Virologie-Professorin Dr. Xin Zheng im Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection and Immunity.
© HUST

Kooperation UDE/Wuhan

Eine der wichtigsten Publikationen zu COVID-19

  • von Christine Harrell
  • 18.01.2021

Eine der weltweit wichtigsten Veröffentlichungen zu COVID-19 wurde in Kooperation der Medizinischen Fakultät und den wissenschaftlichen Partnern in Wuhan (China) verfasst. Diese ist im April 2020 erschienen und beschreibt wichtige Veränderungen des Immunsystems Betroffener. Acht Monate später zeigt sich die Relevanz der Studie: Sie ist eine der meistzitierten Veröffentlichungen zu dem Thema weltweit.

Die erste gemeinsame wissenschaftliche COVID-19-Publikation des seit 2017 bestehenden Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity* ist im Fachmagazin „The Lancet EBiomedicine“ erschienen. Sie beschreibt erstmals wichtige Veränderungen des Immunsystems bei COVID-19-Patienten aus Wuhan.

Während viele Erkrankungen mild verlaufen, entwickeln etwa 10 % der Erkrankten eine schwere Lungenentzündung und benötigen intensivmedizinische Versorgung. Um frühzeitig die richtigen therapeutischen Schritte einleiten zu können, ist es wichtig, potenziell gefährdete Patienten zu identifizieren. Gemeinsam mit chinesischen Kollegen am Wuhan Union Hospital haben Wissenschaftler des Instituts für Virologie der Medizinischen Fakultät der UDE festgestellt, dass die T-Zell-Population ein wichtiger Indikator für diese Einschätzung ist.

Internationale Beachtung

Wie wegweisend die Studie war, zeigt sich daran, dass sie innerhalb von nur acht Monaten bereits 280 Mal zitiert wurde. Damit führt das Web of Science die Publikation als eine der am meisten zitierten Arbeiten des COVID-19 Forschungsfeldes weltweit. Über die Ergebnisse wurde auch in der nationalen und internationalen Presse vielfältig berichtet.

Das Lancet Online-Journal EBioMedicine hat die Veröffentlichung als eine ihrer zehn Wichtigsten im Jahr 2020 ausgewählt. Prof. Dr. Ulf Dittmer, Direktor des Instituts für Virologie in Essen: „Hier zeigt sich, wie sehr der wissenschaftliche Standort Essen in der Corona-Pandemie von der engen Kooperation mit der Partneruniversität HUST in Wuhan profitiert und sich darüber in das Forschungsfeld einbringen konnte.“

Infektiologie und Immunologie sind seit vielen Jahren ein ausgewiesener Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Fakultät am Universitätsklinikum Essen. Die Studie wurde von der Medizinischen Fakultät und der Stiftung Universitätsmedizin Essen finanziell unterstützt.

* Das „Wuhan-Essen Joint International Laboratory of Infection and Immunity“ wurde 2017 von der Uni Duisburg-Essen und der HUST Universität in Wuhan gegründet und wird gemeinsam betrieben.

im Bild:
Prof. Dr. Xin Zheng im Wuhan-Essen Joint Laboratory for Infection and Immunity. Die Virologin und Direktorin des Department of Infectious Diseases, Wuhan Union Hospital, hat an der UDE promoviert und ist Letztautorin der genannten Publikation.

Originalpublikation:
Longitudinal characteristics of lymphocyte responses and cytokine profiles in the peripheral blood of SARS-CoV-2 infected patients.
EBioMedicine. 2020 May;55:102763
DOI: 10.1016/j.ebiom.2020.102763. Epub 2020 Apr 18. PMID: 32361250

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Ulf Dittmer, Institut für Virologie, Tel: 0201/723-3550, ulf.dittmer@uni-due.de

Redaktion: Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uni-due.de

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