DFG-Förderung
Mehr transplantierbare Organe
- von Christine Harrell
- 08.03.2021
Mehr als 1.000 Spenderorgane können jedes Jahr in Deutschland nicht transplantiert werden. Ein Team der Medizinischen Fakultät will das ändern und neue Strategien entwickeln, mit denen die Organqualität beurteilt und verbessert werden kann. Im Fokus steht dabei die Lunge. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Forschungsvorhaben über zunächst drei Jahre mit rund 700.000 Euro.
Gespendete Lungen sind nicht selten durch bakterielle Lungenentzündungen vorgeschädigt und kommen für eine Transplantation nicht in Frage. Unter welchen Voraussetzungen dies doch möglich wäre, erforscht das Vorhaben „Inhalation von Sphingosin als neue Behandlungsmethode bakterieller Pneumonien“. Dabei soll die Zahl der verwertbaren Lungen durch den Einsatz der Maschineneperfusion, also einer künstlichen Durchblutung der Organe, gesteigert werden.
Am Modell der isoliert perfundierten Schweinelunge werden Behandlungsansätze für bakteriell besiedelte Lungen überprüft: Sie sind zunächst nicht als Transplantat geeignet und sollen so wieder transplantabel werden. Haben die Forscher Erfolg, ist der nächste Schritt dann die klinische Anwendung bei humanen Spenderlungen.
Das Team besteht aus Grundlagen- und klinischen Wissenschaftlern um Prof. Dr. Erich Gulbins, Institut für Molekularbiologie (Tumorforschung), Prof. Dr. Markus Kamler, Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, und Prof. Dr. Christian Taube, Klinik für Pneumologie - Ruhrlandklinik.
Weitere Informationen und Redaktion:
Christine Harrell, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-1615, christine.harrell@uk-essen.de