei einem Hersteller für Herzunterstützungssysteme sowie einem Automobilzulieferer. „Wir haben eine Entwicklung im Kontext einer neuen Antriebsachse für E-Fahrzeuge begleitet und die Mitarbeiter gecoacht“, berichtet Dr. Thorsten Weyer von paluno. „Besonders in interdisziplinären Teams hat sich SPES bewährt.“

*Das Projekt endet am 12. April mit einer Abschlussveranstaltung in Herzogenaurach.
 

Weitere Informationen und Redaktion:
https://paluno.uni-due.de/home/aktuelles/artikel/managing-complexity  
Birgit Kremer, paluno – The Ruhr Institute for Software Technology, Tel. 0201/18 3-4655, birgit.kremer@paluno.uni-due.de

Zurück