Der Goldene Blogger
And the winner is ... Minkorrekt!
- von Ulrike Eichweber
- 29.04.2021
Er ist der älteste und wichtigste Social Media-Award Deutschlands: der Goldene Blogger. In diesem Jahr ging er in der Kategorie Wissenschaftsblog an UDE-Physiker Dr. Nicolas Wöhrl und seinen Kollegen Dr. Reinhard Remfort, der an der UDE promoviert wurde. Sie erhielten die Auszeichnung für ihren Blog "Methodisch inkorrekt!", kurz Minkorrekt.
Auch wenn der Preis – internettechnisch gesehen – bereits seit der Steinzeit vergeben wird, genauer gesagt seit 2007, ist diese Kategorie sehr jung: Es gibt sie seit 2019 und wurde pandemiebedingt in diesem Jahr erst zum zweiten Mal verliehen. "Das zeigt sehr schön die wachsende Bedeutung der Wissenschaftskommunikation durch Blogs", freut sich Wöhrl. Wer das Engagement der beiden Physiker schon etwas länger verfolgt, wundert sich nicht, dass sie jetzt Jury und Publikum überzeugen konnten. Neben ihren Aktivitäten in Social Media (u.a. auf YouTube) stehen die beiden auch regelmäßig auf deutschen Bühnen. Dort werden sie als "Rockstars der Wissenschaft" gefeiert und bringen u.a. mit Live-Experimenten ihrem Publikum wissenschaftliche Themen näher.
Auf der Bühne begann für die beiden auch alles: Zunächst traten sie bei Science Slams auf. Seit 2013 produzieren sie im Zwei-Wochen-Rhythmus ihren Podcast Minkorrekt. Sie wollten ausführlicher über Wissenschaft sprechen. "Nicht nur über die Ergebnisse, sondern auch über das ,behind the scenes`", erklärt Wöhrl. Wie funktioniert Wissenschaft? Wie geht Forschung? Was machen Wissenschaftler*innen? Das wollen sie vermitteln. Und so fingen sie an, den Podcast aufzunehmen und aus dem Leben als Forscher an der UDE zu berichten. "Wir haben Spaß an Wissenschaft und würden uns selbst auch privat Experimente zeigen oder über Publikationen sprechen, die wir faszinierend finden. Dass uns dabei noch Menschen zuhören, ist umso schöner", meint der Physiker.
Nicht nur informieren, sondern auch unterhalten
Im Blog stellen die Beiden ihre Podcast-Folgen online. So können die Zuhörenden Kommentare abgeben und Fragen loswerden. Und natürlich gibt es dort auch den Tourplan des Duos – wenn nicht gerade Corona die Auftritte verhindert. Die Themen müssen in der Regel vier Kriterien genügen: Die Publikationen, die sie besprechen, müssen aktuell sein und sie selbst interessieren. "Außerdem müssen wir sie auch erklären können – das geht tatsächlich nicht immer –, und es ist schön, wenn wir es ein wenig mit Spaß und Humor verpacken können. Wir wollen nämlich nicht nur informieren, sondern auch unterhalten," betont Wöhrl.
Bis sie wieder live vor Publikum auftreten können, haben die Physiker noch einen Social Media-Kanal für sich entdeckt: das Live-Streaming-Videoportal Twitch. Dort tauchen sie auch alle zwei Wochen auf. Die Zuseher*innen können während der Sendung Fragen stellen oder die Themen kommentieren. "Denn ganz besonders toll ist es, direkt mit der Öffentilchkeit zu interagieren", begeistert sich der Wissenschaftler.