Nachruf
Ehrensenator Krings verstorben
- von Cathrin Becker
- 12.11.2019
Er wird der Stadt, aber auch der UDE fehlen: Mit 93 Jahren ist der frühere Duisburger Obermeister Josef Krings verstorben. Ohne sein energisches Engagement wäre der Aufbau der Hochschule ab 1972 und ihre Öffnung in die Region nicht möglich gewesen. Der Pädagoge und Politiker betrieb auch die Förderung von Zukunftstechnologien und universitätsnahen Dienstleistungen in der Mess- und Mikroelektronik mit Leidenschaft und trug so wesentlich dazu bei, dass sich seine Stadt zu einem bedeutenden Zentrum in diesem Bereich entwickelte. Die damalige Universität Duisburg verlieh ihm 1989 dafür die Ehrensenatorwürde.
In Düsseldorf geboren, führte Krings` Weg geradewegs ins Ruhrgebiet. Seine Ausbildung zum Lehrer für Deutsch und Geschichte schloss er 1949 an der Pädagogischen Akademie in Essen ab. Von1962 bis 1970 war er Realschulkonrektor in Duisburg, ab 1971 Direktor der Realschule Mülheim-Broich.
Parallel machte Krings sich in der Lokalpolitik einen Namen. 1957 wurde er Mitglied der SPD, fünf Jahre später in den Stadtrat gewählt. Von 1966 bis1970 war er Landtagsabgeordneter, von 1969 bis 1974 Bürgermeister der Stadt Duisburg. Ein Jahr später wurde er zum damals noch ehrenamtlichen Oberbürgermeister gewählt – und blieb es 22 Jahre. Krings war in zahlreichen Gremien zu finden, unter anderem als Vorsitzender des Kuratoriums für die Universität Gesamthochschule Duisburg. Am Herzen lag ihm auch der Erhalt des Krupp-Werkes in Rheinhausen und der Ausbau des Duisburger Hafens zu einem internationalen Logistikzentrum.
Neben der Begeisterung für den Industriestandort Duisburg, ließ Krings aber auch sein Interesse für Kunst und Kultur nie zu kurz kommen, so engagierte er sich unter anderem an der Oper am Rhein. Der UDE blieb er über Jahrzehnte hinweg verbunden. Er nahm regen Anteil an ihrer Geschichte und Entwicklung, die er selbst gerne in Vorträgen der Öffentlichkeit nahebrachte.
Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de