43 Millionen Euro für Kommunikation der Zukunft
BMBF wählt 6G-Forschungs-Hubs aus
- von Thomas Wittek
- 29.06.2021
Die 6G-Mobilfunktechnik ist die mobile Datentechnologie der Zukunft. An ihrer Erforschung und Entwicklung werden die RWTH Aachen, die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum und die Technische Universität Dortmund maßgeblich beteiligt sein. Sie konnten sich in einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit ihrem Antrag durchsetzen. Die vier Hochschulen beginnen am 1. August 2021 gemeinsam mit vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen ihre Zusammenarbeit.
Der Beitrag der UDE wird darin liegen, die Sende- und Funktechnologie für die zukünftige 6G-Mobilfunkkommunikation im Terahertz-Frequenzbereich zu entwickeln. Diese und die von den anderen Projektpartnern entwickelte Technologie wird dann in zwei Reallaboren auf dem Gelände des Duisburger Hafens und an der Universitätsklinik Essen erprobt, erklärt Prof. Dr. Andreas Stöhr vom Lehrstuhl für Optoelektronik.
Das BMBF hatte im Rahmen des Konjunkturpakets „Corona-Folgen bekämpfen, Wohlstand sichern, Zukunftsfähigkeit stärken“ die Förderung von Hubs ausgeschrieben. Diese sollen mit der Erforschung und Entwicklung von zukünftigen Kommunikationstechnologien einen Beitrag dazu leisten, dass Deutschland als Technologieanbieter eine führende Rolle einnimmt. Ausgewählt wurden vier Hubs. Die Forschungsarbeiten in 6GEM werden bis Juni 2025 mit 43 Millionen Euro durch das BMBF finanziert. Die Koordination übernimmt die RWTH Aachen. Mitantragsteller waren neben den vier Universitäten das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik, das Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme, das Fraunhofer-Institut für Hochfrequenzphysik und Radartechnik sowie das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre.
Mobilfunkexpertise in Nordrhein-Westfalen
Das 6GEM-Konsortium vereint in Nordrhein-Westfalen wissenschaftliche Exzellenz und Mobilfunkexpertise auf Netzwerk-, Material-, Komponenten-/Mikrochip- und Modulebene. Auch Erfahrungen in deren Umsetzung und weltweite Vernetzung sind vorhanden. Verfolgt wird ein ganzheitlicher Ansatz von der Produktion über die Logistik bis hin zum Menschen mit seinen Bedürfnissen nach Selbstbestimmung, Privatsphäre und Sicherheit in Zeiten des Klimawandels.
Der Mehrwert zukünftiger 6G-Systeme für gesellschaftlich und industriell hoch relevante Einsatzfälle soll gezeigt werden. Zu diesem Zweck werden sieben Testfelder eingebunden und mit 6G-Systemen ausgerüstet: Ein digitaler Operationssaal der Uni Düsseldorf, ein Smart Hospital der Uniklinik Essen, das Deutsche Rettungsrobotik- Zentrum in Dortmund, die Hochgeschwindigkeits-Intralogistik des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik in Dortmund, die hochautomatisierten Produktionsumgebungen des Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie in Aachen, eine groß- räumige Hafenlogistik in Duisburg sowie Straßenverkehrsszenarien von der Innenstadt bis zur Autobahn in Aldenhoven. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit sollen in großem Umfang Patente generieren.
Weitere Information:
www.6gem.de
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Andreas Stöhr, Lehrstuhl für Optoelektronik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der UDE, Tel. 0203/379 2825, andreas.stoehr@uni-due.de
Prof. Dr. Thomas Kaiser, Lehrstuhl für Digitale Signalverarbeitung an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der UDE, Tel. 0203/379 1873, thomas.kaiser@uni-due.de
Redaktion: Dr. Thomas Wittek, 0203/379 2430, thomas.wittek@uni-due.de