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Nachruf auf Prof. Fritz Haake

Pionier für Quantenchaos verstorben

  • von Ulrike Bohnsack
  • 20.11.2019

Er liebte das Quantenchaos und Nichtgleichgewichtsphänomene, er war ein „Urgestein“ der UDE, der er seit 1973 trotz verlockender Angebote treu blieb. Am 18. November ist Dr. Fritz Haake, emeritierter Professor der Theoretischen Physik, 78-jährig verstorben. „Als Mensch und Wissenschaftler war Fritz Haake stets voller Energie und Tatendrang, zugewandt und herzlich, mit nie versiegendem Humor. Wir verlieren einen großartigen Forscher und einen wunderbaren Menschen“, sagt Prof. Thomas Guhr für die Fakultät und die Universität. „Wir sind sehr traurig.“

Fritz Haake (geboren 1941) studierte Physik in Stuttgart, Berlin und Paris und wurde 1965 promoviert. 1970/71 war er Postdoktorand bei dem späteren Nobelpreisträger Roy Glauber an der Harvard University, Cambridge (USA). 1973 wurde er auf den ersten Lehrstuhl für Theoretische Physik an der Universität Essen berufen, die damals noch im Aufbau war.

Fritz Haake leistete bedeutende Beiträge zur Physik von Nichtgleichgewichtsphänomenen und besonders zum Gebiet Quantenchaos, auf dem er zu den Pionieren gehörte. Von 1994 bis 2006 war er Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Unordnung und große Fluktuationen". Sein Rat war in zahlreichen Kommissionen und Gremien gefragt. Ein ganz besonderes Anliegen war ihm die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit polnischen Kollegen, aus der enge Freundschaften entstanden.

2003 wurde er mit dem Alexander von Humboldt-Forschungspreis der Gesellschaft für Wissenschaft Polen sowie dem Marian-Smoluchowski-Emil-Warburg-Physikpreis der Deutschen und Polnischen Physikalischen Gesellschaft ausgezeichnet.

Das Forschen und Lehren begeisterte Fritz Haake auch nach der Emeritierung 2006. Er setzte es für mehrere Jahre an „seiner“ Uni fort – als Seniorprofessor.

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