Prof. Dr. Jasmin Matz ist neu an der UDE
Zahlentheoretische Schwingungen
- von Dr. Alexandra Nießen
- 14.06.2019
Ohne Bewegung bestünde Mathematik nur aus logisch strukturierten Zahlen. Bemerkbar wird sie etwa an den Eigenschwingungen geometrischer Formen. Dr. Jasmin Matz untersucht u.a., wie sich diese Vibrationen zahlentheoretisch beschreiben lassen. Sie hat die Junior-Professur mit Tenure Track für Algebra und Zahlentheorie an der Fakultät für Mathematik angenommen.
An der UDE wird sie sich vor allem mit sogenannten automorphen Formen beschäftigen. „Man kann sie sich als geeignete Verallgemeinerungen von periodischen Funktionen wie Sinus und Kosinus vorstellen“, erklärt sie. Zu erkennen sind sie etwa an ihren ausgeprägten symmetrischen Eigenschaften. „Besonders interessiert mich, automorphe Formen nicht isoliert, sondern in natürlich vorkommenden Ansammlungen, so genannten Familien zu studieren, weil sich dann oft mehr Informationen ergeben als bei einzelnen Formen“, so die 31-Jährige.
Matz’ Untersuchung gehört zur reinen Mathematik, konkrete Anwendungen plant sie nicht. Dennoch wird die Idee der automorphen Formen von anderen Wissenschaften wie der theoretischen Physik in ihrem hypothetischen physikalischen Modell der Stringtheorie angewendet.
Nach der Promotion (2011) forschte Jasmin Matz zwei Monate als Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn. Danach ging sie als Gold Meir Postdoctoral Fellow bis 2012 an die Hebrew University of Jerusalem und war dann bis 2014 Wissenschaftliche Assistentin an der Universität Bonn. Anschließend wechselte Matz einige Monate als Strauch Postdoctoral Scholar ans Mathematical Sciences Research Center der University of Berkeley und 2015 vier Monate ans Institute of Advanced Study, ein privates Forschungsinstitut in Princeton, New Jersey. Bevor sie an die UDE kam, forschte sie 2015/16 an der Universität Leipzig und war seit 2016 Senior Lecturer am Einstein Institut für Mathematik der Jerusalemer Uni. Ihre Forschung wurde mehrfach gefördert.
Die Junior-Professur für Algebra und Zahlentheorie ist Teil des vom Bund aufgelegten Programms zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (WISNA). Es soll jungen Wissenschaftler*innen einen transparenten und planbaren Weg in die Professur auf Lebenszeit bieten. Bisher werden 468 dieser „Tenure-Track-Professuren“ deutschlandweit gefördert, davon 21 an der UDE.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. nat. Jasmin Matz, jasmin.matz@mail.huji.ac.il
Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de