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Nachruf

Prof. Dr. Hans-Peter Musahl

  • von Cathrin Becker
  • 09.07.2020

Sicherheitswissenschaft und Gefahrenkognition waren seine Spezialgebiete: Prof. Dr. Hans-Peter Musahl verstarb kürzlich im Alter von 79 Jahren. Der Psychologe, der sich 2006 an der UDE in den Ruhestand verabschiedete, verstand es exzellent, methodische und anwendungsorientierte Forschung zusammenzubringen. Auch gehörte der beliebte Hochschullehrer vier Jahre lang zum Gründungssenat der früheren Gesamthochschule Duisburg.

Musahl (Jg. 1940) studierte von 1963 bis 1970 Psychologie in Hamburg, lehrte anschließend an der Pädagogischen Hochschule Ruhr und ab 1972 an der Gerhard-Mercator-Universität Gesamthochschule Duisburg. Zwischenzeitlich promovierte er an der Universität Düsseldorf. 1996 folgte in Duisburg die Habilitation zum Thema „Gefahrenkognition: theoretische Annäherungen, empirische Befunde und Anwendungsbezüge zur subjektiven Gefahrenkenntnis“ und damit die Lehrbefugnis für das Fach Psychologie. 2001 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.

Die begeisterte und engagierte Vermittlung seines Fachs zeichneten Prof. Musahl besonders aus. Er galt als äußerst beliebter Hochschullehrer, der die Studierenden in seine Veranstaltungen zog. Ein von ihm konzipiertes Praktikum fand bei psychologischen Instituten der Hochschulen in der Region weitgehende Anerkennung und galt in Fachkreisen aufgrund seines guten didaktischen Aufbaus, seines wissenschaftlichen Niveaus und seiner engen Verzahnung mit der psychologischen Praxis als vorbildlich.

Mit seinen Forschungsarbeiten und Drittmittelprojekten lieferte Musahl wichtige Beiträge für die Theorie der Arbeitssicherheit und des Unfallgeschehens in der Industrie, im Bergbau und auf der Straße. Besonders ihm ist es zu verdanken, dass die Psychologie Eingang in die Sicherheitswissenschaft fand. Für sein langjähriges Engagement und seine Arbeiten auf dem Gebiet der Gefahrenkognition erhielt Musahl 2013 die Compes-Medaille der Gesellschaft für Sicherheitswissenschaft.

Hans-Peter Musahl verstarb am 7. Juni in Rheinberg.

Redaktion: Cathrin Becker, Tel. 0203/37 9-1488, cathrin.becker@uni-due.de

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