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Folgen der Reproduktionsmedizin

Was kostet ein Kind?

  • von Birte Vierjahn
  • 02.09.2019

Schulanfang in NRW: Unter den neuen i-Dötzchen ist durchschnittlich ein Kind pro Klasse, das mit reproduktionsmedizinischer Unterstützung entstanden ist, Tendenz steigend. Eine von Sozialwissenschaftlerinnen an der UDE organisierte Tagung am 11. und 12. September in Wiesbaden beschäftigt sich mit der bisher wenig erforschten Frage, welche Folgen dieser oft lange Weg für Eltern, Kinder und Gesellschaft hat.

Denn neben den nicht unerheblichen finanziellen Kosten stehen mindestens gleichberechtigt die sozialen Folgen einer Kinderwunschbehandlung: Auswirkungen auf die Kinder, Konsequenzen für die Paarbeziehung und das Familienleben oder der Umgang damit, wenn das soziale Umfeld den gewählten Weg der Familiengründung nicht akzeptiert.

„Familie machen“, genauer „Making Families through Assisted Reproductive Technologies”, ist der Titel der internationalen Veranstaltung, zu der rund 40 Sozialwissenschaftler aus Europa, Amerika und Afrika erwartet werden.

Eine der Veranstalterinnen ist Dr. Anne-Kristin Kuhnt vom UDE-Institut für Soziologie: „In den Medien begegnet uns Reproduktionsmedizin ständig, dabei geht es aber meist um Einzelfälle. Die sozialwissenschaftliche Perspektive hingegen und die Konsequenzen des oft langen Prozesses – das ist noch kaum erforscht.“

Diese Einschätzung teilt auch ihre Ko-Organisatorin Dr. Jasmin Passet-Wittig vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB). „In den Vorträgen und Diskussionen wird es unter anderem um die Verwirklichung des Kinderwunsches mit Hilfe von Reproduktionsmedizin und daraus resultierender Konsequenzen gehen. Wir fragen, wer sie nutz und welche Erfolgsaussichten sie hat. Aber auch, wie Unfruchtbarkeit und Lebenszufriedenheit miteinander verbunden sind.“

Außerdem wollen die Experten die Fragen diskutieren, ob die Nutzung von Reproduktionsmedizin im Ausland zu „Weltfamilien“ führen kann und was sie für unser Familienverständnis bedeutet.

Die internationale Fachtagung wird gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).


Weitere Informationen:
Dr. Anne-Kristin Kuhnt, Institut für Soziologie, Tel. 0203/37 9-2734, anne-kristin.kuhnt@uni-due.de

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de

 

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