© privat

T. Domeyer und das Race across America

20.000 km im Jahr – per Rad

  • von Birte Vierjahn
  • 22.01.2020

Bis zu acht Stunden am Tag fährt Thorsten Domeyer auf dem Rollentrainer, vor sich nur die kahle Kellerwand. Damit trainiert der Techniker der UDE Körper und Geist für die schier unendlichen, schnurgeraden Highways in Amerika. Im Juni erfüllt er sich seinen Traum vom „Race across America“ – einem Radrennen quer durch den Kontinent. Nonstop. Wie bereitet er seinen Körper darauf vor?

Mehr als 30 Stunden verbringt er in der Woche auf dem Rad, zusätzlich Athletik- und Krafttraining; alles neben der vollen Stelle als Techniker an der UDE. Thorsten Domeyer meint es ernst: Mit seinem siebten Platz beim „Race across Germany“ von Flensburg bis Garmisch-Partenkirchen hat er sich 2018 für das härteste Radrennen der Welt qualifiziert.

Beim Start am 16. Juni an der kalifornischen Küste liegen fast 5.000 Kilometer vor ihm: durch zwölf Staaten, über drei Gebirgsketten, durch mehrere Wüsten. Die Strecke ist 30 Prozent länger als die Tour de France, und es gibt keine offiziellen Ruhezeiten. Ist der Startschuss einmal gefallen, wird die Uhr erst im Ziel gestoppt. Schlaf gibt es nur ab und an im Minutenpaket. Der schnellste Solo-Sportler schaffte die Strecke in weniger als acht Tagen, aber Domeyer hat einen realistischeren Plan: „Ich möchte die vollen 12 Tage ausschöpfen, denn Ankommen ist das Ziel.“

Um überhaupt ausreichend Zeit für sein Training zu haben, nutzt der Duisburger seine Tage effizient und hat dabei die Unterstützung seiner Vorgesetzten: Er beginnt seine Arbeit frühestmöglich, direkt anschließend geht es aufs Rad. Rund 20.000 Kilometer im Jahr. Und mitunter im Heizungskeller der Uni, denn die trockene Hitze hier simuliert die Bedingungen in der Mojave-Wüste, die es im kommenden Juni bei bis zu 35°C zu durchqueren gilt.

Schon seit Januar heißt es zudem für den Extremsportler: Zucker ist nicht. Später, während des Rennens, kümmert sich ein Mitglied seiner neunköpfigen Crew um den ausgeklügelten Ernährungsplan, der 13.000 kcal pro Renntag vorsieht. Auch die anderen Helfer – allen voran Ehefrau Kirstin – haben gut zu tun: Wohnwagen oder Begleitfahrzeug fahren, mit der Rennleitung kommunizieren, einkaufen, kochen und ganz allgemein dafür sorgen, dass alles rund läuft. Damit Domeyer sich allein aufs Fahren konzentrieren kann. Denn das ist er nun, der absolute Gipfel aller Radsportler: „Danach gibt es in dieser Größenordnung nichts mehr zu toppen.“

Im Bild:
Wie bei allen ernstzunehmenden Sportlern hat auch für Thorsten Domeyer Fairness oberste Priorität.

 

Weitere Informationen:
Thorsten Domeyer, Gebäudemanagement, Tel. 0203/37 9-3955, thorsten.domeyer@uni-due.de

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-2427, birte.vierjahn@uni-due.de

Zurück