Nachruf
Ehrendoktor Werner Müller †
- von Cathrin Becker
- 18.07.2019
In all seinen Funktionen hat er den Strukturwandel im Ruhrgebiet vorangetrieben und dabei nie die Förderung der Wissenschaft und der UDE aus den Augen verloren: Jetzt ist Dr. Werner Müller, der 2015 die Ehrendoktorwürde der Fakultät für Ingenieurwissenschaften erhielt, im Alter von 73 Jahren verstorben.
Der gebürtige Essener Dr. Dr. h.c. Werner Müller absolvierte zunächst ein Studium der Volkswirtschaft an der Universität Mannheim, um anschließend Philosophie und Sprachwissenschaft an den Universitäten Duisburg und Bremen zu studieren. 1978 promovierte Müller zum Dr. phil. Er war in zahlreichen führenden Positionen in Wirtschaft und Politik tätig. Von 1998 bis 2002 war er Bundesminister für Wirtschaft und Technologie. Für die rot-grüne Bundesregierung verhandelte er den Atomausstieg mit der Industrie.
2003 wechselte Müller auf den Vorstandsposten der Ruhrkohle AG (RAG). Er baute den Konzern rasch um und gliederte Teile der RAG (Chemie, Energie und Immobilien) in die Evonik Industries AG aus bevor er Ende 2008 aus dem Vorstand ausschied. Von 2005 bis 2010 leitete er den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG. Seit 2012 war Müller Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Evonik Industries AG und der RAG Aktiengesellschaft.
Mit der UDE blieb Müller über die Jahre verbunden. Rektor Prof. Dr. Ulrich Radtke: „Mit Dr. Müller hatten wir einen verlässlichen Partner, der uns stets dabei unterstützt hat, zukunftsweisende Projekte an unserer Universität umzusetzen – sei es bei der naturwissenschaftlichen Nachwuchsförderung, bei nanotechnologischen Einrichtungen oder bei Deutschlandstipendien für Studierende.“
Seine Erkrankung zwang ihn im Mai 2018 zum Rückzug von seinen Ämtern, seinen Enthusiasmus hat er nie verloren. „Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie“, so Prof. Dr. Dieter Schramm, Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften.
Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/379-1488, cathrin.becker@uni-due.de